Arbeitsblatt: Die Schweiz im Überblick

Material-Details

Landschaftsformen, Flora und Fauna der Schweiz in Wort und Bild. Informationsblatt als Einstieg oder Abschluss.
Geographie
Schweiz
6. Schuljahr
6 Seiten

Statistik

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37
18.02.2010

Autor/in

Rachel Rohner
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Schweiz, grenzt im Norden an die Bundesrepublik Deutschland, im Osten an Österreich und Liechtenstein, im Süden an Italien und im Westen an Frankreich. Ihre West-Ost-Erstreckung liegt bei etwa 350 km und die Nord-Süd-Erstreckung bei ungefähr 220 km. Die Schweiz ist im Wesentlichen ein Gebirgsland, das einen Teil der zentralen Alpen und den nördlichen Voralpen umfasst. Geläufig ist die Dreiteilung der Schweiz in die von Südwesten nach Nordosten verlaufenden Landschaftseinheiten: Jura (10% der Gesamtfläche), Mittelland (30%) und Alpen (60%). Dieses sind drei recht ungleiche Grosslandschaften. Die südöstliche Hälfte des Landes besteht aus den Alpen, während der nordwestliche Grenzraum vom Jura gebildet wird. Das von beiden Gebirgen umgrenzte tiefer liegende Mittelland reicht vom Genfer See im Südwesten bis zum Bodensee im Nordosten, hinter dem das Deutsche Alpenvorland beginnt. 77% der Schweiz sind dicht besiedeltes Kulturland, 23% unproduktives Land im Gebirge, das jedoch einen wichtigen Erholungsraum für Touristen bildet. Jura: Eine Landschaftsform aus Kalk und Falten Der Schweizer Jura erstreckt sich in einer Länge von etwa 200 km vom Genfer See, dabei stetig an Höhe verlierend, bis zum Rhein im Norden. Charakteristisch für den Bau dieses Faltengebirges sind die vielen parallel verlaufenden Bergketten. Höchste Gipfel im Zuge des Jura sind die Dõle (1677 m), Mont Tendre (1679 m), der Chasseron (1605 m) und der Chasseral (1607 m), die alle im Südwesten des Juras liegen. Der Hohe Randen im Norden des Jura, bei Schaffhausen, weist dagegen nur noch eine Höhe von 912 auf. Auch ganz typisch für diese Landschaftsform der Schweiz sind die Tropfsteinhöhlen und Dolinen, welche man in grossen Teilen des französischen Juras findet. Entstanden sind sie durch Erosion des Kalksteines durch das Regenwasser. Und auch weil der Boden so kalkhaltig ist und das Wasser direkt im Boden versickert, ist diese Region so wasserarm. Mittelland: Geformt durch die Gletscher der Eiszeit Das Schweizer Mittelland (um 400 bis 800 über dem Meeresspiegel), steigt vom Jurafuss in Richtung Alpen an. Während der letzten Eiszeit, der Würmeiszeit, vor etwa 14.000 Jahren war das Mittelland mit Gletschern überdeckt. Diese Eisbewegung über dem Mittelland ist für die jetzige Geländeform verantwortlich. Die Bergspitzen und Bergrücken des Mittellandes wurden durch dir Gletschervorstösse überformt und geglättet. Altes Gestein aus früheren Zeiten verbirgt sich heute unter Weiden, Wäldern und Seen. Talböden, Berghänge und die unteren Enden der Seen sind durch Bodenwellen gekennzeichnet. Die topographischen und klimatischen Vorzüge des Mittellandes gegenüber den Gebirgen im Süden und Nordwesten machen es zum wirtschaftlich wertvollsten Gebiet der Schweiz. Hier besteht die dichteste Besiedlung. Über drei Viertel der Schweizer Bevölkerung leben heute in diesem Raum. Fast alle grossen Städte des Landes liegen im Mittelland. Aber auch die Landwirtschaft fand in diesem Landesteil stärkste Verbreitung und Entfaltung. Alpen: Eine Vielfalt an Gipfeln entstanden durch Schubkräfte aus Afrika Die Alpen nehmen wie erwähnt 60% des Schweizer Staatsgebiets ein, wobei die Schweiz allerdings nur ein Siebtel der Alpen-Gesamtfläche einnimmt. Die Längstäler der Rhône und des Vorderrheins sowie die Quertäler der Reuss und des Ticino gliedern das Gebirge in eine nordöstliche Kettengruppe (Alpstein Toggenburg, Glarner, Schwyzer und östliche Urner Alpen), in die Nordwestalpen (westliche Urner, Unterwaldner, Berner, Freiburger, Waadtländer Alpen) und die Südalpen (Walliser, Tessiner, Bündner Alpen). Die mittleren Höhen der Schweizer Alpen liegen bei rund 1.700 ü.d.M Etwa 100 Gipfel reichen an die 4.000 Grenze heran oder überschreiten sie. Die Dufour-Spitze im Monte-Rosa-Massiv (Kanton Wallis) ist mit 4.634 ü.d.M. der höchste Berg in der Schweiz. Das Matterhorn bei Zermatt mit 4.478 ü.d.M. ist der bekannteste Gipfel des Landes (Erstbesteigung 1865). Die Alpen sind ein relativ junges Faltengebirge, sie entstanden vor etwa 300 Millionen Jahren. Bei einer vorherigen Nord-Süd-Ausdehnung von etwa 500 km, schoben sich Erdplatten und Gesteinsschichten auf ein Gebirge von 150 km Breite zusammen und übereinander. Eine ständige Abtragung der Gipfel lässt die Bergriesen in ihren Höhen variieren. Die Alpen bestehen hauptsächlich aus Granit, Gneis, Schiefer, Kalk, Sandstein und Tonschiefer. Die meisten Gipfel des Hochgebirges sehen wie mächtige Pyramiden aus und haben scharf ausgeprägte Kanten. Diese Formen spiegeln sich in den Namen der Berge wieder (Horn, Stock, etc.). Neben den Niederschlägen arbeitet auch der tägliche Temperaturwechsel an der Ausprägung der scharfen Formen. Das Faltengebirge zeigt hinzu einen reichen Formenschatz von Tälern, Gebirgsketten, -pässen, Wildbächen, die Gestein und Geröll in die Täler mit sich schleppen, Seen und Gletschern. Die zahlreichen Bergpässe der Schweizer Alpen bilden von jeher günstige Übergänge über das Gebirge. Die Alpenpässe sind zum Teil historischen Ursprungs und reichen bis in die Römerzeit zurück. Im Winter bleiben jedoch viele Bergpässe geschlossen. Einen weiteren charakteristischen Teil der Alpen bilden die Gletscher. Vom ursprünglichen Eismeer, das vor Jahrtausenden das schweizerische Mittelland vollständig bedeckt und ebenso zahlreiche Alpentäler bis an die Bergketten ausgefüllt hatte, sind heute noch 120 Gletscher übriggeblieben. Die Gesamtfläche aller Schweizer Gletscher beträgt 1356 km2. Im 19. Jh. betrug die vergletscherte Fläche noch über 2000 km2, sie hat also um ein Drittel abgenommen. Die drei grössten geschlossenen Eisfelder befinden sich im Wallis: Grosser Aletschgletscher (117 km2; 23 km lang längster Gletscher Europas), Gornergletscher ob Zermatt (63 km2; 14 km lang) und Fiescher Gletscher (39 km2; 14 km lang). In Höhen von 3.000 und mehr Metern bleibt der Schnee zum grossen Teil als Dauerschnee liegen, weil die niedrige Temperatur der Luft nur wenig einem Schmelzvorgang hilft. Die unteren Grenzen des ewigen Schnees (Schneegrenze) liegen zwischen 3.200 und 2.500 m. Besonders charakteristisch für die Schweiz sind die sogenannten Talgletscher, die sich über mehrere Talstufen erstrecken und teilweise nahe an die 1.000 m-Grenze heranreichen. Weitaus zahlreicher als die Talgletscher sind jedoch die Hanggletscher oder Kargletscher, die an den Gebirgskämmen der Hochalpen kleben. An heissen Sommertagen kann es dann dazu kommen, dass sich Teile der überhängenden Gletscherstirn von der Masse abtrennen und als Eislawinen zur Tiefe donnern. Die ungleichmässige Bewegung der Gletscher verursacht Gletscherspalten, die sich immer wieder nach der Zerrung und dem Druck der Eismassen öffnen und schliessen. Aber nicht nur Gletscher transportieren Eis, Schutt und Geröll in die Tiefe; auch die Lawinen bringen den Hochgebirgsschnee zu Tal. Unzählige Stellen sind in den Hochalpentälern durch Lawinen gefährdet. Die gegen sie errichteten Schutzbauten (Mauern, Pfähle, Schutzwälder) trifft man besonders im Oberwallis, im Bedrettotal, an der Gotthardbahn und an der Albulabahn bei Bergün. Wasser prägt die Landschaft der Schweiz Fast alle grossen Alpentäler haben ihre Seen. Der Seeboden geht oft bis dicht auf das Meeresniveau hinunter. Kleinere Seen findet man auch in oberen Talbecken. Die Entstehung der Seen erklärt man entweder aus der Gletscherbewegung oder aus dem Rücksinken des schon tief durchtalten Gebirgskörpers. Die Schweiz zählt 1484 natürliche Seen. Bei den beiden grössten, dem Genfer See und dem Bodensee, werden die Ufer allerdings beim Genfer See mit Frankreich und beim Bodensee mit Deutschland und Österreich geteilt. Zwei weitere grosse Seen in der Schweiz sind der Vierwaldstätter See und der Zürichsee. Beide liegen im Nordosten des Mittellandes zwischen Bern und Zürich. Hinzu kommen 44 von Menschenhand geschaffene Stauseen der Elektrizitätswirtschaft, die an vielen Orten die Landschaft ergänzen. Der Sihlsee im Kanton Schwyz ist der grösste, während die Grande-Dixence-Talsperre im Kanton Wallis mit 285 die höchste Staumauer der Erde aufweist. Zu den Seen ergänzen sich natürlich die Flüsse. Die Quellen der schweizerischen Hauptflüsse Rhein, Rhône, Aare, Reuss und Tessin befinden sich im Gotthardgebiet (Alpen). Rund zwei Drittel der Landesfläche werden über den Rhein und seinem Nebenfluss Aare zur Nordsee entwässert, ein knappes Drittel über die Rhône und ihren Nebenfluss Doubs, die Ponebenflüsse Tessin und Adda sowie die Etsch zum Mittelmeer und knapp 5% über den Inn zum Schwarzen Meer. Flora und Fauna – vielfältig und nahezu einzigartig in Europa Die Pflanzenwelt der Schweiz ist sehr reichhaltig. Zwischen den subtropischen warmen Gegenden am Luganer See (Kanton Tessin/ Alpen) bis zu den Schneeregionen des Hochgebirges kommen alle Vegetationsformen Europas vor. Von besonderem Artenreichtum und einzigartiger Farbenpracht ist die Alpenflora. Die Pflanzen müssen unter denkbar schwierigen Klimaverhältnissen gedeihen. Während die intensive Sonnenbestrahlung sie bei Tag bis zu 40 erwärmt, lässt sie die Gesteinsabkühlung der Nacht eishart gefrieren. Zu den typischen Arten zählen vor allem: Alpenrose, Enzian, Alpenveilchen, Primel, Türkenbund, Edelweiß und Alpenmohn. Von über 3000 blüten- und farnartigen Pflanzen in der Schweiz sind 160 gesetzlich voll oder teilweise geschützt. Die Tierwelt unterscheidet sich kaum von der in anderen mitteleuropäischen Ländern. Der Wildbestand besteht vorwiegend aus Rehen, Gämsen, Hirschen, Steinwild wie Steinbock und den neu angesiedelten asiatischen Sikahirschen. Jedes Jahr werden Fasane, Hasen und Rebhühner ausgesetzt. Murmeltiere (Murmele) leben überall in den Alpen. Folgende Tierarten stehen unter bundesgesetzlichem Schutz: Igel, Biber, Braunbär, Fischotter, Wildkatze, Nordluchs, Alpensteinbock und adlerartige Vögel. Im Kanton Graubünden befindet sich der Schweizer Nationalpark. Dieses Tier- und Pflanzenschutzgebiet weist eine Fläche von 159 km2 vor. Die Höhengrenzen der Vegetation und der Tierwelt sind abhängig von den regionalen Klimaverhältnissen. Im Allgemeinen gilt jedoch, dass Laubwälder die Höhe von 1.500 nicht übersteigen. Zwischen 1.300 und 1.800 wachsen die Nadelbäume und bis 900 kann man Obstbäume finden. Der vereinzelt auftretende Weinanbau ist bis zu einer Höhe von 550 möglich. In wärmebegünstigten Gebieten ist der Getreideanbau von Roggen und Kartoffeln bis zur Höhe von 1.800 möglich. Ab der Schneefallgrenze bei etwa 3.000 wachsen nur noch auf besonnten Felsen Gebirgsflechten.