Arbeitsblatt: Die Eroberung Amerikas
Material-Details
Zusammenfassung der Seiten 20-39 "Durch Geschichte zur Gegenwart" Bd.1
Geschichte
Gemischte Themen
7. Schuljahr
8 Seiten
Statistik
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13.07.2010
Autor/in
Pia Nay-Brügger
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
DIE EROBERUNG AMERIKAS So lebten die Indianer Die Bewohner Amerikas, die Indianer, waren in zahlreiche Völker und Stämme gegliedert. Sie ernährten sich nur von der Jagd und dem Fischfang; sie lebten einfach. Andere Völker, wie Mexiko und Peru, konnten sich so weit entwickeln, dass sie in manchen Bereichen so gut wie die Europäer waren. Das Aztekenreich in Mexiko Als die Spanier nach Amerika kamen, wurde Mexiko von den Azteken beherrscht. Früher stand die Haupstadt dort, wo heute Mexiko-City ist. Das Reich wurde von einem König regiert. Unter diesem standen die Adligen, dann die Bauern und Handwerker. Das ganze Reich war in 38 Bezirke eingeteilt, und über jeden regierte ein Statthalter. Jeder Bezirk war mit der Hauptstadt durch ein System von Stafettenläufern verbunden. So wusste der König immer, was in seinem Reich geschah. Das Inkareich in Peru Das Reich, welches das Volk der Ketschuas in Peru gründete, war noch grösser als das der Azteken in Mexiko. Weil der König „Inka hiess, hatten sie es Inkareich genannt. Wie ein Gott wurde der Inka verehrt. Es war etwa 25 mal so gross wie die Schweiz und zählte 8 Mio. Einwohner. Die Bauern lebten in Dörfern, und es wurde ihnen jährlich das nötige Land zugeteilt. Die Ernte ging in die königlichen Speicher. Wenn die Ernte schlecht ausfiel, wurden die Menschen aus diesen Speichern ernährt. Sonst war das Land ähnlich organisiert wie das Aztekenreich. Städte Neben den Bauerndörfern gab es in Mexiko und Peru bereits grössere Städte, z.B. Teotihuacan in Mexiko. Sie war ca. 20 km2 gross und zählte 200‘000 Einwohner. Die Pyramide des Sonnengottes war das grösste Bauwerk. Sie bestand aus Lehmziegeln, die mit Stuck (aus einer Gipsmischung hergstellte Ornamente) überdeckt waren. Auf der Plattform befand sich ein Tempel aus Holz, in welchem der Sonnengott verehrt wurde. Um etwa 800 n. Chr. Wurde die Stadt verlassen, niemand weiss warum. Auf den Märkten der Städte konnte man viele Waren kaufen. Was kannten die Indianer nicht? Die Hauptstadt des Inkareiches, Cuzco, war gut befestigt. Alles musste von Menschen herbeigetragen werden. Man kannte keine Wagen und Zugtiere. Nur Lamas wurden als Tragtiere benötigt. Träger. Pferde, Rinder, Schweine oder Esel gab es noch nicht in Amerika. Die Werkzeuge waren aus Stein oder Bronze. Das Eisen war nicht bekannt. Strassenbau Das Inkareich war sehr gebirgig und die höchsten Berge waren bis gegen 7000 Meter hoch. Trotzdem hatte das Reich ein Strassennetz von etwa 20 00 km. Diese Strassen dienten vor allem dem Heer des Königs, der königlichen Post und den Kaufleuten. Schluchten wurden mit Hängebrücken überwunden. Landwirtschaft Weil es wenig Haustiere (Hund, Truthahn, Lama) gab, lebten die Indianer vor allem vom Pflanzenanbau. Das wichtigste Nahrungsmittel war der Mais. Daneben wurden Bohnen, Tomaten, Kartoffeln und Kakao angebaut. All diese Pflanzen und Tiere, mit Ausnahme des Hundes, waren damals in Europa nicht bekannt. Mexiko war so dicht besiedelt, dass es bald an Land mangelte. Die Indianer bauten daher Flösse und bedeckten sie mit Erde. Das Floss wurde nun ins Wasser gelassen und darauf Gemüse angepflanzt. Solche Schwimmende Gärten gibt es in Mexiko heute noch. In Peru legten die Indianer an den steilen Hängen künstliche Terrassen an. Das Wasser wurde oft mit langen Leitungen herbeigeführt. Das Lama lieferte den Mist zur Düngung. Handwerk und Wissenschaft Die Indianer verstanden auch das Handwerk. Sie woben aus Lamawolle, Baumwolle oder Agavenfasern kostbare Stoffe. Sie stellen aus Gold und Silber Schmuck her. In Mexiko hielt man wichtige Ereignisse in Bildern fest und so entstand eine Bilderschrift. In Peru kannt man noch keine Schrift, hielt aber Zahlen als Knoten auf Schnüren fest (Quipus). Um aus dem Lauf der Sonne und Sterne die Zukunft zu erfahren, beobachteten die Indianer den Himmel genau, und lernten so die Länge des Monates und des Jahres und die nächste Sonnenfinsternis zu berechnen. Religion Die Religion der Indianer wirkte auf die ersten Europäer, die nach Amerika kamen, abstossend. Die Indianer glaubten, sie müssten ihren Göttern Menschen opfern. Blieben diese aus, so glaubten sie, dass sich die Götter rächen würden mit einer Hungersnot oder Niederlage im Krieg. Während im Inkareich nur wenige Menschen geopfert wurden, waren es bei den Azteken mehr als tausend im Jahr. Daher führten sie oft Krieg (viele Gefangene!), damit sie den Göttern genug Menschen opfern konnten. Die Spanier erobern Mexiko Hernando Cortez Nachdem die Spanier die Inseln Haiti und Kuba erobert hatten, verteilten sie das Land und die Indianer unter sich. Es dürstete sie nach Gold und Macht. Hernando Cortez war einer von ihnen. Er vernahm, dass es in Mexiko viel Gold gebe, und sich die Schätze in Tenochtitlan befänden. Daher plante er, dieses Reich zu erobern. Als der König hörte, dass der Gott „Quetzalcoatl gekommen sei, schickte er Boten aus um ihn würdig zu empfangen. Sie sollten ihm Gold, Silber, Schmuck, Edelsteine und Federn bringen. Die Boten gingen also zur Küste Mexikos, überreichten Cortez (sie meinten aber Quetzalcoatl) die Geschenke und kehrten zurück. Die Gesandten erzählten Moctezuma welch seltsame Speisen die Fremden ässen. Dass sie sich nicht von Blut und menschlichen Herzen ernährten. Weiter seien ihre Kriegskleider und Waffen aus Eisen gemacht. Die Boten sagten, sie hätten eine Kanone gesehen, aus deren Bauch ein Ball aus Stein fliege, es Feuer regne und der Rauch wie Schwefel oder fauliger Schlamm stinke. Die Fremden würden von Hirschen getragen, und man sähe nur die Gesichter. Ihre Haut sei weiss wie Kalk. Nun sandte Moctezuma die klügsten Boten aus und gab ihnen als Opfergabe Gefangene mit. Diese wurden vor den Weissen geopfert und ihnen dann serviert. Die Spanier waren entsetzt und ekelten sich. Als Cortez mit seinen Leuten ins Innere des Landes marschierte, verbündete er sich mit Indianervölkern, die sich nicht den Azteken unterworfen hatten. Wer Cortez Widerstand leistete, wurde grausam bestraft. Moctezuma glaubte, diesen götterähnlichen Wesen dürfe er keinen Widerstand leisten. Immer wieder schickte er den Spaniern Geschenke. Als die Fremden Tenochtitlan erreichten, liess er sie in einem Palast in der Stadt wohnen. Aus einem aztekischen Bericht: Die Spanier kamen in Tenochtitlan an. Da legte Moctezuma seinen edelsten Schmuck an und bereitete sich auf die Begegnung vor. Auch alle anderen schmückten sich. Moctezuma redete Cortez mit diesen Worten an: Als die Spanier den Palast betreten hatten, nahmen sie Moctezuma gefangen. Die Spanier feuerten ein Geschütz ab, und das Volk rannte auseinander. Moctezuma wurde nach dem Staatsschatz ausgefragt, und die Reichtümer wurden ihnen gezeigt. Das Gold schmolzen sie ein zu Barren und nahmen die wertvollen grünen Edelsteine. Der Rest wurde verbrannt. Die Spanier glaubten im Paradies zu sein und waren Sklaven ihrer eigenen Gier. Cortez verlangte von Moctezuma, er müsse sich dem spanischen König unterwerfen und sich zum christlichen Glauben bekennen. Bei einem religiösen Fest wurden die Azteken von den Spaniern überfallen. Aus einem aztekischen Bericht: Die jungen Krieger brannten vor Verlangen, das Fest zu begehen. Sie wollten, dass die Spanier die Schönheit des Festes bewundern konnten. Die Sänger und Tänzer gingen in den Tempelhof. Als alle versammelt waren, begann der Gesang und Tanz. Auf dem Höhepunkt des Festes ergriff Mordlust die Spanier. Sie stürmten vor, bewaffnet und wie im Krieg gerüstet, verschlossen alle Ausgänge und stürzten in den Innenhof, um die Feiernden grausam zu schlachten. Als die Nachricht von diesem Gemetzel aus dem geheiligten Tempelhof hinausdrang, ertönte ein Entsetzensschrei: Aufstand und Untergang der Azteken Nun erhoben sich die Azteken und belagerten die Spanier in ihrem Palast. Als Moctezuma sie beschwichtigen wollte, wurde er durch einen Steinwurf getötet. Cortez und seine Männer mussten sofort aus Tenochtitlan flüchten. Er wandte sich nun an die Indianervölker, mit denen er sich verbündet hatte. Diese schickten ihm über 100 00 Krieger. Mit diesen und seinen Spaniern belagerte er Tenochtitlan. Drei Monate dauerte dieser Verzweilflungskampf. Über 200 00 Azteken fielen im Kampf. Tenochtitlan wurde zerstört, und das Aztekenreich bestand nicht mehr. Mexiko war nun eine Kolonie des Königs von Spanien, Cortez sein erster Statthalter. Die Spanier unterwerfen das Inkareich Francisco Pizarro Das Beispiel von Cortez ermunterte den Spanier Pizarro ebenfalls ein grosses Reich zu erobern und Gold zu erbeuten.Er hatte gehört, weit im Süden befinde sich ein grosses Reich, das Inkareich. Nun sammelte er etwa 200 Krieger und fuhr der Küste entlang bis zum heutigen Peru. Dort ging er an Land und zog in die Berge zur Stadt Cajamarca. Strassen und Festungen Weil das Inkareich sehr gross war, konnte der Inkaherrscher seine Befehle an einzelne Dörfer nicht so einfach übermitteln. Daher baute er vom Sonnentempel in Cuzco aus Strassen nach allen Himmelsrichtungen. Auf diesen Wegen brachten Boten immer im Eilschritt, Nachrichten und Befehle von Cuzco in die entferntesten Teile des Reiches, oder sie trugen Mais, Cocablätter, Fische für den König in die Hauptstadt. Die Boten wurden nach 30 Kilometern ausgewechselt. Gab es irgendwo Aufstände, so hatte es alle 20-30 km Vorratshäuser, wo sich die Truppen mit Nahrungsmitteln versorgen konnten. In den eroberten Gebieten bauten die Inka Tempel, Paläste und Festungen. Sie schichteten die gewaltigen Steinblöcke so genau aufeinander, dass die Mauern ohne Zement zusammenhielten und keine Messerklinge in eine Ritze hineinkam. Wahrscheinlich schlugen die Inka die Blöcke mit Steinbeilen zurecht, schliffen sie dann so lange mit Sand und Wasser, bis sie exakt aufeinander passten. Die Lage im Inkareich Damals herrschte gerade Krieg im Inkareich. König Atahuallpa hatte seinen Bruder Huascar abgesetzt und gefangen genommen, doch seine Anhänger wehrten sich immer noch. Atahuallpa hörte von den Fremden mit ihren merkwürdigen Wunderwaffen und dachte, dass diese ihm gegen seine Feinde helfen könnten. Er lud Pizarro als Gast nach Cajamarca ein und zog mit einigen tausend Soldaten ebenfalls dorthin. Bei seiner Ankunft stürzten sich die Spanier auf seine Soldaten, töten fast alle und nahmen ihn gefangen Pizarro verlangt von ihm ein Lösegeld: Er solle einen Raum von 50 m3 mit Gold füllen lassen. Da das Leben ihres Herrschers in Gefahr war, brachten die Indianer etwa zwei Tonnen Gold. Pizarro liess Atahuallpa aber nicht frei, sondern beschuldigte ihn, er habe durch Boten Huascar töten lassen. Atahuallpa wurde hingerichtet. Pizarro zog nach Cuzco und setzte einen Sohn Huascars als neuen Inka ein. Als dieser einen Aufstand machte, war es zu spät. Er musste sich mit seinen Anhängern zurückziehen, leistete aber noch lange Widerstand. Doch die wichtigsten Teile des Inkareiches waren nun spanisch. Kämpfe unter den Spaniern Bald nachdem die Spanier an der Macht waren, brach Streit unter ihnen aus. Jeder wollte Herrscher sein. Pizarro tötete seine gefährlichen Gegner, wurde aber selbst auch ermordet. Erst nach vielen Jahren konnten spanische Beamte die Ordnung wieder herstellen. Doch während dieser Kämpfe wurden die Lamaherden abgeschlachtet und die Getreidespeicher geplündert. Das Inkareich war zerstört. Neue Entdeckungen Mit der Entdeckung Amerikas hörte die Erforschung der Erde nicht auf, sondern fing erst recht an. Magellans Weltumseglung Fernando Magellan gelang es 1519 bis 1522 einmal um die Welt zu fahren. Er selber kehrte aber nicht mehr zurück. Die Niederländer stiegen später zur führenden Entdeckernation auf. Sie befuhren erstmals die Küste Australiens und Neuseelands. Im 18. Jahrhundert traten jedoch die Engländer an ihre Stelle. James Cook James Cook (1728-1779) war Sohn eines Tagelöhners und wuchs mit vielen Geschwistern in einer kleinen Lehmhütte auf. Er wurde Gehilfe eines Kohlenhändlers und lernte, die Schiffe der englischen Küste nach zu steuern. Später ging er zur königlichen Marine und wurde Kapitän. Er wurde bald ein sehr guter Navigator und Vermesser. Daher schickte ihn der englische König auf Forschungsreisen in den Pazifischen Ozean. Cook sollte herausfinden, ob es auf der südlichen Halbkugel noch einen Erdteil gebe und ob Australien und Neuseeland dazugehörten. Er sollte auch herausfinden, ob man zwischen der Ostspitze Asiens und der Westspitze Amerikas hindurchfahren und das Gebiet zwischen Nordpol, Sibirien und Kanada befahren könne. Die von ihm entdeckten Gebiete sollte er zum englischen Besitz erklären. In den entdeckten Gebieten siedelte Cook keine Leute an. Wenig später begannen die Engländer in Australien Sträflinge anzusiedeln. Im 19. Jahrhundert begann eine grössere Einwanderung von Europäern nach Australien und Neuseeland. David Livingston Ins Innere Afrikas wagte man sich erst im 19. Jahrhundert. Der erste und bedeutendste Erforscher des südlichen Afrika war der Engländer David Livingston. Als Kind einer armen Familie musste er schon mit zehn Jahren in einer Fabrik arbeiten. Trotz seiner 12-stündigen Arbeitszeit besuchte er eine Abendschule und las zudem viele Reisebeschreibungen. Sein Ziel war, Missionar zu werden. Eine Missionsgesellschaft ermöglichte es ihm Medizin und Theologie zu studieren. 1840 fuhr er nach Südafrika, lernte einige afrikanische Sprachen und began mit der Erforschung der Gebiete zwischen Südafrika und dem Kongo. Seine Ziele waren die Verbreitung des christlichen Glaubens und die Besserstellung der Afrikaner. Eroberung der Antarktis Am Ende des 19. Jahrhunderts waren fast alle Kontinente einigermassen erforscht, ausser die Antarktis. Sie war für alle Forscher eine Herausforderung! 1911 starteten gleich zwei Forscher von verschiedenen Küstenpunkten aus zum Wettlauf auf den Südpol: der Norweger Roald Amundsen und der Engländer Robert Scott. Die Strecke war 1400 km lang und führte über gefrorenes Meer, durch die Berge bis auf 3000 Höhe. Die Temperaturen lagen bei minus 20 Celsius. Beide Teams hatten viel Material und Nahrungsmittel dabei und errichteten unterwegs Depots für den Rückweg. Das Material wurde auf Schlitten transportiert, die Männer hatten Skis. Amundsen liess seine Schlitten von Schlittenhunden ziehen, die sich gut bewährten. Scott dagegen hatte Motorschlitten, die wegen Pannen nicht weit kamen, dazu noch Ponys, die den Strapazen nicht gewachsen waren. Scott gab aber nicht auf, zog mit vier Leuten zu Fuss weiter, wobei sie den Schlitten selber zogen. Amundsen erreichte dank der besseren Ausrüstung schon am 14. Dezember den Südpol, Scott erst am 18. Januar 1912. Am 26. Januar kehrte Amundsen wieder zurück, für Scott wurde der Rückweg jedoch zur Katastrofe. Ende März starben er und seine beiden Begleiter nur 17 km vom nächsten Depot entfernt. Ein halbes Jahr später wurden sie von einem Suchtrupp in ihrem Zelt gefunden.