Arbeitsblatt: Kommentar schreiben
Material-Details
Kurze Anleitung zum Verfassen eines Kommentars.
Deutsch
Texte schreiben
8. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
80500
884
8
24.04.2011
Autor/in
Jürg ZIMMERLI
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Kommentar schreiben Beim Kommentar handelt es sich um eine journalistische Darstellungsform, durch die der Autor seine persönliche und wertende Meinung zu einem bestimmten Thema äußert. Während andere journalistische Textsorten wie beispielsweise Nachrichten, Meldungen, Interviews oder Reportagen sachlich und neutral über ein Thema informieren, gehört der Kommentar in die Gruppe der meinungsäußernden Artikel. Das bedeutet, im Rahmen eines Kommentars ergänzt der Verfasser den kommentierten Artikel durch Hintergrundinformationen, Analysen, Interpretationen sowie das Aufzeigen von Widersprüchen und Folgen und stellt auf dieser Grundlage seine persönliche Haltung dar. Eine Sonderform des Kommentars ist der Leitartikel. Dieser zeigt die politische Tendenz einer Zeitung auf, steht auf der ersten Seite und wird in aller Regel von dem leitenden Redakteur geschrieben. Kommentare werden meist zu aktuellen Ereignissen, Entwicklungen und Trends aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Sport oder Kultur geschrieben. Anleitung und Aufbau zum Kommentar schreiben Grundsätzlich kann aber jede Meldung kommentiert werden und auch im Hinblick auf den strukturellen Aufbau oder den Schreibstil gibt es keine starre Anleitung und keine festen Regeln. Trotzdem können Kommentare in drei Hauptgruppen unterschieden werden: Bei einem Argumentationskommentar liegt der Schwerpunkt auf Argumenten. Das bedeutet, der Verfasser arbeitet mit sachlichen Argumenten, die unterschiedliche Seiten des Themas beleuchten und gleichzeitig seine eigene Meinung untermauern. Der Entweder-Oder-Kommentar ist mit einer Erörterung vergleichbar. Dabei zeigt der Verfasser die Zusammenhänge des Themas auf und wägt Pro und Kontra ab. Die Stellungnahme bei einem solchen Kommentar kann unterschiedlich ausfallen, nämlich entweder in Form eines Urteils, eines Kompromisses oder darin, dass der Verfasser keine eindeutige Position bezieht. Als dritte Variante gibt es den Geradeheraus-Kommentar. Hierbei kommt der Verfasser unmittelbar auf den Punkt und äußert seine Meinung ohne große Einleitung oder Argumentationen. In aller Regel wird dazu eine verständliche, eindeutige und klare Sprache verwendet, durch die der Verfasser seinen Lob oder Tadel, seine Begeisterung oder seine Empörung zum Ausdruck bringt. Auch wenn ein Kommentar den Anschein erweckt, dass er recht schnell und einfach geschrieben werden kann, so handelt es sich bei dieser Annahme um einen Trugschluss. Wer einen Kommentar schreiben möchte, muss eine umfangreiche Vorarbeit leisten. Hierzu gehört zum einen, zu recherchieren, die Zusammenhänge des Themas zu lernen und miteinander zu verknüpfen und sich über die bestehenden Meinungen in der Öffentlichkeit zu informieren. Zum anderen muss der Verfasser die Tragweite seiner Verantwortung erkennen, denn durch einen Kommentar beeinflusst er die Meinung der Leser zu einem Ereignis oder einer Fragestellung. Hinzu kommt, dass sich der Verfasser darüber im Klaren sein muss, welchen und ob er einen eindeutigen Standpunkt beziehen möchte. So ist es einfacher, eine Meinung zu einer aktuellen politischen Entscheidung zu haben, als beispielsweise zu ethischen Fragen. Ein Kommentar gliedert sich im Wesentlichen in zwei Teile: Zuerst folgt eine Einleitung, die in kurzer und knapper Form über den Sachverhalt informiert, und danach kommt eine logisch aufgebaute Argumentation, die schließlich in einem nachvollziehbaren und verständlichen Fazit endet. Um die eigene Meinung schlüssig darzustellen und den Leser zu überzeugen, zu provozieren oder dazu anzuregen, sich seine eigenen Gedanken zu machen, kann der Verfasser auf einige Tipps und Tricks zurückgreifen. Beliebte Mittel in Kommentaren sind beispielsweise rhetorische Fragen, Ironie, Übertreibungen, mehrdeutige Begriffe oder Metaphern. Jeder, der einen Kommentar schreiben und veröffentlichen möchte, sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass er dafür mit seinem Namen geradesteht. Insofern sollte er sich vorab überlegen, wie angreifbar er sich selbst machen möchte. Quelle: