Arbeitsblatt: Gesellschaft im Mittelalter
Material-Details
Aufbau der Ständegesellschaft im Mittelalter. Grundlage der Reformetion.
Geschichte
Mittelalter
7. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
74225
1174
12
09.01.2011
Autor/in
Christoph Gsell
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Die göttliche Ordnung Die Gesellschaft im Mittelalter Die Ständepyramide im Mittelalter: Adel und Kirche herrschen über die Bauern, die ihnen zu Abgaben verpflichtet sind. Dafür müssen sie den Bauern in Notzeiten Fürsorge und Schutz gewähren. Die mittelalterliche Gesellschaft war eine Gesellschaft mit fester Ordnung. Jeder Mensch wurde in eine bestimmte Gesellschaftsgruppe, einen Stand, hineingeboren, dem er meist sein Leben lang angehörte. Die Priester und Gelehrten des Mittelalters unterschieden drei Stände mit klar umrissenen Aufgaben: Beter, Krieger und Arbeiter. • Erster Stand Klerus Der erste Stand war der Klerus: die Geistlichen mit dem Papst an der Spitze. Sie sollten durch Gebet, aber auch durch Erziehung für das Seelenheil der Menschen sorgen und sich um die Armen und Bedürftigen kümmern. • Zweiter Stand Adel Die Adeligen, darunter die Ritter, bildeten den zweiten Stand. Sie hatten mit der Waffe in der Hand für Sicherheit und Ordnung im Inneren und die Verteidigung des Landes gegen äußere Feinde zu sorgen. • Dritter Stand Bauern und Handwerker Den Unterbau der Gesellschaft bildete der dritte Stand, er machte über 90 Prozent der Bevölkerung aus. Ihm gehörten vor allem die Bauern auf dem Land sowie die Händler und Handwerker in den Städten an. Innerhalb der Stände gab es viele Stufen. Es war ein großer Unterschied, ob man König, Herzog oder ein einfacher Ritter auf einer kleinen Burg war, Papst, Erzbischof oder ein armer Dorfpriester. Die Dorfbevölkerung hatte kaum Rechte. Selbst wenn ein Bauer heiraten wollte, musste er die Zustimmung seines Herrn einholen. Die Menschen in der Stadt erkämpften sich mit der Zeit mehr Rechte, aber auch sie lebten in einem starren Korsett von Regeln und Vorschriften. Schließlich gab es noch Gruppen, die am Rande der mittelalterlichen Gesellschaft lebten: Bettler, Fahrende und Menschen anderen Glaubens wie die Juden. Die Legitimation der göttlichen Ordnung Das Weltbild des Mittelalters ist ein hierarchisch gegliedertes Bild einer kosmischen Ordnung (ordo). Gott ist die Spitze der Seinspyramide, das höchste Seiende (summum ens), der erste Beweger aller Dinge (primum mobile). Der Mensch als Krone der Schöpfung ist Bindeglied zwischen der geistigspirituellen (guten) und der materiellen (bösen) Welt. Er verkörpert den Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Gott und dem Teufel. Wie der Mensch ist die Natur von Gott geschaffen und wird von ihm gelenkt. Der einzelne Mensch ist Teil dieser göttlichen Ordnung. Ihm ist in ihr ein ganz bestimmter und fester Platz zugewiesen. Er fühlt sich nicht im Gegensatz zur heutigen Moderne in erster Linie als Individuum, sondern als Teil einer Gemeinschaft. Fragen und Aufgaben zum Text: 1) Nenne die drei Stände des Mittelalters! 2) Beschreibe die theoretischen Aufgaben der Stände! 3) Wie hat sich diese Aufgabenteilung wohl in der Praxis auf das Leben der Menschen ausgewirkt. Beschreibe deine vermuteten Folgen für die drei Stände! 4) Was meint der Satz: „Die mittelalterliche Gesellschaft war eine Gesellschaft mit fester Ordnung.? 5) In welchen Punkten unterscheidet sich die mittelalterliche Ordnung von unserer heutigen? 6) Jedes System muss legitimiert, also sinnlogisch für die Menschen begründet werden. Wie wurde die mittelalterliche Ordnung legitimiert? 7) Welche Vorstellung, bzw. welches Menschenbild steckt dahinter? 8) Wie sehen wir den Menschen heute? 9) Die menschlichen Vorstellungen und Erfahrungen von der Welt lassen sich grundsätzlich in zwei Ebenen unterscheiden: Die Tranzendenz und die Immanenz. Transzendenz beschreibt alles was nicht logisch begründbar ist. Man meint damit also das Göttliche, Unfassbare, den Glauben und das Jenseits. Immanenz meint alles was auf der Welt geschieht und wissenschaftlich begründbar ist. Es beschreibt also das Diesseits. Ordne die zwei Begriffe tendenziell dem mittelalterlichen Weltbild und dem heutigen Weltbild zu! 10) Fertige eine Skizze an, die das mittelalterliche Ständesystem verdeutlicht!