Arbeitsblatt: endogene und exogene Faktoren

Material-Details

Erdkunde
Geographie
Gemischte Themen
9. Schuljahr
5 Seiten

Statistik

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1898
20
16.02.2011

Autor/in

Bernd Goldgruber
Land: Österreich
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Exogene und endogene Kräfte Definition Geomorphologie: Lehre von den Formen der Erdoberfläche oder Lehre vom Relief der Erdoberfläche. Gegenstand sind also die Prozesse der Umformung. Kaum haben Kräfte aus dem Erdinnern, die so genannten endogenen Kräfte, etwas entstehen lassen und geformt, z.B. ein Gebirge, so wirken an der Erdoberfläche sofort vielfältige Kräfte von außen an seiner Umgestaltung und Abtragung mit. Bei allen Kräften, die von außen einwirken, spricht man von exogenen Kräften. Exogen bedeutet außerhalb entstanden, durch äußere Faktoren bedingt. Die so verursachte Zerstörung der Gesteine fasst man unter dem Sammelbegriff Verwitterung zusammen. Die Berge der Alpen müssten mehrere tausend Meter höher sein, wenn sie noch so aussähen wie zu ihrer Entstehungszeit. Aber Kräfte von außen bewirkten und bewirken noch heute, dass sie sofort nach ihrer Auffaltung abgetragen werden und das Material wegtransportiert wird. Die Verwitterung kann sich auf physikalischem oder chemischem Wege vollziehen. Bei der physikalischen oder mechanischen Verwitterung können verschiedene Faktoren wirksam werden wie z. B. Temperaturunterschiede, Frost oder Salz. Die chemische Verwitterung beruht auf der Reaktion des Gesteins mit dem Wasser und den darin gelösten Stoffen. Das Wasser spielt jedoch bei der Formbildung der Landschaft noch eine weitere entscheidende Rolle. Durch Abtragung, Transport und Ablagerung von mehr oder weniger verwittertem Material trägt es zur Bildung der Oberflächenformen der Erde entscheidend bei. Die Abtragungsvorgänge nennt man Erosion, die Ablagerungsvorgänge werden als Akkumulation bezeichnet. Problem: Formungsprozesse sind bekannt, aber nicht oder nur bei extremen Naturkatastrophen zu beobachten (da sie normalerweise Millionen Jahre dauern). Erosion: Seitenerosion, Tiefenerosion und Talbildung: Verwitterung ist eine chemische und physikalische Zerstörung der Gesteine und Mineralien der Erdoberfläche. Wenn die Gesteinsmaterialien klein geworden sind, kommt es zu deren Transport in ein tieferes Niveau durch fließendes Wasser, Wind und Eis. Kommt es an Meeresküsten zur Abtragung von Material durch die Brandung, so spricht man von Abrasion. Diese Prozesse, also Zerstörung, Transport und Ablagerung von Gesteinen und Mineralien werden als Erosion bezeichnet. Die Erosion gleicht folglich Reliefunterschiede der Erdoberfläche aus. Das Niveau des Meeresspiegels bildet die tiefstmögliche Erosionsbasis. Ein See oder Becken z.B. kann eine lokale Erosionsbasis sein. Abbildung 1 Physikalische Zerstörung und Transport durch Regen, Wind, Eis und fließendes Wasser Wie die Abbildung 1 es schon verdeutlicht, Wasser spielt bei Zerstörung und Transport eine herausragende Rolle. Das fließende Wasser transportiert Gesteinspartikel und schmirgelt mit diesen weiter am Untergrund. Die Stärke der Abtragung ist bei fließendem Wasser folglich von mehreren Faktoren abhängig: • Wassermenge und Geschwindigkeit • Beschaffenheit des Untergrundes • Menge des mitgeführten Schmirgelmaterials Die Wassergeschwindigkeit variiert innerhalb des Flusses. In den Bereichen der größeren Geschwindigkeit kommt es Geschwindigkeiten zu Ablagerungen führen. zur Abtragung während geringe Durch Ablagerung (Sedimentation) und gleichzeitige Abtragung (Seitenerosion) kommt es bei Flüssen zu dem üblichen, geschlängelten Verlauf. Die einzelne Schleife eines solchen Verlaufs wird als Mäander bezeichnet. Im Laufe der Zeit kommt es zum Durchbruch dieser Mäander. Die Seitenerosion der Flüsse führt zu deren geschlängelten Verlauf. Mit der Zeit kommt es aber zum Durchbruch und der Fluss fließt fast wieder seinen ursprünglichen Weg. Das seitliche hin- und herwandern der Flüsse bringt neben der linienhaften Abtragung (Erosion) auch eine flächenhafte Abtragung mit sich. Neben der bisher beschriebenen Seitenerosion gibt es noch die Tiefenerosion des Flusses. Der Fluss schneidet sich immer tiefer in sein Bett ein. Die Seitenerosion in Zusammenarbeit mit der Tiefenerosion führt dann zur Talbildung. Neben den beiden Erosionsformen ist der Talquerschnitt noch von der Hangdenudation (Denudation Flächenabtrag) abhängig. Die folgende Tabelle gibt eine grobe Übersicht. TABELLE Faktoren zur Formung des Talquerschnitts Tiefenerosion groß groß mäßig gering gering Seitenerosion -gering mäßig groß gering Hangdenudation -mäßig mäßig mäßig groß Taltyp KLAMM KERBTAL KERBSOHLENTAL SOHLEN- KASTENTAL MULDENTAL Gletscher sind große Eismassen, die sich auf der Landoberfläche bilden und sich durch Zunahme ihres Gewichtes bewegen. Die Talgletscher in den Alpen werden von der Inlandsvereisung Grönlands und der Antarktis unterscheiden. Gletscher bilden sich aus Firn, der in Mulden auch im Sommer liegen bleibt und durch neue aufgelagerte Schichten zu Eis gepresst wird. Die Firnlinie (entspricht in etwa der klimatischen Schneegrenze) trennt das Nährgebiet hier ist der Schneefall größer als das Abschmelzen) von dem tiefer gelegenen Zehrgebiet, in dem das Abschmelzen überwiegt. Als Moräne wird der vom Gletscher mitgeführte und abgelagerte Gesteinsschutt bezeichnet. Ein Gletscher hinterlässt sowohl Abtragungsformen wie Trogal, Rundhöcker oder Zungenbeckensee als auch Ablagerungsformen wie Moränen, fluvioglaziale Formen wie Schotterflächen oder Sander, die durch Schmelzwasser gebildet werden. Das sich bewegende Eis überformt durch seinen Druck, aber auch durch das mitgeführte Material die Landoberfläche. So erhielten Alpentäler durch die erodierenden Gletscher einen U-förmigen Querschnitt und werden als Trogtäler bezeichnet. Gletscherzungen können im weicheren Untergrund große, flache Hohlformen schaffen, die Zungenbecken, die postglazial (nacheiszeitlich) mit Wasser gefüllt zum Zungenbeckensee werden. Fast alle Seen in Österreich sind Glazialseen, die durch die Ausschürfung eiszeitlicher Gletscher und durch die Absperrung der Schmelzwässer durch Moränen und andere Abtragungssedimente entstanden sind; der Bodensee geht auf den Rheingletscher zurück, die mehr als 40 Seen des Salzkammerguts auf den Traungletscher. Weitere Seengebiete liegen in Kärnten und im Salzburger Flachgau. Oft sind die Seen Reste ehemals viel größerer Eisstauseen. Der Neusiedler See ist ein ebenfalls eiszeitlich vorgeformter Steppensee, der durch die abtragende und anschüttende Tätigkeit von Vorläufern heutiger Flüsse entstanden ist. Wir unterscheiden zwischen Gebirgsgletschern Inlandvereisung in Arktis und Antarktis. im Hochgebirge und Eiszeiten Große Teile Mitteleuropas wurden durch die vier Eiszeiten geprägt. Während einer Vereisungsperiode (auch Eis- oder Kaltzeit genannt) bedeckten bei abgesenkten Temperaturen die Gletscher über einen längeren Zeitraum größere Landmassen. Warmzeiten unterbrachen die Eiszeiten: die Temperaturen waren wesentlich höher und die Eismassen schmolzen soweit ab, dass sich eine, wenn auch spärliche, Flora, ausbilden konnte. Fragen zum Thema: 1. Was ist die Geomorphologie? 2. Was sind endogene Kräfte? 4 Beispiele 3. Was sind exogene Kräfte? 4 Beispiele 4. Wer formt das Relief? 5. Was ist Verwitterung? 2 Begriffe 6. Was ist Erosion? Wer ist dafür verantwortlich? Sedimentation (Ablagerung) 7. Wie entsteht ein Mäander? 8. Wie kommt es zu einer Talbildung? 9. Was ist Hangdenudation? 10. Welche Faktoren bestimmen wie über den Taltyp? 11. Wie entstehen die 5 verschiedenen Talformen?