Arbeitsblatt: Mundartmusical "König der Löwen"

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Auf schweizerdeutsch überarbeitete Version des Musicals "König der Löwen" ACHTUNG: Für eine Aufführung bitte wegen Copyright Kontakt mit dem Plausus Theaterverlag, Kasernenstr. 56, 53111 Bonn oder Telefax 0228/3694815 aufnehmen. ORIGINALRECHTE!
Musik
Musizieren
5. Schuljahr
60 Seiten

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31.03.2011

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pm (Spitzname)
Land: Schweiz
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Textauszüge aus dem Inhalt:

DAS LICHTREICH Personen Ort Ablauf MUSIK: Das Licht (1) Technik Vielleicht sind die Sterne, die funkelnden Punkte im Dunkeln, vielleicht sind die Sterne nur Löcher. Rein gepiekste, piekse kleine Löcher im Himmel. Vielleicht. Und dahinter? Licht. Ein strahlend helles, riesengroßes, ungeheures Licht. Das ist das Reich der Tage. Alle Tage leben dort: der Tag von gestern, von morgen, letzte Woche, nächsten Monat, voriges Jahr Die Tage sind lebendige Lichtwesen, die nur ein einziges Mal zur Erde reisen dürfen. Ich bin nur heute! Ich frag nicht, woher ich komme, ich frag nicht, wohin ich geh, hier und jetzt ist meine Zeit, auch wenn ich manches nicht versteh. Ich stell keine großen Fragen, nehm das Leben, wie es ist, will ein Tag auf Erden werden, den man nicht so schnell vergisst. Refrain: Ich bin nur heute! War nie zuvor, werd nie mehr sein. Ich bin nur heute, und so gehts nicht nur mir allein. Ich bin nur heute! Seh einmal nur die Sonnenbahn.Und dann kommt schon ein andrer dran Wenn ein Tag auf der Erde war, kehrt er mit seinen Erinnerungen (zur Musik) Teil 1 ERZÄHLER: Der kleine Tag ERZÄHLER: Im Weltrau LIED: Ich bin nur heute (Es singt der kleine Tag) und einigen besonderen Andenken ins Lichtreich zurück und alle anderen warten gespannt, was er zu erzählen hat. (PartyAtmosphäre: Gläserklirren, Stimmengemurmel. Gesprächs fetzen in Einzelgrüppchen) Die Menschen! Die wissen ja nicht mal, was ein Tag ist! ZWEITER TAG: 19. Februar! 8. August! Sie geben uns Zahlen und Namen DRITTER TAG: und merken gar nicht, was geschieht! VIERTER TAG: Uns wichtige Tage aus der ersten Reihe hat man da unten auf der Erde nicht vergessen! TAGE 1 4: Wir stehen sogar im Lexikon! LIED: Erste Reihe Spitzenklasse (Es singen viele Tage) ALLE Erste Reihe Spitzenklasse! Zweite Reihe: oh lala! Dritte Reihe: alle Achtung! Vierte Reihe: naja. Fünfte Reihe: gar nicht übel. Sechste Reihe: nicht verkehrt. Siebte Reihe: keine Schande. Achte: nicht der Rede wert! Erste Reihe Spitzenklasse . (wdh.) ERZÄHLER: (über die Wiederholung des Vorspiels) In dieser Lichtwelt lebte ein kleiner Tag KLEINER TAG: Wann ist denn endlich der 23. April? VIERTER TAG: Du bist noch lange nicht dran! Nächstes Jahr! Im Hintergrund Vorspiel des Liedes Erste Reihe SpitzenkIasse‘ KLEINER TAG (mokiert sich) ZWEITER TAG: Sei froh, dass du noch alles vor dir hast! ERSTER TAG: Wenn deine Reise vorbei ist, gibt‘s kein zweites Mal! TAGE 1 4: (wieder gesungen) Erste Reihe Spitzenklasse Achte: Nicht der Rede wert! KLEI NER TAG:) (über den Schlussteil) Ist es wichtig, ein wichtiger Tag zu werden? ERNSTHAFTES GEMURMEL: KLEINER TAG: Und, und was ist der Trick? DRITTER TAG: Der Trick? Hrn. An manchen Tagen geschieht eben etwas Besonderes, und danach ist das Leben auf der Erde . anders als vorher. KLEINER TAG: Und wer ist der aller, der allerwichtigste Tag? (über dem lntro des Liedes Tage, die man nie vergisst) SECHS WICHTIGE TAGE DURCHEINANDER: Ich! Nein, ich! Ach was, ich! Nein, ich bin der wichtigste! Du doch nicht ich! (Es singen die besonders wichtigen Tage) (Musik stoppt, Party Athmosphäre bleibt) STEINZEITTAG: Ich bin der Tag, der Tag, an dem ein Steinzeitmensch KOMISCH ER TAG: weil er so fror STEINZEITTAG: zum ersten Mal ein Feuer schlug! Das Feuer wärmte und die Menschen lernten, wie es ging. Ich bin der Tag, an dem der Mensch das Feuer fing! Der Tag, der Tag, der Tag, der Tag bin — KOLUMBUSTAG: Ich bin der Tag, der Tag, an dem Amerika KOMISCHER TAG: die Wikinger war‘n auch mal da KOLUMBUSTAG: entdeckt wurde. Kolumbus hieß der Mann, er wusste gar nicht, wo er war. Und in Amerika schien alles plötzlich wunderbar. Der Tag, der Tag, der Tag, der Tag bin — REISSVERSCHLUSSTAG: Ich bin der Tag, der Tag, an dem zwei Hälften KOMISCHER TAG: die getrennt war‘n REISSVERSCHLUSSTAG: miteinander wieder eins wurden. Denn die Erfindung, die es brachte, war der Reißverschluss. Und seitdem reißt und schließt LIED: Tage, die man nie vergisst ALLE TAGE: KRIEGSTAG: man Kleidungsstücke auf und zu WICHTIGE TAGE: Naja! Najal Naja (Musik wechselt zum Tango) Refrain: Wir sind Tage! Tage, die man nie vergisst, und nach denen diese Welt nie mehr wie gestern ist. Jeder von uns ist ein Teil der Zeit und zusammen, zusammen sind wir Ewigkeit Ich bin der Tag! Der Tag, an dem ein Riesenknall KOMISCHER TAG: ‘ne Explosion! KRIEGSTAG: FRl EDENSTAG die ganze Welt veränderte: Es brach ein Krieg aus aber ich bin noch viel wichtiger! Ich bin der Tag, an dem der lange Krieg zu Ende war! Der Tag, der Tag, der Tag bin KLEINER TAG: (dazwischen) Ich bin der Tag, der Tag, an dem ein großes STEINZEITTAG: (unterbricht ihn) Nein, kleiner Tag, du wirst der 23. April im nächsten Jahr sein! Das weißt du doch! KLEINER TAG: Ich warte schon so lange! REISSVERSCHLUSSTAG: Vordrängeln geht nicht. Du weißt, die Reihenfolge ist seit ewigen Zeiten festgelegt! WICHTIGE TAGE: Seit ewigen Zeiten! KLEINER TAG: (singt) Jaja . jaja . jaja KLEINER TAG: (Musik wechselt zum 8Teil lyrisch) (spricht, steigert sich zunehmend aufgeregter in seine Phantasien hinein) Wenn ich soweit bin, wenn ich ein Tag auf der Erde bin, dann wird hoffentlich etwas ganz, ganz Besonderes geschehen. Nicht nur die Hochzeit eines Königspaares oder ein neuer Weltrekord nein! An meinem Tag soll‘s eine unglaubliche neue Erfindung geben und Blitze zucken über den Himmel, die Ozeane schäumen zu einer gewaltigen Flutwelle und aus dem Meer wächst eine riesengroße, neue Insel, die Uhren werden rückwärts laufen und ein Ufo landet im Fußballstadion und ein Außerirdischer wird der allergrößte Popstar aller Zeiten und, und, und FRIEDENSTAG: Jajal Du wirst schon sehn! ALLE ANDEREN TAGE: (singen) Refrain: Wir sind Tage, Tage, die man nie vergisst, und nach denen diese Welt nie mehr wie gestern ist. Jeder von uns ist ein Teil der Zeit und zusammen, zusammen sind wir Ewigkeit. Um aus dem Lichtreich zur Erde zu kommen, gibt es nur einen einzigen Weg: sich fallen/assen, durch ein Sternen/och, in die Tiefe. Der kleine Tag hatte schon mal heim/ich in das Loch hinuntergeschaut, das für ihn bestimmt war. Von oben, im Lichtreich, sah es aus wie ein dunkler, langer, tiefer Tunnel in ein schwarzes Nichts. Es ist wohl doch ganz gut, dass ERZÄHLER: ich noch eine Welle warten muss, dachte der kleine Tag. MUSIK: Der geheimnisvolle Tag ERZÄHLER: (zur Musik) KLEINER TAG: Ruhelos streifte er durch die helle Lichtwelf. Ein geheimnisvoller Tag war ihm schon häufig aufgefallen: Er saß allein und malte dunkle Kreise in das Licht. Die Kreise lösten sich nach kurzer Zeit wieder auf, und der geheimnisvolle Tag malte zwei neue Kreise. Immer wieder, zwei Kreise nebeneinander. Der kleine Tag blieb stehen und schaute eine Weile zu Warum malst du immer wieder nur zwei Kreise? GEHEIMNISVOLLER TAG (lacht) Das ist eine Brille. Siehst du? Oder es sind die beiden Löcher in der Steckdose. KLEINER TAG: Ich war noch nicht auf der Erde. Ich weiß nicht, was eine Steckdose ist. GEHEIMNISVOLLER TAG: Zwei Kreise, die zusammengehören. Als ich unten Tag war, wurde die geschliffene Linse erfunden. Das Vergrößerungsglas. KLEINER TAG: Ist das was Gutes? GEHEIMNISVOLLER TAG: Daraus wurden später Brillen gemacht. Die Menschen konnten schärfer sehen, darüber haben sich viele gefreut. (Musik klingt aus) Und mit der Linse konnte man Fotoapparate bauen und Kameras. KLEINER TAG: Dann bist du berühmt? GEHEIMNISVOLLER TAG: KLEINER TAG: Erste Reihe. Weil es meinen Tag gab, können sich die Menschen fotografieren, sie können mit Fernrohren in den Weltraum sehen, sie können mit Mikroskopen in die kleinsten Teilchen gucken und sie können sich bunte Filme anschauen. Und sie können sich besser töten. Mit Zielfernrohren, von weit weg. Buff! War ich nun ein guter Tag oder ein schlechter? Beides? GEHEIMNISVOLLER TAG: Zwei Kreise. Nebeneinander. KLEINER TAG: Und ich? GEHEIMNISVOLLER TAG: Na, wart‘s ab! KLEINER TAG: Wie kann ich es machen, dass ich auch mal so werde wie die Tage aus der ersten Reihe? GEHEIMNISVOLLER TAG: (lächelnd) Du möchtest so werden wie jemand anders? Das klappt nicht. Du bist du, wirst nie ein andrer sein. Dies ist deine Zeit, dies ist dein Leben. Was dir wichtig ist, entscheidest du allein. Es kann dich, wie jeden Tag, nur einmal geben. Refrain 1: LIED: Du bist du (Es singt der geheimnisvolle Tag) Vers: Lass dir nicht die Zeit vertreiben, sie kehrt niemals mehr zurück, deine Zeit muss deine bleiben, jeden Augenblick. Refrain 2: Du bist du, wirst nie ein andrer sein. Dies ist deine Zeit, dies ist dein Leben. Dies ist deine Zeit, dies ist dein Leben. MUSIK: Aufbruch (1) ERZÄHLER: (zur Musik) Endlich war es soweit. Der 23. April sollte beginnen. Schon oft hatte der kleine Tag zugeschaut, wenn sich andere durch ihr Sternenloch plumpsen ließen und verschwanden, und er wusste, dass sie abends wieder woh/behalten auftauchten. Aber wenn er darüber nachdachte, dass er ganz allein springen musste Er stand mit klopfendem Herzen vor seinem Sternenloch und schaute hinunter. Puh, war das tief! Sehen konnte er nichts. Unten auf der Erde war noch Nacht. Er schaute durch das Sternen/och ins Dunkle. LIED: Das Dunkel und ich (Es singt der kleine Tag) Wohin führt der dunkle Tunnel, ich mag kaum hineinsehn. Dieser Weg ist nur für mich und ich soll ganz allein gehen. Nur noch das Dunkel – und ich. Draussen, wo der Tunnel endet, soll ein neues Licht sein. Wie das geht, versteh ich nicht, denn dieses Licht soll ich sein. Nur noch das Dunkel – und ich. Muss meinen Weg alleine gehen. Soll ganz auf eignen Beinen stehn. Will diese Angst in mir verliern. Darf soviel Neues ausprobiern. Ja, ich darf! Ja, ich will! Ja, ich kann! Was für ne Reise! Meine ganz eigene Reise! Was für ne Reise alleine! Achtung, ich komme! Ja, ich darf! JA, ich will! Jaaaaa.ich kann! ZWISCHENWECHSE ZUR MUSIK: Aufbruch (II) ERZÄHLER: (zur Musik) Und er fiel und fiel, es war ein herrliches Gefühl, er ließ sich einfach tragen. Leicht wurde er, ganz leicht, er schwebte, er badete in der Luft, und das Fallen ging immer noch weiter. KLEINER TAG: (halbträumend gesprochen, dann zunehmend lauter, freudiger) Ich kann mich kaum noch fühlen, als löse ich mich auf. Ich bin ein Teil des Himmels ich ich bin das Licht! Jetzt bin ich Tag! Der Tag bin ich! REFRAIN: Das Dunkel und ich Muss meinen Weg alleine gehn. Soll ganz auf eignen Beinen stehn. Will diese Angst in mir verliern. Darf soviel Neues ausprobiern. Ja, ich darf! Ja, ich will! Jaaaa . ich kann! ERZÄHLER: Endlich lag sie vor ihm: Die Erde. DIE ERDE (Im Hintergrund ein leises, verhaltenes, annähernd bedrohliches Brummen: der Erdenklang) ERZÄHLER: (zum Erdenklang) Ein grauer, kühler Morgen im April. Brrr! Nieselregen. Trübes Licht schimmerte durch dunkle Wolkenwände. Zaghaft schaute sich der kleine Tag um. Er sah eine Stadt. (Der Erdenklang entwickelt sich zu einem Groove) ERZÄHLER: Ein Gewimmel auf den Straßen. Menschen in Fahrzeugen rollten hin und her, Menschen zu Fuß hasteten durcheinander Der kleine Tag wusste gar nicht, wo er zuerst hingucken sollte. Dann sah er, dass aus einem Haus Möbelstücke und Kisten und Kartons nach draußen auf die Straße geschleppt wurden. Männer wuchteten ächzend Schränke, eine Waschmaschine und ein Klavier. Frauen schleppten Tüten und Säcke, Kinder trugen einzelne Spielzeuge, Teddys und Puppen. Der kleine Tag schaute zu. LIED: Wahnsinn! (Es singt die Umzugs familie) VATER: (aufgeregter Sprechgesang) Stopp! Noch nicht die Waschmaschine, erst mal kommt der Kleiderschrank und danach erst die Gardinen im Karton. Macht mich doch nicht wahnsinnig! Noch nicht den Kasten mit den Tellern, der kommt später erst, ja, so ein Umzug ist kein Kinderspiel. Ich hab alles ganz genau geplant! HELFERIN: Tja, aber wo bleibt denn der Möbeiwagen? MUTTER: Hast du die Spedition noch mal angerufen? VATER: Der Fahrer ist unterwegs, ha‘m sie gesagt, aber wahrscheinlich ist das so ein Trottel, dass er vergessen hat HELFER: Die Spedition sollte man verklagen! VATER: HELFERIN: Nicht das gute Sofa hier auf die Straße stellen! Da ist doch ‘ne Pfütze! Das sagst du so leicht! HELFER UND HELFERIN: Wir, wir können‘s nicht mehr halten! VATER UND DIE HELFER: (singen) Refrain: Wahnsinn! Wahnsinn! Wir stecken im Orkan drin! Wahnsinn! Wahnsinn! VATER: Es ist verrückt! Ich werd erdrückt. Was ich mache, geht heut schief, jede Sache negativ: Steckt der Teufel hier im Spiel? Ich krieg zuviel, ich krieg zuviel! VATER UND DIE HELFER: Wahnsinn! Wahnsinn! Wir stecken im Orkan drin! JUNGE: Guck mal die Kiste lag unterm Bett in meinem Zimmer. In der alten Wohnung! MÄDCHEN: Hier der Kalender, ich weiß noch, wie wir den gemalt ha‘m! In der alten Wohnung! BEIDE KINDER: Wir ziehn ins neue Haus, ab heut sieht alles anders aus. BREAK (Zurück zum Sprechgesang) VATER: Was wofl‘n denn die Bauarbeiter hier auf einmal? Warum sperren die den Bürgersteig ab? Presslufthämmer; Pressluftbohrer — hacken die das gleich hier auf, oder was? MUTTER: Wir ziehn grad um! Sie können doch nicht ZWEI BAUARBEITER: Dreihundert Leute haben kein Licht! Sie räumen den Weg, mit all Ihren Möbeln! Baustelle! Weg hier! Da nützt auch kein Pöbeln! VATER UND DIE HELFER: (singen) Refrain: Wahnsinn! Wahnsinn! Wir stecken im Orkan drin! Wahnsinn! Wahnsinn! VATER: Es ist verrückt! Ich werd erdrückt. Was ich mache, geht heut schief, jede Sache negativ: Steckt der Teufel hier im Spiel? Ich krieg zuviel, ich krieg zuviel! VATER UND DIE HELFER: Wahnsinn! Wahnsinn! Wir stecken im Orkan drin! MÄDCHEN: Wo wir jetzt hinziehn, hab ich mehr Platz in meinem Zimmer. In der neuen Wohnung! JUNGE: Und aus dem Fenster seh ich direkt in unsern Garten. In der neuen Wohnung! BEIDE KINDER: Wir ziehn ins neue Haus, ab heut sieht alles anders aus. BREAK (Zurück zum Rap/Sprechgesang) NACHBARIN: (Sie rappt wie die Bauarbeiter) ZWEI BAUARBEITER: NACHBARIN: Moment mal! Ich wohn im Block dahinten und von da hab ich gesehn, dass sie mit Ihrem Bautrupp hier an dieser Ecke stehn. Wie kommt es, dass sie nicht da vorn vor unsern Häusern hacken? Sie sehn doch, gute Frau, wir müssen hier das Pflaster knacken‘ Ja, ja, ja, sehn Sie denn das gar nicht? Hier ha‘m die Häuser Strom! Bei uns ist alles dunkel! Mein Mann, der zetert schon, der Fernseher ist tot, die Kühltruhe ist aus und mein aufgetauter Fisch, der stinkt durchs ganze Haus. ZWEI BAUARBEITER: Uns wurde gesagt, dass die Bruchstelle hier ist, wo die Hausnummer hundert bis hundertundvier ist! VATER: Wer hat das gesagt? Und wer hat sie bestellt? BAUARBEITER 1: Es ist unser Chef, der die Entscheidungen fällt! BAUARBEITER 2: Nein, nein, nein, das war der Computer! MUTTER: Der hat sie geschickt? BAUARBEITER 1: Ja, unser Computer. BAUARBEITER 2: War wohl ein Fehler BAUARBEITER 1: aber ein absoluter! ERZÄHLER: Dieser Computer, dachte der kleine Tag, das muss ein Spaßvogel sein, den würde ich gern mal kennenlernen. Er freute sich über die glücklichen Kinder und fand, dass seine Reise gut begann. Dass Menschen einfach ihre Häuser verlassen und umziehen konnten davon hatte er oben im Lichtreich noch nie gehört. Gespannt, was er als nächstes entdecken würde, schaute er die Straße entlang und erschrak. Man sprach über ihn! Den heutigen Tag! An einer Bushaltestelle wartete eine Gruppe von Menschen. STIMMEN VON ERWACHSENEN MANN 1: Heut geht hier wohl alles schief! MANN 2: Und der Bus kommt natürlich auch zu spät. FRAU 1: In diesem Tag ist der Wurm drin! FRAU 2: Und dieser widerliche Nieselregen! MANN 3: Ein abscheulicher Tag! FRAU 2: Wenn wenigstens die Sonne scheinen würde! MANN 2: Na, da kommt er ja endlich. ERZÄHLER: Die Sonne!, dachte der kleine Tag erschrocken. Wo war sie? Hinter einer grauen, fetten Regen wolke versteckt. MUSIK: Das Licht (II) ERZÄHLER (zur Musik): Bitte, dachte der kleine Tag und wünschte es sich ganz stark, bitte komm doch hervor und zeige dich, damit die Menschen an meinem Tag ein bisschen fröhlicher sind! Plötzlich schob ein kräftiger Wind die Wolke beiseite. Sonnenstrahlen! Für eine kurze Weile war die Welt wie verzaubert. Das Licht spiegelte sich in den Gewässern, es glitzerte in tausend Tropfen auf den Gräsern und auf den Bäumen im Wald. Eine Knospe brach auf, daraus entfalteten sich lebendige, zarte Blätter. (Musik stoppt) Staunend sah der kleine Tag, was ringsum auf der Welt wuchs und raschelte und krabbelte und lebte. (Schuiklingel) Das Geräusch einer Schuiklingel riss ihn aus seiner Träumerei. Eine Gruppe von Kindern kam auf den Schulhof gestürmt. Große Pause. Ein Mädchen wurde von vielen anderen Kindern umringt. (Stimmen gewirr; Kinder durcheinander) KIND 1: Du spinnst‘ KIND 2: Glaub ich nichti KIND 3: Ein Hund? Hier in der Schule? GEBURTSTAGSKIND: Ja, meine Mutter hat gesagt, sie bringt ihn mir heute in der Pause. Da ist sie schon! Mami! MUTTER: Hier mein Schatz, wie versprochen. GEBURTSTAGSKIND: Danke Mami! ERZÄHLER: Die Frau trug einen Korb. Sie klappte den Deckel auf, griff hinein. An ihren Händen vorbei sprang ein kleiner Hund auf das Mädchen zu, sie wollte ihn fassen, der Hund entwischte. Die vielen Kinder waren ihm wohl unheimlich, schon liefen alle hinter ihm her über den Schulhof. MUTTER: Nach der Pause hole ich ihn dann wieder ab. Ich muss nur schnell noch was besorgen. GEBURTSTAGSKIND: Nicht so wild! Ihr macht ihn doch ganz verrückt! ERZÄHLER: Der kleine Hund flüchtete hinter die Beine einer Lehrerin. Die Lehrerin schrie auf: ihr Stiefel war nass. Der kleine Hund hatte vor Schreck eine Pfütze gemacht. LEHRERIN: Wem gehört dieses Tier? GEBURTSTAGSKIND: Heute ist doch der 23. April! Mein Geburtstag! Und das ist das aller, allerschönste Geburtstagsgeschenk meines Lebens! ERZÄHLER: Der kleine Tag freute sich mit dem Kind. ‘ich bin ein Geburtstag!, dachte er glücklich. Aber die Lehrerin schaute das Kind streng an. LEHRERIN: Ein Hund in der Schule? Das geht nicht! Wenn nun jeder ein Tier mitbringen würde KIND 1: Oh ja, das wär doch toll! KIND 2: Die ganze Schule voller Tiere! KIND 3: Und wir Kinder bleiben zu Haus! KINDER: (durcheinander) Muh Muh! Wau Wau! Mähähää (nachgemachte Tierstimmen) LEHRERIN: Also Ruhe! KIND 1: Und die Lehrerinnen sagen: Hallo Kinder, ihr seht ja so verändert aus (Fröhliches Lachen, unter dem das lntro des folgenden Liedes einsetzt) LIED: Schule für Tiere (Es singen die Schulkinder) Da ba dap. Da ba dap. Da ba dap da dap dam. (2x) Refrain: Jeder Hund, jede Kuh trägt heut einen Ranzen, wenn sie mit dem Känguru durch die Klasse tanzen. Da ba dap. Da ba dap. Da ba dap da dap dam. (2x) Vers 1: Refrain: Der Gorilla kann nicht rechnen, hat sein Heft schon zugeklappt. Und der Elefant beschwert sich: „Das Kamel schreibt von mir ab! Da ba dap. Da ba dap. Da ba dap da dap dam. (2x) Vers 2: Die Ziegen meckern: „Das Kaninchen kneift uns immer in den Po! Und die Katze schleicht nach draußen: „Gibt‘s denn hier kein Katzenklo? Da ba dap. Da ba dap. Da ba dap da dap dam. (2x) Jeder Hund, jede Kuh trägt heut einen Ranzen, wenn sie mit dem Känguru durch die Klasse tanzen (Abbruch geräusche, die lauter werdend das Lied verdrängen) ERZÄHLER: Ein rumpelndes Geräusch aus einer anderen Straße machte den kleinen Tag neugierig und er schaute sich um, was dieser Lärm zu bedeuten hätte. An einem Kran baumelte wie ein riesengro Bes Pendel ein Stahiseil mit einer dicken Eisenkugel und krachte gegen die Mauern eines alten Gebäudes. Eine Planierraupe schob die Trümmer zusammen, ein Bagger schaufelte sie in einen Lastwagen. Vor einem Zaun waren Menschen stehengeblieben und schauten zu, wie das Haus abgerissen wurde. ALTE FRAU: ALTER MANN: In diesem Haus hab ich früher als junges Mädchen gewohnt. Ich kenn es noch, als da unten an der Ecke das kleine Radiogeschäft war. Da hab ich mein erstes eigenes Radio gekauft. ALTE FRAU: Der Laden gehörte meinem Vater. Ach, das ist lange her ALTER MANN: Ach, ist das denn die Möglichkeit? Sind Sie etwa .? Bist du etwa .? Aber natürlich! Deine Augen erkenn ich sofort wieder! Du musst Gertrud sein! ALTE FRAU: Rüdiger? ALTER MANN: Ja! ALTE FRAU: Ja das gibt‘s doch nicht! Wie lange du bist wieder in der Stadt? ALTER MANN: Ja das Foto von dir, das du mir damals geschenkt hattest, als ich wegmusste das hab ich immer noch. ALTE FRAU: Vor 50 Jahren! Das war nach der Hochzeit von — na, wie hieß sie noch? ALTER MANN: Ich weiß! Ich weiß! Und damals haben wir dem Brautpaar dieses verrückte Lied gesungen: In der Jugend tut es gut, in der Jugend tut es gut ALTE FRAU: im Alter tut es auch noch gut. BEIDE: Jawoll, jawoll, jawoll! Wir versaufen unser Oma ihr klein Häuschen, ihr klein Häuschen (Dialog ausblenden, Szenenwechsel) ERZÄHLER: Der kleine Tag sah die beiden in einem Restaurant verschwinden. Er hätte gern noch zugehört, was sie sich zu erzählen hatten, aber was war das für ein Geräusch? MUSIK: Kreischende, rhythmische E Gitarre (Gitarre jetzt lauter im Vordergrund) ERZÄHLER (zur Gitarrenmusik): Es kam aus dem Fenster einer Wohnung im Hochhaus. Ein Jugendlicher, wohl eben von der Schule nach Hause gekommen, hatte eine elektrische Gitarre umgehängt und den Verstärker aufgedreht. Er lachte, als er auf die Saiten schlug. (Gitarrist singt zu harten, rockigen Akkorden, die sich rhythmisch mit dem Geräusch der noch im Hintergrund zu hörenden Abbruchgeräusche mischen, ergänzen und brechen) LIED: Hier kommen wir (Es singt der junge Gitarrist) SOHN: (singt) Hier kommen wir! Nehmt euch in acht! Hier kommen wir! Laut und lästig! Hier kommen wir — VATER: (wütend) Ist bei dirn Faden gerissen, oder was? Wir ha‘m Mittagsruhe! (Gitarre bricht ab) SOHN: VATER: Hallo Papa! Musst du gar nicht Taxi fahrn? Der Wagen musste in die Werkstatt, ist sowieso nicht viel zu fahrn im Augenblick. (ärgerlich, aufbrausend) Da hab ich endlich mal Pause und will mich ein Viertelstündchen hinlegen — und du dröhnst hier rum! Wo hast du diese Donnerkiste her? Und die . die . die . die . StromGitarre? SOHN: (voller Begeisterung) Hat richtig Power, ‘ne? Hab ich von ‘nem Kumpel gekauft. Kann ich ja nicht ahnen, dass du hier auf kreuzt. Mittags kommst du doch sonst nie! VATER: Und mach das Fenster zu! Der Krach da draußen ist ja nicht zum Aushalten! SOHN: Ach was! (Abbruch geräusche nun leise, weit weg im Hintergrund) (Riff auf der Gitarre) VATER: Was denkst du dir denn, das Ding so voll aufzudrehn? Wo hast du überhaupt so viel Geld her? SOHN: Soll ich mir lieber den ganzen Tag den Krach von der Baustelle anhörn? VATER: Das ist was anderes. Die müssen ja arbeiten. Das Haus abreißen. SOHN: Die dürfen da rumkloppen und rumbummern, dass bei uns die Fenster wackeln. Dann schon lieber Musik! (Lauter Akkord auf der EGitarre) VATER: Aber doch nicht so laut! (Gitarre spielt weiter) SOHN: Darauf hab ich aber ein ganzes Jahr gespart. Morgen bring ich den Verstärker zu Sven, da wollen wir in der Garage proben, mit unserer neuen Band. VATER: Neue Band? Was für ‘ne neue Band? SOHN: Die haben wir heute gegründet, und heute kann ich ein einziges Mal hier zu Hause voll aufdrehen. Und das mach ich jetzt! (rhythmischer, mitreißender Riff) VATER: (zur Gitarre) Ein ganzes Jahr gespart? Das wusst‘ ich ja gar nicht! SOHN: Was weißt du denn schon von mir? Hat‘s dich jemals interessiert, was ich seit Jahren auf der Gitarre übe? (singt wieder) Hier kommen wir! Nehmt euch in acht! Hier kommen wir! Laut und lästig! Hier kommen — VATER: (zur Musik) Wir? Wir? Wir? Wen meinst du mit WIR? (Gitarre bricht ab kurze Pause) SOHN: Das kannst du dir aussuchen. VATER: Ich? SOHN: Ja, du. VATER: (verschmitzt) Na gut. (singt jetzt auch) Hier kommen wir! (Beide singen, Gitarre setzt ein auf wir) VATER: (wiederholt lachend immer wieder den Satz) Hier kommen wir! (Der Sohn singt mit, bei der Wiederholung des Refrains wird langsam ausgeblendet) ERZÄHLER: Was haben die Menschen es gut, dachte der kleine Tag. Sie können Pläne für morgen machen, sie können eine Rockband gründen, wenn sie Lust dazu haben. Sie können alte Häuser abreißen und neue bauen die Menschen sind nicht nur einen Tag lang auf der Welt, sondern ein ganzes Leben! MUSIK: Heute (1) ERZÄHLER: (zur Musik) Ich hab immerhin noch den Nachmittag und den Abend, dachte der kleine Tag. Und dabei hab ich schon . drei? Oder fünf? Wie viele schöne Dinge hab ich schon gesehen? Neugierig setzte er seine Entdeckungsreise fort. MUSIK: Unterwegs (1) (über den ATeiI) ERZÄHLER: Er sah Vögel fliegen, die aus sonnigen Ländern zurückkamen. Weiter hinten wogte das Meer. (über den BTeiI) Schiffe fahren über das Meer. Wo kommt das riesige Meer her? Das Meer hat ein Geheimnis. (über den CTeil) Und der kleine Tag sah die Berge. Hier war die Welt wieder ganz anders. Gipfel ragten bis in die Wolken, Schnee glitzerte silbern und weiß es erinnerte den kleinen Tag an das Lichtreich zu Hause (Musik endet) und es war vollkommen still. (Kleine Pause: Stille) Er schaute zur Stadt. In einem Park gingen mit beschwingten Schritten eine junge Frau und ein junger Mann. Sie lachten. Der Mann legte behutsam seinen Arm um die Schulter der Frau. Als beide sich anschauten, blinkte zwischen den Wolken die Frühlingssonne hervor LIED: Dies ist der Augenblick LIEBESPAAR: (gemeinsam) Dies ist der Augenblick, der wie im Zaubertrick plötzlich aus unseren Träumen kam. SIE: Dies ist der Augenblick, den es nun wirklich gibt, und wir sind hier und wir sehn uns an. ER: Ja, dies Gefühl in mir, wenn ich in deine Augen blick SIE: du weißt Bescheid, ich sehs dir an, denn du hast längst diesen Augenblick erkannt. ER: Dies ist der Augenblick, das ist kein Zaubertrick BEIDE: dies ist im Augenblick Wirklichkeit. SIE: Dies ist der Augenblick, wo‘s keine Fragen gibt. BEIDE: Küsse den Augenblick, nimm meine Hand. SIE: Ja, dies Gefühl in mir, wenn ich in deine Augen blick BEIDE: du weißt Bescheid, ich seh‘s dir an. SIE: Hast du gewusst, dass die Welt so hell sein kann? Fotografier michl Denn ich seh grad glücklich aus. ER: Fotografier mich! BEIDE: Wer weiß, ob‘s noch mal so einen Augenblick gibt für uns zwei? (Instrumen talSolo) BEIDE: Ja, dies Gefühl in mir, wenn ich in deine Augen blick, du weißt Bescheid, ich seh‘s dir an, denn du hast längst diesen Augenblick erkannt. SIE: Fotografier mich! Denn ich seh grad glücklich aus. ER: Fotografier mich! BEIDE: Wer weiß, ob‘s noch mal so einen Augenblick gibt für uns zwei? Dies ist der Augenblick, der wie im Zaubertrick plötzlich aus unseren Träumen kam. ERZÄHLER: Die beiden gaben sich einen Kuss. Der kleine Tag fühlte, wie sein Herz zu klopfen begann, als er das sah. Längst war es Nachmittag geworden. Und immer noch hatte er so vieles nicht gesehen! Wieder ließ er seinen Blick über die Erde streifen. MUSIK: Unterwegs (II) ERZÄHLER: (zur Musik) Er sah Menschen bei der Arbeit. Sie schalteten Hebel, knipsten Knöpfe und tippten auf Tasten, sie hämmerten und kurbelten und sägten und bohrten. Das sah lustig aus, fand der kleine Tag. Er schaute Kindern beim Spielen zu, die auf einen Baum kletterten. (Musik endet) Plötzlich entdeckte er die Familie wieder, die heute morgen auf den Möbelwa gen gewartet hatte. Jetzt war sie vor einem ganz anderen Haus in einer ganz anderen Gegend am Rande der Stadt. Die Erwachsenen rumpelten oben in der Wohnung, sie verstellten und verrückten Sofas, Betten und Schränke. Vorne auf dem Bürgersteig stand nur noch das große, alte Klavier, auf dem die Kinder spielten. (Die Kinder der Umzugs familie vom Morgen sitzen bzw. stehen an einem Klavier vor der Haustür ihrer neuen Wohnung und spielen zunächst auf einfache Art die Melodie Wo wir jetzt hinziehn ERZÄHLER: Ein Mann trat aus dem Haus, den der kleine Tag noch nicht gesehen hatte. VERWALTER: Sagt mal, ist das etwa euer Klavier? Also, sowas kommt hier nicht ins Haus! Da könnt ihr auch eure Eltern fragen. Das steht sogar im Mietvertrag! MÄDCHEN: Wie? VERWALTER: (überrascht) Na, ist ja toll, ist das etwa von . Mozart? MÄDCHEN: Nein, das haben wir selbst geschrieben. JUNGE: In der alten Wohnung! VERWALTER: Wie, ihr schreibt eigene Lieder? MÄDCHEN: Übernächste Woche treten wir auf einem Schulfest auf. (Kinder spielen die Melodiezelle „Wo wir jetzt hinziehn jetzt mit Begleitung) JUNGE: In der alten Wohnung durften wir dafür üben. (Kinder spielen instrumental am Klavier die Melodiezelle „In der alten Wohnung VERWALTER: So, so Schulfest? MÄDCHEN: Ein Wettbewerb. VERWALTER: Na ja, dann gut, in Himmels Namen stellt das Ding in eure Wohung, aber denkt an die Nachbarn! Und nicht in der Mittagszeit und ja nicht nach 21 Uhr! (Verwalter entfernt sich) KINDER: (ihn nachäffend) Aber nicht nach 21 Uhr. (singen) Wir dürfen spielen, solange nicht die Hunde bellen in der neuen Wohnung (Eltern und Helfer kommen dazu) MUTTER: Dass die Möbelpacker so schnell die Schrankwand aufgebaut kriegen damit hab ich gar nicht gerechnet. VATER: Jetzt nur noch das Klavier, dann haben wir‘s geschafft. MÄDCHEN: Ihr? Wieso ihr? BEIDE KINDER: Wir haben‘s geschafft! HELFERIN: Also dann! HELFER: Los! Vier Mann, vier Ecken. BEIDE KINDER:(Acappella Wir ziehn ins neue Haus, ab heut sieht alles anders aus. ERZÄHLER: Der kleine Tag hatte schmunzelnd zugeschaut. Jetzt sah er erschrocken, dass es schon anfing dunkel zu werden! Gesang) MUSIK: Heute (II) ERZÄHLER: (zur Musik) Weiter weg in der Dämmerung funkelte ein kleiner, heller Lichtpunkt. War das schon der Stern, zu dem er am Abend zurückmusste? Nein, noch schimmerte ringsum das letzte Tageslicht. Der kleine Tag schaute sich den hellen Lichtpunkt näher an. Dort war ein See. Am Ufer flackerte ein Lagerfeuer. (Musik endet) Zwei Kinder zerknackten trockene Hölzer und schoben sie in die Glut. Die Flammen züngelteri hoch, ihr seltsames Licht malte alles ringsum gelb und rot. Auf einer Decke saßen die Eltern. Sie lehnten sich aneinander, schauten ihren Kindern zu und atmeten die frische Frühlingsluft. VATER: Der erste warme Abend des Jahres! War ‘ne gute Idee, einfach mal so zum Picknick rauszufahren. MUTTER: Lange her, dass wir so im Freien gesessen haben. Schau mal die Wolken! LIED: Einfach nur so (Es singt die Picknickfamilie) JUNGE: Vers 1: Warum haben sich am Himmel Wolken versammelt? MUTTER: Nur so, einfach nur so. MÄDCHEN: Eine hat sich grad in einen Teddybärn verwandelt. JUNGE: Nur so, einfach nur so. MUTTER UND KINDER: Refrain: Nicht, weil es Geld bringt, nicht, weil es nützt, nicht, damit andre es bewundern. Nein, nur so. ALLE: Nur so, nur so. Einfach nur so. VATER: Vers 2: Warum hast du eben eine Tüte platzen lassen? MÄDCHEN: (singt) Nur so, einfach nur so. JUNGE: Warum wolltest du den alten Baum anfassen? VATER: Nur so, einfach nur so! KINDER: Refrain: Nicht, weil es Geld bringt, nicht, weil es nützt, nicht, damit andre es bewundern. VATER UND KINDER: Nein, nur so. MÄDCHEN: MUTTER: Vers 3: Warum hast du Papa einen Kuss gegeben? Nur so, einfach nur so. Ich hätte Lust, ihn auch noch in die Luft zu heben. MÄDCHEN: Nur so! Einfach nur so! VATER UND MUTTER: Refrain: Nicht, weil es Geld bringt, nicht, weil es nützt, nicht, damit andre es bewundern. Nein, nur so. VATER: Vers 4: Heute möcht ich mal zum andern Ufer schwimmen. Nur so, einfach nur so. JUNGE: Und ich mit dir den allerhöchsten Berg erklimmen. VATER UND JUNGE: Nur so, einfach nur so. ALLE: Refrain: Nicht, weil es Geld bringt, nicht, weil es nützt, nicht, damit andre es bewundern. Nein, nur so. MÄDCHEN: Nur so. VATER: Nur so. ALLE: Einfach nur so. JUNGE: Nur so. MUTTER: Nur so. ALLE: Einfach nur so. ERZÄHLER: Das Feuer war heruntergebrannt. Dem kleinen Tag wurde kühl. Er schaute sich um: An den Straßen flammten elektrische Laternen auf. Die Menschen auf der Erde fuhren in ihre warmen Häuser. Vor einem Gebäude mit einer großen Leuchtschrift gab es ein Gewimmel; der kleine Tag hörte Lachen und aufgeregte Stimmen. Die Menschen freuten sich auf ein Konzert. (Vorspiel instrumental Mich ruft mein Stern (zur Musik) Oben am Himmel blinkte ein kleiner Stern. Der kleine Tag seufzte. Er wusste, was das bedeutete: Das Konzert würde er nicht mehr höven. Es war Zeit für die Nacht. Keine weiteren Abenteuer er musste nach Hause begann sich von der Erde zu lösen. LIED: Mich ruft mein Stern (Es singt der kleine Tag) Vers 1: Es geht nicht, dass ich bleib mich ruft mein Stern. Die Zeit ging schnell vorbei, mein Ziel ist fern. Vie denkt ihr an mich, wenn ich schon auf der Reise bin, ich muss zurück mich ruft mein Stern. Vers 2: Das Weltall ist so groß, ich bin so klein. Und auf dem dunklen Weg bin ich allein. Ich träum, ein helles Licht, ein helles Licht erwartet mich, und wenn ich komm dann feiern wir! Refrain: Abschied heißt: Was Neues kommt, denn anderswo gibt‘s ein Hallo. Abschied heißt: Was Neues kommt, Abschied heißt: Hallo. Und ich darf erzähln, wie die Reise war, und die andern hörn zu. Vers 3: Es geht nicht, dass ich bleib mich ruft mein Stern. Die Reise ist noch weit ich gehe gern. Gleich gibt‘s ein Wiedersehn mit all den Lieben, die ich mag, und morgen kommt ein neuer Tag. Refrain: Abschied heißt: Was Neues kommt, denn anderswo gibt‘s ein Hallo. Abschied heißt: Was Neues kommt, Abschied heißt: Hallo. Etwas Neues kommt, etwas anderes, etwas Neues zum Freunl Abschied heißt: Was Neues kommt, denn anderswo gibt‘s ein Hallo. Abschied heißt: Was Neues kommt, Abschied heißt: Hallo. Na, na, na, na, na Es geht nicht, dass ich bleib mich ruft mein Stern. DIE EWIGKEIT LIED: Erste Reihe Spitzenklasse ERZÄHLER: (zum Vorspiel des Liedes) VIELE TAGE: Im Lichtreich warteten schon alle Tage auf seine Rückkehr und auf seinen Bericht. Bis er kam, vertrieben sie sich die Zeit wieder mal mit ihrem Tanz Refrain 1: Erste Reihe Spitzenklasse! Zweite Reihe: oh lala! Dritte Reihe: alle Achtung! Vierte Reihe: naja. Fünfte Reihe: gar nicht übel. Sechste Reihe: nicht verkehrt. Siebte Reihe: keine Schande. Achte: nicht der Rede wert! KLEIN ER TAG: (zur Musik) Hallo, ich bin wieder da! ERSTER TAG: Hoho! Kleiner Tag! Na, wie war‘s? Bist du ein guter Tag gewesen? KLEINER TAG: Fotografiert mich! Es war der Wahnsinn! (Musik endet) KLEINER TAG: Ich war ein wunderschöner Tag! Einfach nur so. Ich war sogar ein Geburtstag! Die Mutter hat dem Mädchen einen Hund in die Schule gebracht und dann sollte sogar ein Känguru durch die Klasse tanzen. ERZÄHLER: Aufgeregt und erfüllt von der Reise sprudelte der kleine Tag seine Erlebnisse hervor. DRITTER TAG: Drängelt nicht so! Ich kann ja gar nichts verstehn! VIERTER TAG: Gab‘s ‘n neuen Weltrekord? DRITTER TAG: Was erzählt er da von einem Känguru in der Schule? FRIEDENSTAG: Pscht seid endlich still! Ich will hörn, was er erzählt! KLEINER TAG: (begeistert) und dann hat der Junge seinen Verstärker aufgedreht, und die elektrische Gitarre dröhnte dem Vater die Ohren voll ERSTER TAG: Jaja, das war bestimmt ganz nett . Erzähl doch aber mal die intressanten Dinge. KOLUMBUSTAG: Genau! Was gibt‘s für Nachrichten? KRIEGSTAG: Ein Erdbeben? ZWEITER TAG: oder ein Zugunglück? VIERTER TAG: Mach‘s nicht so spannend! KLEINER TAG: (zunehmend unsicher) die Sonne hat geschienen! Und die Familie darf jetzt das Klavier mit in die Wohnung nehmen und der Hund in der Schule am Geburtstag und das Liebespaar, die haben sich geküsst! KOMISCHER TAG: Jaja Geburtstag und Sonne und Liebe ZWEITER TAG: (enttäuscht murrend) So‘n langweiliger Kram. REISSVERSCHLUSSTAG: So was kennen wir alle schon lange. KLEINER TAG: (angstvoll, unsicher) Aber . aber das war doch viel oder? STEINZEITTAG: Ein kleines Lagerfeuer! KOMISCHER TAG: Ein Klaviertransport! (beginnt zu lachen) (zustimmendes Gelächter der anderen) KLEINER TAG: (verzweifelt) Es war schön! Wenn ihr das gesehen hättet ERZÄHLER: Der geheimnisvolle Tag, der die dunklen Kreise ins Licht gemalt hatte, trat aus der Gruppe hervor. Überrascht schauten die anderen auf, als er zu sprechen begann. GEHEIMNISVOLLER TAG: ERSTER TAG: Eure abgedroschenen Sprüche höre ich mir seit 500 Jahren an. Was ist daran lächerlich, wenn sich Menschen an einem Tag gefreut haben? Naja . wenn man‘s so sieht VIERTER TAG: Fandest du das etwa intressant? Da war doch nichts los! DRITTER TAG: Nicht mal ‘ne Verfolgungsjagd KRIEGSTAG: Oder wenigstens ein Banküberfall! VIERTER TAG: So was Langweiliges hab ich ja noch nie gehört! Zwei alte Leute an ‘ner Baustelle Hahaha! ZWEITER TAG: Schon morgen hat man dich auf der Erde vergessen! DRITTER TAG: Hahahaha (Aufwallendes, sich steigerndes Gelächter. Ein Lachen, ein Meckern, ein Rufen mündet in das kurze Lied) LIED: Letzte Reihe (Spottgesang) ALLE WICHTIGEN TAGE: (Es singen die wichtigen Tage) Refrain: Letzte Reihe ganz nach hinten, wo du nicht die andern störst. Letzte Reihe ganz nach hinten, das ist, wo du hingehörstl (Musik endet hart) ERZÄHLER: GEHEIMNISVOLLER TAG: Der kleine Tag rannte davon. Weg, weg! Bis an den Rand des Lichtreiches. Ihm war ganz schwinde/ig. Scham, Angst, Wut, Traurigkeit er begriff nicht, was geschehen war. Der geheimnisvolle Tag war ihm gefolgt. Du warst ein guter Tag, hast schöne Dinge gesehen. Wenn du nur ein paar Menschen Freude gebracht hast, dann hat sich deine Reise schon gelohnt. KLEINER TAG: Pah! Du hast gut reden, du bist in der ersten Reihe! Und ich? Was ist mit mir? GEHEIMNISVOLLER TAG: Bist du etwa neidisch? Auf die anderen? Was haben die schon gesehen? Eine Explosion, einen donnernden Knall, Verwüstung. Darauf bist du neidisch? (singt) Erste Reihe: große Schnauze, zweite Reihe: Prahlerei. Dritte Reihe: furchtbar wichtig. Vierte Reihe: oh weil ERZÄHLER: Aber der kleine Tag wollte sich nicht trösten lassen. MUSIK: Gestern ERZÄHLER: (zur Musik) Einsam saß er abseits. Die Lust, an den abendlichen Versammlungen teilzunehmen, war ihm erst mal vergangen. Was andere Tage zu erzählen hatten, interessierte ihn nicht. Manchmal, in heimlichen Augenblicken, dachte er zurück an das, was er erlebt hatte. Dann sah er wieder das Glitzern der Sonnenstrahlen in den Regentropfen, er hörte das Lachen der Kinder und das Rauschen des Meeres und er überlegte, was wohl aus der Rockband geworden war, die an seinem Tag gegründet wurde. Aber er sprach nicht darüber. Er war anders als die anderen, das fühlte er. LIED: Ich bin ich (Es singt der kleine Tag) Refrain 1: Ich bin ich, werd nie ein andrer sein. Dies ist meine Zeit, dies ist mein Leben. Was mir wichtig ist, entscheide ich allein, denn mir wird keine Stunde je zurückgegeben. Vers: Ob die andern auf mich zeigen, ob sie neidisch auf mich sind, ich werd reden oder schweigen, wie ich es richtig find. Refrain 2: Ich bin ich, werd nie ein andrer sein. Dies ist meine Zeit, dies ist meine Zeit, dies ist meine Zeit. Dies ist mein Leben. ERZÄHLER: So verging ein ganzes Jahr. Jeden Abend gab es Neuigkeiten, und der kleine Tag wurde kaum noch beachtet. Manchmal hörte er mit dem geheimnisvollen Tag abends wieder zu, was andere zu erzählen hatten. MUSIK: Erste Reihe Spitzenklasse (instrumental) ERZÄHLER: (zur Musik) Wieder war es Zeit für einen 23. April, der von der Erde zurückkam. DRITTER TAG: Erzähl, was hast du erlebt? FEIERTAG: Das größte Fest aller Zeiten. Überall auf der Erde wurde gefeiert. In allen Ländern, auf allen Kontinenten: Musik, Tanz in den Straßen, Sondersendungen im Fernsehen VIERTER TAG: Donnerwetter! ZWEITER TAG: Glückwunsch! ERSTER TAG: Dann bist du ja wohl unvergesslich! (Musik bricht ab) FEIERTAG: Nein, es war nicht wegen mir. Der 23. April soll jetzt jedes Jahr ein Feiertag sein. Letztes Jahr, am 23. April, da gab‘s nämlich einen Tag, an dem ist kein Verbrechen passiert, nirgendwo auf der Erde wurde gekämpft, und das ist den Menschen erst so richtig bewusst geworden, als der Tag vorbei war. Darum werden die Menschen nun jedes Jahr singen, lachen und tanzen und sich an diesen wunderschönen Tag erinnern, den friedlichsten Tag aller Zeiten‘ ERSTER TAG: Der kleine Tag? ZWEITER TAG: Jaja, ich erinnere mich: Da war doch dieses gemütliche Lagerfeuer gewesen VIERTER TAG: und der Vater, der plötzlich seinen Sohn verstanden hat DRITTER TAG: Erste Reihe? KOMISCH ER TAG: Jaja. Spitzenklasse MUSIK: Erste Reihe Spitzenklasse (instrumental) ERZÄHLER: (zur Musik) Der kleine Tag war zaghaft nähergetreten. Beinahe ehrfürchtig machte man ihm Platz, bis er, von allen bestaunt, in ihrer Mitte stand. Aber der kleine Tag sagte gar nichts. Er strahlte. FINALE LIED: Jeder Tag hat sein Geheimnis (Es singen alle mitwirkenden Tage) ALLE: Jeder Tag hat sein Geheimnis. Dunkelheit und Lichterglanz. GEHEIMNISVOLLER TAG: Ob du groß bist oder klein bist, nie löst du das Rätsel ganz. ALLE: Dunkle Tunnel, helle Lichter, Wege zum geheimen Ziel. GEHEIMNISVOLLER TAG: Tausend Bilder und Gesichter ALLE: jeden Tag ein neues Spiel. (Instrumentalteil) KLEINER TAG: Dunkle Tunnel, helle Lichter, nie läst du das Rätsel ganz. FEIERTAG: Tausend Bilder und Gesichter. Dunkelheit und Lichterglanz. GEHEIMNISVOLLER TAG: Ob du groß bist oder klein bist ALLE DREI: nie kennst du das große Ziel. ALLE: Ein Geheimnis! Ein Geheimnis! Jeden Tag ein neues Spiel! LIED: Wohin? (Sing out aller mitwirkenden Tage) Kanon: Wohin will der Wind uns tragen? Ja, das weiß kein Mensch zu sagen Schluss: Wohin? Wohin? Wohin? Wohin? Wohin? FRECHER TAG: (spricht) Wohin? Das werdet ihr schon sehn. Morgen. Denn morgen bin ich dran! MUSIK: SCHLUSS AKKORD — ENDE —