Arbeitsblatt: Shifting Cultivation
Material-Details
Arbeitsblatt zur Funktionsweise, Vor- und Nachteile der traditionellen Landnutzungweise.
Geographie
Südamerika
11. Schuljahr
1 Seiten
Statistik
69607
3313
15
20.10.2010
Autor/in
bealotta (Spitzname)
Land: Deutschland
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Erdkunde 10/11 2010/2011 Tropischer Regenwald Shifting Cultivatian – ein Auslaufmodell? Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren Wissenschaftler überzeugt davon, dass die immergrünen Regenwälder einen Ausweichraum für die immer stärker anwachsende Weltbevölkerung darstellen könnten. Aus dem üppigen Wachstum schlossen sie auf ein hohes landwirtschaftliches Ertragspotential. Sie wussten nicht, dass die vorherrschenden Bodeneigenschaften einen ertragreichen und dauerhaften Anbau von Feldfrüchten verhindern. Die Ureinwohner der Regenwaldgebiete haben eine an die Bedingungen angepasste Form der Landnutzung entwickelt, den Brandrodungswanderfeldbau oder auch Shifting Cultivation genannt. Um die Siedlung herum werden zur Selbstversorgung ( Subsistenz) Felder, durch das unvollständige Roden eines relativ kleinen Stückes Primärwald () mit der Hand, angelegt. Nach einiger Zeit wird die abgestorbene/abgetrocknete Vegetation verbrannt. Es entsteht eine Brandrodungsinsel. Stehen gelassene Baumriesen schützen die Felder vor der hohen Sonneneinstrahlung und der Wucht der Niederschläge. Verbleibende Baumstümpfe und –wurzeln verhindern eine verstärkte Bodenerosion (). Neben der Bereitstellung der Ackerfläche dient das Abbrennen der Verbesserung des Mineralstoffgehaltes des Bodens. Die Asche düngt den nährstoffarmen Boden und erhöht den pHWert der sehr sauren Böden. Diese verbesserten Bodeneigenschaften sind jedoch nicht von Dauer (siehe M2), so dass die Bauern gezwungen sind neue Areale für den Anbau zu nutzen. Aus diesem Grunde ist der Flächenaufwand sehr groß (Bsp.: um 30 Menschen zu versorgen werden ca. 1km benötigt). Die Erträge fallen relativ niedrig aus, denn um eine Tonne Getreide zu erzeugen, werden 300 Tonnen Biomasse zerstört. Der schonende Einsatz mit der Hacke zerstört das Wurzelwerk der ehemaligen Vegetation nicht gänzlich. Aufgegebene Felder werden brach gelegt und auf ihnen kann daher innerhalb von 10 bis 20 Jahren wieder einen Sekundärwald () gedeihen. Sind die Flächen um das Dorf herum erschöpft, so werden nicht nur die Felder sondern die gesamte Siedlung verlegt (siehe M1). M1: Das Prinzip – Shifting Cultivation Ernteerträge M2: Brachedauer und Arbeitsauftrag: 1. Lies den Text, nenne das traditionelle Landnutzungssystem im Tropischen Regenwald und begründe (kurz schriftlich), weshalb es an die Bedingungen der immerfeuchten Tropen angepasst ist. (5 min) 2. Arbeite mit deinem Partner zusammen (8 min): a. Legt eine Tabelle an. Je ein Partner erarbeitet die Vor bzw. Nachteile des traditionellen Landnutzungssystems und trägt diese in die entsprechende Spalte ein. Bezieht auch M1 und M2 in eure Arbeit mit ein. b. Tauscht die Vor und Nachteile untereinander aus und vervollständigt die Tabelle. 3. Arbeitet mit einem weiteren Mitschülerpaar zusammen (7 min): Beurteilt gemeinsam, inwiefern das traditionelle Landnutzungssystem zukünftig in Hinblick auf die Bevölkerungsentwicklung Rondonias eine geeignete Landnutzungsform für den Tropischen Regenwald darstellt (Satzform). Nützliche Begriffserklärungen: Primärwald Naturbelassener, nicht durch menschliche Eingriffe beeinflusster Wald. Sekundärwald Artenärmerer und niedrigerer Wald, der auf ehemals gerodeten Flächen ohne menschliches Einwirken Nachwächst. Bodenerosion Abtragung von Bodenpartikeln durch Wasser und Wind. Natürlicher Prozess, der durch Eingriffe des Menschen (Bsp. Landnutzung) zusätzlich verstärkt wird.