Arbeitsblatt: Sklaverei USA
Material-Details
Anspruchsvolle Zusammenfassung der Geschichte der Sklaverei in den USA
Geschichte
Neuzeit
7. Schuljahr
3 Seiten
Statistik
73038
1553
12
17.12.2010
Autor/in
Roland Kissling
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Sklaverei ist der Zustand, in dem Menschen ihrer persönlichen Freiheit beraubt und als Sache, Ware und Eigentum anderer behandelt (zu Sklaven gemacht – versklavt) werden. Sklaverei in den Vereinigten Staaten von Amerika Allgemein bekannt ist die Sklaverei aus den Südstaaten der USA, die in großer Zahl Menschen aus Afrika als Arbeitskräfte für die Landwirtschaft importierten. Dabei sind Hunderttausende von Schwarzen ums Leben gekommen. Weniger bekannt ist, dass auch in vielen Nordstaaten bis in die 1840er Jahre Sklaverei existierte; dort gab es allerdings sehr viel weniger Sklaven als in den Südstaaten, und ihren Zenit hatte die Sklaverei in den Nordstaaten schon zum Zeitpunkt der Unabhängigkeitserklärung überschritten. In den Südstaaten stieg die Zahl der Sklaven im gesamten Zeitraum von der Gründung der Kolonien bis zum Sezessionskrieg beständig an. Bei der Volkszählung des Jahres 1860 wurden in den USA 3.953.760 Sklaven gezählt; bis auf 64, die in den Nordstaaten oder im amerikanischen Westen lebten, befanden diese sich in den Südstaaten. Mit der Sklaverei entwickelte sich auch der Rassismus der Weißen gegenüber der schwarzen Sklavenbevölkerung sowie eine Spaltung zwischen freien und unfreien Schwarzen. Wirtschaftlicher Ausgangspunkt der Hochblüte, welche die Sklaverei im 18. und 19. Jahrhundert auf dem Staatsgebiet der USA erlebte, war die Entstehung einer Plantagenwirtschaft mit hoch profitablen, aber aufwändig zu kultivierenden landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Tabak, Rohrzucker, Reis und Baumwolle. Obwohl die Sklaven haltenden Plantagenbesitzer aus dem Süden in der Bundespolitik ein festes Standbein hatten – von der Unabhängigkeitserklärung bis zum Sezessionskrieg waren die Mehrzahl der amerikanischen Präsidenten selbst Sklavenhalter –, mehrten sich unter den Bundespolitikern die Abolitionisten, welche die Sklaverei abschaffen wollten. Die Kontroverse mündete nach der Wahl von Abraham Lincoln in den Austritt der Südstaaten aus der Union und deren Neuorganisation als Konföderierte Staaten von Amerika. Die Gründung der Konföderation beantworteten die Nordstaaten mit dem Eintritt in den Sezessionskrieg, in dem sie siegten und die unterlegenen Südstaaten damit zur Abschaffung der Sklaverei zwangen. Am 18. Dezember 1865 wurde mit der Ratifizierung des 13. Zusatzes („amendment) zur US-amerikanischen Verfassung durch die Bundesstaaten die Sklaverei in den USA verboten. Trotzdem waren die ehemaligen Sklaven in vielen Bereichen der USA nicht vollkommen gleichberechtigt. Der meist friedliche Kampf für Gleichberechtigung und gegen Rassentrennung setzte sich bis in die späten 1960er Jahre fort. Die Amerikaner afrikanischer Abstammung werden heute als Afroamerikaner bezeichnet. Die ersten afrikanischen Sklaven wurden 1619 von britischen Freibeutern nach Jamestown, Virginia gebracht. Die Zahl der importierten Sklaven war zuerst klein und es schien nicht nötig, ihren legalen Status zu definieren. Die gesetzliche Anerkennung der Sklaverei geschah 1641 in Massachussetts. Mit der Einführung des Plantagensystems in den südlichen Kolonien in der zweiten Hälfte des 17. Jhd., wuchs die Anzahl der als Landarbeiter importierten Sklaven rapide und verschiedene nördliche Küstenstädte wurden zu Zentren des Sklavenverkehrs. In den nördlichen Kolonien wurden Sklaven hauptsächlich als Hauspersonal oder im Handel angestellt, während in den südlichen Kolonien, wo die Plantagenarbeit die primäre Tätigkeit war, fast alle auf den Plantagen arbeiteten. Entgegen dem, was häufig geglaubt wird, hatten Sklaven einige legale Rechte, wie Unterstützung im Alter und Krankheit, ein Recht auf begrenzten religiösen Unterricht und das Recht, eine Klage zu erheben und in bestimmten Fällen auszusagen. Der Brauch gab noch zahlreiche Rechte, wie privates Eigentum, Heirat, Freizeit und für Frauen Hausarbeit oder leichtere Plantagenarbeit, was jedoch der Meister nicht respektieren musste. Brutale Behandlung wie Brandmalen, Einketten oder Ermorden wurden vom Gesetz reguliert oder verboten, doch waren Grausamkeiten gegen Sklaven bis zum 19.Jhd. häufig. Die Abschaffung der Sklaverei Viele Amerikaner wollten die Sklaverei durch Verhandlungen mit den Sklavenbesitzern schrittweise beenden, während andere forderten, sie sofort und ohne Kompromisse abzuschaffen. Wichtige Staatsmänner aus der Aufbauzeit der Vereinigten Staaten, wie George Washington, Benjamin Franklin, Thomas Jefferson, James Madison, John Jay und Alexander Hamilton betrachteten die Sklaverei als schlecht und widersprüchlich zu den Grundsätzen der Freiheisdeklaration. Die Society of Friends (Quakers) war einheitlich gegen die Sklaverei und handelte dagegen. Der 13. Änderungsantrag der Verfassung der Vereinigten Staaten, wurde am 18. Dezember 1865 bestätigt. Emancipation Proclamation Die Emancipation Proclamation von Abraham Lincoln wurde am 1. Januar 1863 (während des amerikanischen Bürgerkriegs) veröffentlicht und befreite alle Sklaven. Die Emancipation Proclamation ist eines der bekanntesten Verfassungsdokumente der Vereinigten Staaten. Eine wichtige Folge dieses Dokumentes war, dass Großbritannien und Frankreich, welche die konföderierten Staaten unterstützten, damit rechnen mussten, dass sie von Sklavengegnern im eigenen Land attackiert werden, da die Sklaverei in Europa schon seit dem Wiener Kongress abgeschafft war. Darum waren diese Länder gezwungen, ihre Unterstützung zurückzuziehen.