Arbeitsblatt: Sibirien - Die Schatzkammer Russlands
Material-Details
Grundlegende Informationen über Sibirien (Klima, Bodenschätze, respektloser Umgang mit der Natur usw.)
Geographie
Europa
8. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
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29.04.2011
Autor/in
Sarah Hauswirth
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Sibirien – die Schatzkammer Russlands Klima Der Grossteil der Fläche Russlands liegt weit entfernt von den Ozeanen. Dort überwiegt ein kontinentales, gemässigtes Klima, wo sich, wie bei uns auch, Jahreszeiten abwechseln. Allerdings dauern die Winter viel länger, sind deutlich kälter und schneereicher. Die Sommer dagegen sind relativ kurz, aber warm. Kann man Milch schneiden? In Sibirien schon! Dort ist es im Winter so kalt, dass man vom „Milchblick die Menge abschneiden muss, die man braucht. Sibirien bedeutet: „sib schlafen, „ir Erde, also schlafende Erde. In Ostsibirien bei Werchojansk wurden schon -71 Celsius gemessen. Der sibirische Boden ist bis zu einer Tiefe von 800 Metern seit Millionen von Jahren gefroren und taut nur kurz im Sommer einige Zentimeter (im Norden) bis einige Meter (Süden) auf. Pflanzen- und Tierwelt Die Waldfläche in der Taiga Sibiriens beträgt mehr als das Doppelte derjenigen der USA und Alaskas. Die Wälder liefern nicht nur Holz, sondern auch allerlei Beeren, Pilze, wertvolle Heilpflanzen usw. Der unerhörte Reichtum an Pelztieren lockte schon früh die Jäger nach Sibirien. Vor allem die Zobel halfen die Schatztruhe der Zaren zu füllen. Bis heute besitzt Russland auf Zobelfelle praktisch das Monopol. Am Zweitwichtigsten ist die Bisamratte. Ihre Heimat ist ursprünglich Nordamerika. 1929 wurden einige tausend Tiere in Sibirien ausgesetzt. Bedeutend ist aber auch das Eichhörnchen. Weitere Tiere, die wegen ihres Pelzes gejagt werden, sind der Marder, das Hermelin, der Nerz, Fuchs, Polarfuchs, in geringem Masse auch der Braunbär, der Wolf und Eisbär. Die unkontrollierte Jagd brachte einige Arten zum Verschwinden, andere sind vom Aussterben bedroht. Vermehrt werden darum Pelztiere gezüchtet. Land der Hoffnung – Land der Schmerzen Seit der Eroberung durch die Russen ist Sibirien ein Mythos. Viele zogen aus Wunsch nach Freiheit Reichtum und Abenteuer Richtung Osten. Die damaligen Sieder waren vor allem Kosaken und entlaufene Leibeigene (Sklaven). Für viele weitere Millionen Menschen wurde Sibirien zum Ort der Verbannung und des Todes. Allein zwischen 1917 und 1954 verschwanden 25 Millionen Menschen in den russischen Konzentrationslagern, die man Gulag nennt. Baikalsee Angelegt in einer tektonischen Spalte, existiert er schon seit 25 Millionen Jahren und ist damit der älteste See der Erde. Der Seeboden reicht 1158m unter den Meeresspiegel und es handelt sich hier um die weltweit tiefste Stelle der kontinentalen Kruste. Früher war er glasklar, heute ist seine Wasserqualität leider wegen der grossen Menge an Industrieabwässern, verschmutzt. Bodenschätze Hier sprechen wir neben den Energielieferanten wie Erdöl, Erdgas und Kohle von Schätzen wie Gold, Platin und Diamanten. Drei Viertel aller Rohstoffe Russlands lagern in Sibirien. Viele Lagerstätten sind bereits entdeckt, aber noch lange nicht alle werden genutzt, da viele Vorkommen oft weit abgelegen liegen. Zudem bereitet es Mühe, die riesigen Distanzen zwischen dem Ort der Förderung, der verarbeitenden Industrie und dem Markt zu überwinden. Wegen der extremen Klimaverhältnisse ist die Bevölkerungsdichte sehr gering. Der respektlose Umgang mit der Natur Fährt man heute durch die besiedelten Gebiete Sibiriens, offenbart sich eine ökologische Katastrophe. In den Kohlegebieten sind von der ehemaligen Taiga nur noch Schutthalden übrig geblieben. In den Schwerindustriezentren übertrifft die Schadstoffbelastung der Luft die Grenzwerte um ein Vielfaches. Oft riecht es nach Schwefeldämpfen oder nach Auspuffgasen, obwohl weit und breit keine Motoren mehr sind. Die Abwässer der chemischen Industrien werden nach wie vor ungereinigt in Seen und Flüsse geleitet. In manchen Städten muss das Trinkwasser als giftig bezeichnet werden. Fische sind fast keine mehr übrig. Als geradezu katastrophal gelten die Verhältnisse in den Erdölfördergebieten. Gegen 10% des geförderten Erdöls gehen wegen Löchern in den dünnen Pipelines verloren. Der Boden und das Wasser sind verseucht. Ölüberschwemmungen werden oft einfach mit Sand zugeschüttet. Auch in der Atomindustrie zeigt sich unerbitterlich, dass die Anlagen veraltet sind und man den Anforderungen an die moderne Technik nicht gewachsen ist. Weite Landstriche sind radioaktiv verseucht. Die Kindersterblichkeit wie auch die Zahl der Totgeburten steigt. Krankheiten der Atem- und Verdauungsorgane, Krebs, Vergiftungen usw. nehmen zu. Die Lebenserwartung ist gesunken.