Arbeitsblatt: Lungenkrankheiten
Material-Details
AB zu verschiedenen Lungenkrankheiten mit Texten, die zur Beantwortung der Fragen dienen.
Biologie
Anatomie / Physiologie
7. Schuljahr
11 Seiten
Statistik
59123
1268
15
18.04.2010
Autor/in
Raphael Jud
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Lungenkrankheiten: Krankheit Bezeichnung Lungenkrebs Das Atmen wird anstrengend und die Luft bleibt weg. Asthma Eine dauernde Entzündung der Atemwege. Chronische Bronchitis Hat seinen Ursprung in den Zellen der Schleimhaut der Atemwege (Bronchien) oder der Lungenbläschen (Alveolen). Aus diesen Zellen entstehen bösartige Geschwulste. Fragen zum Thema „Asthma 1. Ist Asthma vererblich? 2. Welches sind die Symptome eines Asthmaanfalls? 3. Durch welche Allergene wird das allergische Asthma ausgelöst? 4. Welche anderen Umstände können zu einem Asthmaanfall führen? 5. Ist Asthma heilbar? Bild Asthma Was ist Asthma? Menschen mit Asthma kennen es gut: Das Atmen wird anstrengend und die Luft bleibt weg ein Asthmaanfall. Aber warum kommt es bei Asthma zu Atemnot? Schuld ist häufig eine Allergie gegen Hausstaub, Tierhaare, Pollen, andere Substanzen, die eingeatmet werden oder eine Reaktion gegen Reizstoffe (Rauch). Das löst bei Asthmatikern drei Reaktionen in den Atemwegen (Bronchien) aus. Die innere Auskleidung der Bronchien, die Schleimhaut, ist entzündet und schwillt an. Gleichzeitig sondert sie einen zähen Schleim ab, der die Bronchien zusätzlich verstopft. Damit nicht genug: Die Muskelringe, welche um die Bronchien verlaufen, verkrampfen sich und engen die Bronchien weiter ein. Damit es nicht soweit kommt, müssen Asthmapatienten regelmässig Medikamente nehmen. In der Schweiz betrifft Asthma etwa jedes 10. Kind und jeden 14. Erwachsenen. Ursachen und Risikofaktoren Die genauen Ursachen des Asthmas sind weitgehend unbekannt. Einige Menschen scheinen anfälliger für verschiedene Allergene zu sein als andere. Allergische Menschen leiden auch öfter unter Asthma. Allerdings gibt es auch Asthmatiker, bei denen nie eine Allergie festgestellt wird. Besonders Kinder, deren Eltern an Asthma leiden, entwickeln sehr häufig ebenfalls Asthma. Nebst dem erblichen Element der Krankheit spielen auch weitere Einflüsse, wie zum Beispiel Infektionen, Zigarettenrauch, Luftverschmutzung, Wetterumschläge, kalte Luft, Nebel und manchmal auch psychische Faktoren eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Asthma. Macht sich Asthma bereits im Kindesalter bemerkbar, so kann man meist eine Allergie gegen Substanzen in der Umgebungsluft (Allergene) feststellen. Bis heute ist nicht genau bekannt, warum manche Kinder mit Asthma auf Allergene reagieren und andere nicht. Man weiss jedoch, dass die Kinder von Eltern, die an Asthma leiden, ebenfalls stark gefährdet sind. Das allergische Asthma wird häufig durch die folgenden Allergene ausgelöst: Milbenkot, der sich mit dem Hausstaub verbreitet Tierhaare (Katzen, Hunde, Hamster, Kaninchen, Vögel etc.) Schimmelpilze Pollen (Gräser, Bäume, Getreide etc.) Tritt Asthma erstmals im Erwachsenenalter auf, sind häufig keine Allergien als Auslöser auszumachen. Mögliche Ursachen sind hier Infektionen der Atemwege oder eine Überempfindlichkeit gegen gewisse Medikamente und andere chemische Stoffe. Alle Asthmapatienten, ob sie nun allergisches Asthma haben oder nicht, können bei den folgenden Reizen einen Asthmaanfall erleiden: Kalte und trockene Luft Körperliche Anstrengung Zigarettenrauch (auch Passivrauchen!) Luftverschmutzung (Abgase, hohe Ozonwerte) Emotionaler Stress (Angst, Trauer) Infektionen der Atemwege (Erkältung, Grippe) Schmerzmedikamente (vor allem Aspirin) Bei den meisten Menschen mit Asthma liegt eine Mischform zwischen allergischem und nicht-allergischem Asthma vor. Somit ist die Liste der möglichen Auslöser eines Asthmaanfalls sehr lang. Symptome und Folgen Menschen mit Asthma leiden typischerweise unter Anfällen von Atemnot und Husten. Diese Symptome sind eine Reaktion auf ein Allergen oder einen anderen Auslöser (Anstrengung, Infektion). Sind die Atemwege stark eingeengt, so entsteht ein pfeifendes Geräusch beim Ausatmen. Asthma kann noch nicht geheilt, aber sehr gut behandelt werden. Über 50 Prozent der Kinder mit Asthma sind im Erwachsenenalter frei von Beschwerden. Entwickelt sich das Asthma erst im späteren Leben, so bessert sich die Krankheit bei 20 bis 40 Prozent der Betroffenen mit der Zeit. Welche Symptome und Folgen sind zu erwarten? Die Anfälle von Atemnot, welche typisch für Asthma sind, haben ihren Ursprung in den Atemwegen (Bronchien). Bei Asthmapatienten kommen drei unglückliche Umstände zusammen, die gemeinsam zur Verengung der Atemwege und somit zur Atemnot beitragen: Bei Asthmatikern reagiert die Schleimhaut der Bronchien auf eine Reizung mit Entzündung. Die Schleimhaut wird dadurch dicker und verengt so die Bronchien. Die Schleimhaut bildet einen zähen Schleim, der in den Bronchien hängen bleibt und ebenfalls zur Verengung der Atemwege beiträgt. Die Muskeln, die rings um die Bronchien verlaufen, verkrampfen sich und drücken sie zusammen. Das verengt die Atemwege zusätzlich. Diese drei Vorgänge verursachen die Atemnot bei einem Asthmaanfall. Der Schweregrad eines Anfalls reicht von leichter Atemnot bis zur lebensgefährlichen Atembehinderung. Auch die Zahl der Anfälle pro Monat oder Woche kann unter den Asthmatikern sehr unterschiedlich sein. Ein Asthmaanfall lässt sich mit inhalierbaren (evtl. auch oralen) Medikamenten sehr gut vorbeugen und behandeln (siehe „Therapie des Asthmas). Nebst der Atemnot kommen bei Asthma noch weitere Symptome hinzu: (Reiz)Husten Engegefühl in der Brust Pfeifendes Geräusch beim Ausatmen (entsteht durch die Verengung der Bronchien) Kurzatmigkeit bei Anstrengung Die Entwicklung der Krankheit ist sehr individuell und hängt stark von der Therapie ab. Kinder mit Asthma haben gute Chancen, dass sich die Krankheit bis zum Erwachsenenalter zurückbildet. Auch wenn das Asthma erst später im Leben auftritt, so lassen sich durch eine konsequente Therapie dauerhafte Schäden in den Atemwegen und Lungen verhindern. Chronische Bronchitis Wie kann man der chronischen Bronchitis vorbeugen? Wie kann man die chronische Bronchitis oder die COPD heilen? Wann kann man laut WHO von einer chronischen Bronchitis sprechen? Wer ist besonders gefährdet, an einer chronischen Bronchitis zu erkranken? Wie entsteht der Raucherhusten? Welches sind die Hauptunterschiede zwischen DOPD und Asthma? Welches sind die typischen Symptome der chronischen Bronchitis? Welches sind die Folgen einer COPD? Was bedeutet chronische Bronchitis? Der Begriff „chronische Bronchitis bezeichnet eine dauernde Entzündung der Atemwege, meist durch langjähriges Zigarettenrauchen ausgelöst. Typische Symptome sind Husten (Raucherhusten) und schleimiger Auswurf, vor allem am Morgen nach dem Aufstehen. Etwa 90 Prozent der Menschen mit chronischer Bronchitis sind Raucher und jeder zweite Raucher über 40 Jahre leidet an dieser Krankheit. Unbehandelt entwickelt sich aus der chronischen Bronchitis eine COPD („Chronic Obstructive Pulmonary Disease). Diese Entwicklung kann jedoch durch einen Rauchstopp meist verhindert werden. Wie hoch ist das Risiko für eine chronische Bronchitis? DeFragen zum Lungen-Check 1. Rauchst du oder hast du geraucht? Ja Nein 2. Hustest du häufig, auch wenn du keine Erkältung hast? Ja Nein 3. Hast du beim morgendlichen Husten einen Auswurf? Ja Nein 4. Bist du bei deiner Arbeit oder in deiner Freizeit häufig Staub oder Rauch ausgesetzt (z. B. Landwirt, Gaststätte)? Ja Nein 5. Leidest du an Atemnot, besonders bei körperlicher Belastung (z.B. Treppensteigen, schnelleres Gehen)? Ja Nein 6. Hast du eine pfeifende Atmung? Ja Nein Wenn du eine der oben stehenden Fragen mit Ja beantwortest, empfehlen wir dir, einen Lungenfunktionstest durchführen zu lassen. Wie kommt es zur chronischen Bronchitis? Zigarettenrauch und andere Luftschadstoffe wie Feinstaub schädigen die empfindliche Schleimhaut der Atemwege (Bronchien). Das führt nach Jahren zu einer dauernden Entzündung (chronische Bronchitis). Wie schnell sich die Krankheit verschlimmert, hängt von der Zahl der gerauchten Zigaretten ab. Besonders gefährdet sind Menschen, die rauchen und gleichzeitig anderen Luftschadstoffen ausgesetzt sind. Zusammen mit der Luft atmet man auch Schmutzteilchen ein, die fortlaufend aus den Atemwegen und den Lungen entfernt werden. Zuständig für die Sauberkeit sind die Schleimhaut und die darauf sitzenden Flimmerhärchen der Atemwege. Jahrelanges Einatmen von Zigarettenrauch und anderen Schadstoffen wie Feinstaub schädigt die Schleimhaut und lähmt die Flimmerhärchen. Die Schadstoffe bleiben in den Atemwegen hängen und müssen ausgehustet werden. So entsteht der Raucherhusten. Kommen noch Infektionen durch Viren oder Bakterien hinzu, führt das zu einer dauernden Entzündung (chronische Bronchitis). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert die Bronchitis als Husten und Auswurf an den meisten Tagen während mindestens drei Monaten in Folge. Halten diese Beschwerden zwei Jahre oder länger an, so spricht man von chronischer Bronchitis oder Raucherhusten. Etwa 90 Prozent der Patienten mit chronischer Bronchitis sind Raucher oder ehemalige Raucher, wobei Männer dreimal häufiger betroffen sind als Frauen. Weitere Risikofaktoren sind starke Luftverschmutzung, zum Beispiel am Arbeitsplatz. Sehr stark gefährdet sind Menschen, die am Arbeitsplatz Feinstaub ausgesetzt sind und gleichzeitig rauchen. Symptome und Folgen Alle Patienten mit einer chronischen Bronchitis leiden unter einem Husten, der mit der Zeit immer hartnäckiger wird. Dazu kommt ein zäher Schleim, der an der Schleimhaut der Atemwege „festklebt und deshalb nur mühsam ausgehustet werden kann. Wenn die Schadstoffe weiter wirken, so verengen sich die Atemwege immer mehr, was die Patienten als Atemnot wahrnehmen (COPD). Eine andere Folge der chronischen Bronchitis ist die erhöhte Anfälligkeit für Infektionen der Atemwege. Die chronische Bronchitis schleicht sich oft über Jahre ein. Zu Beginn husten die Patienten morgens ab und zu und leiden im Winter immer häufiger unter Erkältungen. Wird im Anfangsstadium der Krankheit das Rauchen aufgegeben, so erholen sich die Atemwege vollständig. Bleibt der schädigende Reiz jedoch bestehen, werden die morgendlichen Hustenanfälle zum Dauerzustand. Tabakrauch und andere Schadstoffe schädigen die Schleimhaut der Atemwege. Zusätzlich produziert die Schleimhaut zähen, weisslichen Schleim, der in den Atemwegen hängen bleibt. Die Betroffenen müssen den Schleim durch Husten „auswerfen; so entsteht der Raucherhusten. Nach Jahren oder Jahrzehnten der Dauerbelastung durch Rauchen und andere Luftschadstoffe verengen sich die Atemwege immer mehr. Die Folge ist eine COPD („Chronic Obstructive Pulmonary Disease), die nicht heilbar ist. Eine COPD belastet nicht nur die Lungen, sondern auch das Herz. Es muss mehr Arbeit leisten, um genügend Blut durch die kranken Lungen zu pumpen. Das Herz wird mit der Zeit schwächer, was den Aktionsradius der Patienten stark einschränkt. Diagnose Die Diagnose der chronischen Bronchitis entspricht im Wesentlichen derjenigen der COPD und setzt sich zusammen aus den typischen Symptomen (Husten und Auswurf) und einem Lungenfunktionstest. Um andere Krankheiten wie Lungenkrebs oder eine Lungenentzündung auszuschliessen, verordnet der Arzt oft eine Röntgenuntersuchung. Die Diagnose einer COPD ergibt sich aus den typischen Symptomen und einem Test der Lungenfunktion. Dieser Test ist die wichtigste Diagnosemethode. Auch das Abhören der Lungen mit dem Stethoskop und das Röntgen des Brustraums gehören zu den Grunduntersuchungen. Wie funktioniert ein Test der Lungenfunktion? Symptome wie Husten am Morgen, Auswurf und Atemnot bei Menschen über vierzig deuten stark auf eine COPD hin. Ähnliche Beschwerden plagen auch die Asthmatiker. Es ist möglich, dass Raucher über 40 Jahren nicht an COPD, sondern an Asthma oder sogar an beiden Krankheiten leiden. Eine wichtige Untersuchung zur Diagnose der COPD und zur Unterscheidung von Asthma ist die Prüfung der Lungenfunktion. Dazu verwendet man ein Spirometer. Das Gerät misst einerseits die maximale Luftmenge, die der Patient einatmen kann. Andererseits misst es auch die Zeit, die der Patient braucht, um die Luft wieder vollständig auszuatmen. Interessant für den Arzt ist das Verhältnis zwischen eingeatmeter Luftmenge und der in einer Sekunde ausgeatmeten Luftmenge. Dieses Verhältnis wird grafisch als „FlussVolumen-Kurve dargestellt. Unterschiede zwischen COPD und Asthma: COPD Betrifft meist Raucher Die Krankheit beginnt meist nach dem 40. Lebensjahr Die Symptome werden langsam schlimmer Atemnot während körperlicher Belastung Die Lungenfunktion nimmt stetig ab Asthma Betrifft oft Allergiker Die Krankheit beginnt schon in der Kindheit Die Symptome treten anfallsweise auf Atemnot auch in Ruhe nach einem Asthmaanfall wieder normalisieren Ist die chronische Bronchitis heilbar? Ist die chronische Bronchitis noch nicht stark fortgeschritten, so kann die Zerstörung der Atemwege mit einem Rauchstopp verhindert werden. Fällt die dauernde Schädigung weg, so können sich die Atemwege wieder erholen. Die wichtigste Therapie der chronischen Bronchitis ist der Rauchstopp. Je früher ein Patient auf das Rauchen verzichtet, desto besser sind die Heilungschancen. Raucher über 40 Jahre sollten ihre Lungenfunktion regelmässig vom Hausarzt testen lassen, um die Krankheit möglichst früh zu erkennen. Bei hartnäckigem Husten und Auswurf werden manchmal schleimlösende Medikamente (Expektorantien) verschrieben. Diese Arzneimittel wirken aber nur, wenn der Patient täglich zwei bis drei Liter Flüssigkeit zu sich nimmt. Da Menschen mit chronischer Bronchitis im Winter häufig unter Infektionen der Atemwege leiden, empfehlen viele Ärzte die jährliche Grippeimpfung. Schreitet die chronische Bronchitis zur COPD fort, so kommen weitere Medikamente und Therapien zum Einsatz. Alle Betroffenen können durch einfache Massnahmen der Krankheit vorbeugen oder die Behandlung unterstützen: Geben Sie das Rauchen auf! Machen Sie täglich Atemgymnstik. Bewegen Sie sich täglich. Das fördert die Fitness und die Bereitschaft, mit dem Rauchen aufzuhören. Meiden Sie stark verrauchte Räume und Gegenden mit grosser Feinstaubbelastung Wenn Sie unter einem hartnäckigen Husten leiden, gehen Sie frühzeitig zum Arzt. Lungenkrebs Was ist Lungenkrebs? Lungenkrebs hat seinen Ursprung in den Zellen der Schleimhaut der Atemwege (Bronchien) oder der Lungenbläschen (Alveolen). Aus diesen Zellen entstehen bösartige Geschwulste. Da der Lungenkrebs, aber meist in den Bronchien entsteht, nennt man ihn in der Fachsprache auch Bronchialkarzinom. Der Lungenkrebs ist die häufigste bösartige Krebsart bei Männern; Frauen sind weniger häufig betroffen, holen jedoch jedes Jahr mehr auf. In der Schweiz sterben jährlich etwa 3000 Menschen an Lungenkrebs. Wie auch bei anderen Lungenkrankheiten ist Rauchen (und Passivrauchen) die Hauptursache von Lungenkrebs. Gewisse Arten von Lungenkrebs wachsen sehr schnell und bilden früh Tochtergeschwulste (Metastasen). Verschiedene Arten von Lungentumoren Man unterscheidet zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren. Mit der Bezeichnung „Krebs sind im Allgemeinen die bösartigen Tumoren gemeint. Gutartige Lungentumore: Gutartige Lungentumore (Karzinoide, Hamartome, Fibrome, usw.) sind selten und verursachen meist keine Beschwerden. Wenn sie jedoch wachsen, können sie Lunge und Atemwege einengen und so zu Atemnot und Entzündungen führen. Sie bilden in der Regel keine Tochtergeschwulste (Metastasen) und lassen sich – falls erforderlich – operativ vollständig entfernen. Bösartige Lungentumore (Bronchialkarzinome): Etwa 75 Prozent der Bronchialkarzinome zählt man zum nicht-kleinzelligen Typ. Sie werden nach ihrem Ursprungsgewebe unterteilt in Plattenepithel- und Adenokarzinome sowie grosszellige Karzinome. Beim seltenen Krebs des Nichtrauchers handelt es sich meistens um ein Adenokarzinom. Das kleinzellige Bronchialkarzinom macht etwa 25 Prozent der bösartigen Lungentumoren aus. Es wächst sehr schnell und wird oft erst dann entdeckt, wenn bereits Tochtergeschwulste (Metastasen) vorhanden sind. Metastasen anderer Tumore in den Lungen: Viele andere Krebsarten können Ableger (Metastasen) in den Lungen bilden. Zu den häufigsten Ursprungstumoren von Lungenmetastasen zählen Magen-, Brust-, Haut- und Darmkrebs. Ursachen und Risikofaktoren Für den Lungenkrebs ist in erster Linie das Rauchen verantwortlich. Etwa 85 Prozent aller Betroffenen sind Raucher. Lungenkrebs entwickelt sich zwischen 30 und 40 Jahren nach Beginn mit dem Rauchen. Andere Ursachen sind Passivrauchen, Asbest, Luftverschmutzung durch Abgase, radioaktive Strahlung sowie Narben im Lungengewebe (zum Beispiel nach einer Tuberkulose). Raucher leben äusserst risikoreich. Sie sind nicht nur anfällig für Krankheiten wie chronische Bronchitis und COPD sondern auch für Lungenkrebs. Die meisten Lungenkrebs-Betroffene sind Raucher oder ehemalige Raucher und das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Diagnose beträgt etwa 60 Jahre. Das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken steht im direkten Zusammenhang mit dem Zigarettenkonsum. Je mehr Zigaretten pro Tag und je länger man raucht, desto höher steigt das Krebsrisiko: Ein Raucher, der 20 Jahre lang 20 Zigaretten pro Tag raucht, hat ein 20-fach höheres Risiko an Lungenkrebs zu erkranken als ein Nichtraucher. Seit einigen Jahren ist bekannt, dass auch Passivrauchen das Lungenkrebsrisiko erhöht. Bei hoher Passivrauchbelastung kann sich das Risiko sogar verdoppeln. Eher selten kommen krebserregende Stoffe, die an bestimmten Arbeitsplätzen oder in der Umwelt vorkommen, als Ursache von Lungenkrebs in Frage. Dazu zählen starke Luftverschmutzung (Feinstaub, Kohlenwasserstoffe), Chrom- und Nickel-Verbindungen, Asbeststaub, Arsenverbindungen und radioaktive Substanzen wie Radon. Besonders gefährdet sind Menschen, die beruflich mit krebserregenden Stoffen zu tun haben und gleichzeitig rauchen. Menschen, die aufgrund einer Tuberkulose Narben im Lungengewebe haben, tragen ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs. So kann sich ein Tumor gelegentlich im Bereich von alten Vernarbungen entwickeln. Symptome und Folgen Lungenkrebs bleibt oft lange Zeit unbemerkt. Treten Symptome wie Husten, blutiger Auswurf und Brustschmerzen auf, so ist der Tumor meist schon in einem fortgeschrittenen Stadium. Das hat zur Folge, dass Lungenkrebs häufig erst diagnostiziert wird, wenn sich bereits Tochtergeschwulste (Metastasen) gebildet haben. Die Symptome bei Betroffenen mit Lungenkrebs sind oft untypisch und passen auch zu anderen harmloseren Krankheiten der Atemwege und Lungen. Die folgenden Beschwerden könnten jeweils Hinweise auf einen Lungenkrebs geben: Hartnäckiger, trockener Husten Blutiger Auswurf Atemnot und Heiserkeit Brustschmerzen Häufige „Erkältungen oder Lungenentzündungen Appetitlosigkeit und unfreiwillige Gewichtsabnahme Bei fortgeschrittenem Lungenkrebs können auch noch andere Symptome auftreten, je nach dem wohin sich der Tumor ausbreitet. Tumoren in den oberen Lungenspitzen können zum Beispiel die Nerven in der Umgebung reizen und so Arm- und Brustschmerzen verursachen. Bei einer Stauung der Blutgefässe durch den Tumor können Schwellungen an Arm, Hals und Gesicht entstehen. Oftmals werden die ersten Symptome von Lungenkrebs erst durch die Tochtergeschwülste (Metastasen) verursacht. Die Patienten suchen dann beispielsweise wegen Rückenschmerzen (Knochenmetastasen), Kopfschmerzen oder Lähmungen (Hirnmetastasen) den Arzt auf. Die Heilungsprognose von Betroffenen mit Lungenkrebs ist im Allgemeinen ungünstig. Eine Heilung hängt stark davon ab, wie früh der Krebs entdeckt wurde. Die statistischen Angaben über die Heilungschancen von Betroffenen mit Lungenkrebs berücksichtigen allerdings nicht, dass jeder Patient seinen eigenen, individuell unterschiedlichen, Krankheitsverlauf hat. Diagnose An erster Stelle der Diagnosemethoden steht das Röntgenbild des Thorax. Mit der modernen Computertomografie (CT) können auch kleine Tumoren in den Lungen sichtbar gemacht werden. Weiterführende Methoden zur Bestätigung der Diagnose sind die Bronchoskopie mit Gewebsentnahme und die Untersuchung auf Tumorzellen von ausgehustetem Schleim. Häufig wird Lungenkrebs bei einer Routineuntersuchung per Zufall auf einem Röntgenbild des Brustraums entdeckt. Lungenkrebs erscheint auf dem Röntgenbild als mehr oder weniger grosser, weisslicher Fleck. Mit einer Computertomografie (CT) können auch kleine Tumorherde (ab 2 mm) sichtbar gemacht werden. Besonders bei langjährigen Rauchern muss jeder verdächtiger „Schatten auf der Lunge genau abgeklärt werden. Um beim Verdacht auf Lungenkrebs die Diagnose zu sichern, wird in der Regel eine Bronchoskopie (Lungenspiegelung) gemacht. Dabei wird ein dünner Schlauch aus Fiberglas und versehen mit einer kleinen Kamera (Bronchoskop) durch Mund oder Nase in die Atemwege des Patienten eingeführt. Auf einem Bildschirm können auf diese Weise die Atemwege (Bronchien) bis in die Peripherie genau untersucht und beurteilt werden. Gleichzeitig werden an den verdächtigen Stellen kleine Gewebsproben und Sekret entnommen, die dann auf Krebszellen untersucht werden. Die Kenntnis der Art des Lungentumors ist für die Therapie sehr wichtig. Auch im ausgehusteten Schleim (Sputum) können oftmals Tumorzellen nachgewiesen werden und den Verdacht auf das Vorliegen von Lungenkrebs erhärten. Die Untersuchung vom Auswurf eignet sich insbesondere bei Menschen mit Raucherhusten, bei denen sich die Farbe oder die Beschaffenheit des Auswurfs verändert hat. Da Lungenkrebs oftmals erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt wird, sollte je nach Situation auch nach Tochtergeschwulsten (Metastasen) gesucht werden. Mit verschiedenen Methoden (CT, Ultraschall) lassen sich Metastasen in den betroffenen Organen erkennen. In bestimmten Fällen kommt auch die neuartige Positronen-Emissions-Tomografie (PET) zum Einsatz, mit welcher nach Injektion eines „Markers krebsverdächtige Herde einschliesslich Metastasen im ganzen Körper nachgewiesen werden können. Anhand der diversen diagnostischen Untersuchungsergebnisse lässt sich darüber hinaus das Tumorstadium ableiten, welches massgeblich die geeignete Behandlungsstrategie bestimmt. Therapie und Vorbeugung Die Behandlung des Lungenkrebses hängt davon ab, wie weit der Tumor bereits fortgeschritten ist. Man unterscheidet zwischen kurativer (heilender) und palliativer (unterstützender) Therapie. Die Wahl der Behandlung richtet sich sowohl nach dem Tumorstadium als auch nach der Art des Lungentumors. Die meisten Fälle von Lungenkrebs könnten durch Verzicht auf das Rauchen oder rechtzeitigem Rauchstopp verhindert werden! Ob die Therapie auf Heilung (kurativ) ausgerichtet wird oder nicht, hängt von der Ausdehnung und der Art des Tumors ab. Nicht-kleinzellige und kleinzellige Karzinome werden wenn immer möglich operativ behandelt, sofern sie sich noch im Früstadium befinden. Man muss dafür meist den betroffenen Lungenlappen oder manchmal sogar den ganzen Lungenflügel entfernen. Voraussetzung für das Gelingen einer kurativen operativen Behandlung ist ein guter Allgemeinzustand, eine ausreichende Funktion der übrig bleibenden Lunge sowie das Fehlen von schweren Begleitkrankheiten. So sollte insbesondere die verbleibende Lunge nicht durch das langjährige Rauchen zu stark vorgeschädigt sein. Bei einer grossen Zahl der Betroffenen ist der Lungenkrebs zum Zeitpunkt der Diagnosestellung lokal bereits fortgeschritten oder es sind schon Metastasen aufgetreten, sodass eine Heilung in der Regel nicht mehr möglich ist. Bei der Mehrzahl der Betroffenen mit Lungenkrebs kommt nur noch eine unterstützende (palliative) Therapie zum Einsatz; das heisst meistens in Form einer Chemo- und/oder Strahlentherapie. Damit kann vielfach eine gute aber meist nicht dauerhafte Rückbildung des Tumors erzielt werden. Ziel der unterstützenden Therapien ist grundsätzlich die Eindämmung des Tumorleidens, einerseits um die Beschwerden zu lindern und andererseits auch um weitere Komplikationen zu vermeiden. Dadurch wird nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen verbessert sondern auch die Überlebenszeit signifikant verlängert. Weitere und wichtige Bestandteile der unterstützenden Therapie sind ausserdem eine ausreichende und wirkungsvolle Schmerzbekämpfung sowie die Linderung von Atemnot. Die mit Abstand wirkungsvollste Massnahme zur Vorbeugung von Lungenkrebs ist der Verzicht auf das Rauchen. Die meisten Bronchialkarzinome wären so zu vermeiden. Alle Raucherinnen und Raucher können ihr Krebsrisiko senken, wenn sie mit dem Rauchen aufhören. Je früher der Rauchstopp, desto kleiner das Lungenkrebsrisiko.