Arbeitsblatt: Klassenarbeit Weimarer Republik

Material-Details

Textarbeit
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

78919
862
3
19.03.2011

Autor/in

Florian (Spitzname)
Land: Deutschland
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Klassenarbeit Geschichte Klasse 9 Thema: Deutschland zwischen Räterepublik und parlamentarischer Demokratie 1 Verkündung der Republik a) Am 9. November 1918 wurde in Deutschland zweimal die Republik ausgerufen. Philipp Scheidemann erklärte vor dem Berliner Reichstag: Das deutsche Volk hat auf der ganzen Linie gesiegt. Das alte Morsche ist zusammenge brochen; der Militarismus ist erledigt. Die Hohenzollern haben abgedankt! Es lebe die deutsche Republik! Der Abgeordnete Ebert ist zum Reichskanzler ausgerufen worden. Ebert ist damit beauftragt worden, eine neue Regierung zusammenzustellen. Dieser Regierung werden alle sozialistischen Parteien angehören. Jetzt besteht unsere Aufgabe darin, diesen glänzenden Sieg, diesen vollen Sieg des deutschen Volkes nicht beschmutzen zu lassen, und deshalb bitte ich Sie, sorgen Sie dafür, dass keine Störungen der Sicherheit eintreten! Wir müssen stolz sein können, in alle Zukunft auf diesen Tag. Nichts darf existieren, was man uns später wird vorwerfen können. Ruhe, Ordnung und Sicherheit, das ist das, was wir jetzt brauchen! [] Sorgen sie dafür, dass die neue deutsche Republik, die wir errich ten werden, nicht durch irgendetwas gefährdet werde! Es lebe die deutsche Republik! b) Wenige Stunden später rief Karl Liebknecht die sozialistische Republik aus. Von einem Balkon des Berliner Stadtschlosses erklärte er: Der Tag der Revolution ist gekommen. Wir haben den Frieden erzwungen. Der Friede ist in diesem Augenblick geschlossen. Das Alte ist nicht mehr. Die Herrschaft der Hohenzollern, die in diesem Schloss jahrhundertelang gewohnt haben, ist vorüber. In dieser Stunde proklamieren wir die freie sozialistische Republik Deutschland. [] Wenn auch das Alte niedergerissen ist, dürfen wir noch nicht glauben, dass unsere Aufga be getan sei. Wir müssen alle Kräfte anspannen, um die Regierung der Arbeiter und Sol daten aufzubauen und eine neue staatliche Ordnung des Proletariats zu schaffen, eine Ordnung des Friedens, des Glücks und der Freiheit unserer deutschen Brüder und unserer Brüder in der ganzen Welt. Wir reichen ihnen die Hände und rufen sie zur Vollendung der Weltrevolution auf. Nach: Gerhard A. Ritter/Susanne Miller (Hg.): Die deutsche Revolution 1918 – 1919, Dokumente, S. 77 ff (gekürzt), Hoffmann u. Campe, Hamburg, 1975 2 Der „neue Staat Wahlaufruf der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP), Dezember 1918: Unser Vaterland blutet nach Kriegsnot und Niederlage aus tausend Wunden. Unsere ruhm bedeckten Fahnen, an die auch in diesem Kampf gegen eine Welt von Feinden, Sieg auf Sieg sich geheftet hat, liegen im Staub, das deutsche Kaisertum, das Werk der großen Hohenzollern und Bismarcks, ist zerbrochen, der stolze Bau des Reiches zertrümmert. Wehrlos sind wir dem Willen unbarmherziger Feinde preisgegeben. Die Revolution hat statt eines Friedens der Verständigung unsere völlige Unterwerfung gebracht und rückt den Frieden selbst noch in weite Ferne. Statt der verheißenden Freiheit gab sie uns Klassendiktatur und unerträgliche Willkür, statt des versprochenen Brotes schwerste Hungersgefahr, statt fruchtbarer Arbeit gefährliche Zerrüttung unserer Finanzen und unserer ganzen Wirtschaft. Nach außen wie im Inneren drohen uns Auflösung und Vernichtung. Vieles, was uns heilig und teuer war, ist unwiederbringlich dahin. [] Wir sind überzeugt, dass auch in der neuen demokratischen Verfassung Deutschlands eine monarchistische Spitze als ein über den Parteien stehender persönlicher Faktor der Ste tigkeit des politischen Lebens, der geschichtlich gewordenen Eigenart unseres Volkes wie der politischen Zweckmäßigkeit entspricht. [] Wir hoffen, dass unsere deutschen Brüder in Österreich, deren Bedrängnisse wir wie unsere eigenen empfinden, im Anschluss an das Deutsche Reich Sicherheit für ihr nationales Dasein gewinnen werden. Johannes Hohlfeld (Hg.), Dokumente der Deutschen Politik und Geschichte von 1848 bis zur Gegenwart. Die Weimarer Republik 1919 – 1933, Bd. 3, S. 4f. v. 27. 12. 1918, (gekürzt), Berlin: Dokumenten-Verlag, 1951 3 „Sozialismus ist uns Organisation, Ordnung und Solidarität Eröffnungsrede Friedrich Eberts (SPD) in der ersten Sitzung der Nationalversammlung am 6. Februar 1919: Wir haben den Krieg verloren. Diese Tatsache ist keine Folge der Revolution. Meine Damen und Herren, es war die kaiserliche Regierung des Prinzen Max von Baden, die den Waffen-stillstand einleitete. [] Nach dem Zusammenbruch unserer Verbündeten und angesichts der militärischen und wirtschaftlichen Lage konnte sie nicht anders handeln Die Revolu tion lehnt die Verantwortung ab für das Elend, in das die verfehlte Politik der alten Gewalten und der leichtfertige Übermut der Militaristen das deutsche Volk gestürzt haben. Sie ist auch nicht verantwortlich für unsere schwere Lebensmittelnot. Johannes Hohlfeld (Hg.), Dokumente der Deutschen Politik und Geschichte von 1848 bis zur Gegenwart. Die Weimarer Re publik 1919 – 1933, Bd. 3, S. 14, (gekürzt), Berlin: Dokumenten-Verlag, 1951 Aufgabenstellungen: 1. Beschreiben Sie, wie sich Deutschland in den Augen von Philipp Scheidemann und Karl Liebknecht (M 1a, 1b) nach dem Rücktritt des Kaisers jeweils entwickelt hat und wie es sich weiterentwickeln sollte. 2. Nennen Sie wichtige Stationen Deutschlands 1918/19 auf dem Weg von einer Monar chie zur parlamentarischen Republik. 3. Stellen Sie die Kennzeichen der Räterepublik im Unterschied zur parlamentarischen Demokratie dar. 4. Beschreiben Sie die Staatsform, die die DNVP (M 2) anstrebte. Wie begründete die Partei ihre Forderung? 5. Unterscheiden Sie, wer nach Ansicht von DNVP und SPD (M 2, 3) jeweils für die so 6. ziale Not nach dem Ersten Weltkrieg verantwortlich war. Bringen Sie die Haltung der DNVP auch mit der „Dolchstoßlegende in Beziehung. Nehmen Sie anschließend selber Stellung zu den Ursachen für Kriegsniederlage und soziale Not nach dem Ersten Weltkrieg.