Arbeitsblatt: Test Leseverstehen
Material-Details
Zur Kurzgeschichte "Ein netter Kerl" werden Fragen gestellt.
Deutsch
Textverständnis
8. Schuljahr
3 Seiten
Statistik
80786
1558
36
01.05.2011
Autor/in
frutigen86 (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Unterschrift der Eltern: Deutsch Leseverständnis Maximale Punktzahl: 11 Für die Note 4 brauchst du 7 Punkte Name: Datum: Erreichte Punktzahl: Note: Viel Erfolg! Lies den Text aufmerksam durch und beantworte die Fragen 1. Nenn alle Figuren, die im Verlauf der Geschichte an diesem Gespräch teilnehmen 2. Was ist das Gesprächsthema der Familie? 3. Weshalb ist der Vater im ersten Teil abwesend? 4. a) In drei Textstellen spielen die Hände von Rita eine wichtige Rolle. Schreibe ein Bespiel auf. b) Warum macht Rita diese Handlungen (Textstellen mit ihren Händen)? Erkläre. 5. Beschreibe die Stimmung der Familie (ausser Rita) während des Gesprächs. (2P.) 6. Was bedeutet der Satz. „Sie sah gezähmte Lippen. Erkläre. (2P.) 7. Warum wird der Verlobte von Ritas Vater als „netter Kerl bezeichnet? (2P.) Gabriele Wohnmann: Ein netter Kerl „Ich habe ja so wahnsinnig gelacht, rief Nanni in einer Atempause. „Genau wie du ihn beschrieben hast, entsetzlich! „Furchtbar fett für sein Alter, sagte die Mutter. „Er sollte vielleicht Diät essen. Übrigens, Rita, weißt du, ob er ganz gesund ist? Rita setzte sich gerade und hielt sich mit den Händen fest. „Ach, ich glaube schon, dass er gesund ist. „Genau wie du es erzählt hast, weich wie ein Molch, wie Schlamm, rief Nanni. „Und auch die Hand, so weich. „Aber er hat doch auch wieder was Liebes, sagte Milene, „doch, Rita, ich finde, er hat was Liebes, wirklich! „Na ja, sagte die Mutter, beschämt fing auch sie wider an zu lachen. „Recht lieb, aber doch grässlich komisch. Du hast nicht zuviel versprochen Rita, wahrhaftig nicht. Jetzt lachte sie laut heraus. „Auch hinten im Nacken hat er schon Wammen (herabhängende Hautfalten) wie ein alter Mann, rief Nanni. „Er ist ja so fett, so weich, so weich! Sie schnaubte aus der kurzen Nase, ihr kleines Gesicht sah verquollen aus vom Lachen. Rita hielt sich am Sitz fest. Sie drückte die Fingerkuppen fest ans Holz. „Er hat so was Insichruhendes, sagte Milene. „Ich find ihn auch nett, rief sie. Nanni stiess einen winzigen Schrei aus und warf die Hände auf den Tisch. „Ich auch, wirklich, ich find ihn auch nett, rief sie, „könnt ihn immer ansehen und mich ekeln. Der Vater kam zurück, schloss die Esszimmertür, brächte kühle, nasse Luft mit herein. „Er war ja so ängstlich, dass er seine letzte Bahn noch kriegt, sagte er. „So was von ängstlich. „Er lebt mit seiner Mutter zusammen, sagte Rita. Sie platzten alle heraus, jetzt auch Milene. Das Holz unter Ritas Fingerkuppen wurde klebrig. Sie sagte: „Seine Mutter ist nicht ganz gesund, so viel ich weiss. Das Lachen schwoll an, türmte sich vor ihr auf, wartete und stürzte sich dann herab, es spülte über sie weg und verbarg sie. Als erste brachte es die Mutter fertig, sich wieder zu fassen. „Nun aber Schluss!, sagte sie und ihre Stimme zitterte, sie wischte mit einem Taschentuchklümpchen über die Augen und die Lippen. „Wir können ja endlich mal von was anderem reden. „Ach!, sagte Nanni, sie seufzte und rieb sich den kleinen Bauch, „ach ich bin erledigt, du liebe Zeit. Wann kommt die grosse, fette Qualle wieder? Sie warteten alle ab. „Er kommt von jetzt an oft, sagte Rita. Sie hielt sich den Kopf aufrecht. „Ich habe mich verlobt mit ihm Am Tisch bewegte sich keiner. Rita lachte versuchsweise und dann konnte sie es mit grosser Anstrengung lauter als die anderen und rief: „Stellt euch das doch bloss mal vor: mit ihm verlobt. Ist das nicht zum Lachen? Sie sassen gesittet und ernst und bewegten vorsichtig Messer und Gabeln. „He, Nanni, rief Rita, „bist du mir denn nicht dankbar, mit der Qualle hab ich mich verlobt, stell dir das doch bloss mal vor? „Er ist ja ein netter Kerl, sagte der Vater. „Also höflich ist er, das muss man ihm lassen. „Ich könnte mir denken, sagte die Mutter ernst, „dass er menschlich angenehm ist, ich meine als Hausgenosse oder so als Familienmitglied. „Er hat keinen üblen Eindruck auf mich gemacht, sagte der Vater. Rita sah sie alle behutsam dasitzen, sie sah gezähmte Lippen. Die roten Flecken in den Gesichtern blieben noch eine Weile. Sie senkten die Köpfe und assen den Nachtisch.