Arbeitsblatt: Sollten Killerspiele verboten werden? - Beispielaufsatz

Material-Details

Pro-/Contra-Aufsatz zum Thema, als Diskussionsgrundlage einsetzbar
Deutsch
Texte schreiben
10. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

8153
1885
33
16.07.2007

Autor/in

weilu (Spitzname)
Land: andere Länder
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Sollten Killerspiele verboten werden? Fernsehen und Computer sind die neuen Zeitvertreibungsmöglichkeiten der Jugendlichen. Insbesondere haben PC-Spiele das Interesse der jungen Leute geweckt. Unter den zahlreichen Arten von Computerspielen gibt es immer häufiger solche, die als brutal eingestuft werden. Gewalt und Waffen stehen hier im Vordergrund. In diesem Fall stellt sich folgende Frage: Sollten besagte Computerspiele nicht verboten werden? Als erstes gilt zu beachten, dass diese Spiele dazu dienen können, Aggressionen abzubauen. Die aufgestaute Gewaltbereitschaft lassen die Spieler in der virtuellen Welt aus und reale Gewalt wird so unterbunden; Frust wird also befreit, ohne jemandem zu schaden. Wenn zum Beispiel ein Schüler mit Lehrern oder Mitschülern in der Schule Stress hat oder ein Jugendlicher zu Hause mit den Eltern oder Geschwistern Probleme hat, ist es besser, er verschont seine Mitmenschen vor verbalen und körperlichen Attacken und macht seinen Gefühlen vor dem PC Luft. Des Weiteren sind diese Computerspiele bloß ein Zeitvertreib. In unserem sozialen Umfeld ist Gewalt so häufig vertreten, dass es fast keinen Unterschied macht, ob man nun vor dem Rechner sitzt und sich mit diesen Spielen beschäftigt oder vor dem Fernseher hockt und sich einen Film anschaut oder gar die Nachrichten verfolgt. In allen diesen Fällen ist Gewalt immer häufiger vertreten. Filme sind oftmals mit Gewaltszenen übersät, um sie abwechslungsreicher zu gestalten; in den Nachrichten werden uns ständig die schrecklichsten Kriegsereignisse, zum Beispiel aus dem Irak gezeigt. Schlussendlich hat niemand etwas gegen diese Art des „Zeitvertreibs einzuwenden. Darüber hinaus bieten diese Computerspiele eine gute Möglichkeit, den Teamgeist zu fördern. Spieler müssen sich gemeinsam gute Strategien entwickeln, um dem gegnerischen Team überlegen zu sein und so mehr Punkte zu erzielen. Durch Kommunikation innerhalb der Mannschaft und aufeinander abgestimmte Taktiken verbessert sich der Gruppenzusammenhalt. Gegenseitiges Vertrauen ist dabei Voraussetzung. Außerdem treffen sich durch diese Computerspiele Leute, die das gleiche Spielinteresse mit sich bringen und somit das gleiche Ziel vor Augen haben. Beispielsweise wird auf Lan-Partys zusammen gespielt, oftmals treffen sich Hunderte Begeisterter Spieler, und somit das Gruppengefühl gestärkt. Andererseits besteht jedoch die Gefahr, dass Jugendliche sich mit der handelnden imaginären Figur und Rolle identifizieren. Irgendwann können sie die virtuelle Welt nicht mehr von der Wirklichkeit unterscheiden oder aber sie wollen über die Grenzen der Computerwelt hinaus, da ihnen das Schießen per Knopfdruck nicht mehr ausreicht. Oftmals unbewusst, übertragen diese Jugendlichen die Gewalt der PC-Spiele auf das wirkliche Leben. Was die Folgen sein können, wird einem bei Amokläufen wie in Emsdetten oder Erfurt klar. In Gewaltfilmen oder den Nachrichten schaut man sich als passiver Beobachter die brutalen Szenen „nur an, anders als in den Computerspielen, in denen man selbst die handelnde Person darstellt, somit Gewalt anwendet und gewiss ein Gefühl für die Handhabung der Waffe vermittelt bekommt. Außerdem spielt in solchen Computerspielen die Zahl der Toten eine Ausschlag gebende Rolle. Das Ziel ist es oft, so viele Geschöpfe, wie nur möglich zu vernichten, seien es Menschen, Tiere oder andere Kreaturen. Diese moralisch unvertretbaren Taten werden zudem mit Punkten – also einer gewissen Art der Anerkennung – belohnt. Je mehr Tote, desto mehr Punkte erhält man und umso eher ist man am Ziel angelangt. Man wird für das Ausleben von Gewalt oder gar für das Töten ausgezeichnet. Wenn man sich dies vor Augen hält, müssen einem Bedenken bezüglich dieser Spiele aufkommen. Schlussendlich ein letzter negativer Aspekt: Diese Computerspiele vermitteln die ganze Spielzeit über, dass Gewalt die beste und effektivste Problemlösung ist. Gewaltanwendung gegenüber denen, die einen am Ziel hindern, ist der Leitfaden, der sich durch das ganze Spiel zieht. Da Jugendliche in diesem Alter leicht beeinflussbar sind, sehen sie Gewalt als optimale und einzige Möglichkeit, Konflikte aus dem Weg zu schaffen. Wenn der Jugendliche dann einmal Ärger hat, riskiert er, schneller gewalttätig zu werden, da er nicht weiß, wie er sein Ziel durch Reden, Argumentieren und Diskutieren erreichen kann. Doch ehe ein Urteil über brutale elektronische Spiele gefällt werden kann, muss man folgende Tatsachen beachten: Die Auswirkungen solcher Spiele variieren von Person zu Person. Das liegt zum einen am Brutalitätsgrad eines jeden Spieles und zum anderen an der individuellen Persönlichkeit. Umfeld, Mitmenschen sowie persönliche Erlebnisse sind hier Ausschlag gebende Faktoren. Die Grenzen zwischen „gefährlichen und „ungefährlichen Spielen sind sehr fließend. Somit ist es schwierig, entsprechende Maßnahmen, wie zum Beispiel eine angepasste Altersbeschränkung, oder gar ein Verbot zu treffen. Die Ereignisse in Emsdetten zeigen uns, dass die Spiele gravierende Folgen nach sich ziehen können. Der mögliche verlorene Bezug zur Realität, die Gewaltverherrlichung und die primitive Möglichkeit zur Konfliktlösung, die in diesen „Killerspielen dominiert, lassen an den Spielen zweifeln. Wir sind der Meinung, dass zum einen die Computerspiele, wie beispielsweise Counter-Strike, sehr hilfreich bei der Entwicklung der Gruppenzusammenarbeit sein können, was einem im späteren Leben Vorteile auf der Arbeit und im allgemeinen sozialen Umfeld verschaffen kann und deshalb nicht abgeschafft werden sollten. Andererseits jedoch wäre ein Verbot der „Killerspiele empfehlenswert, um zum Beispiel einen weiteren Fall wie in Emsdetten zu verhindern, um zu vermeiden, dass Spielern ein falsches Bild vom realen Leben vermittelt wird; und um deutlich zu machen, dass Probleme nicht durch Gewalt lösbar sind! (Cynthia Steve – rund 820 W.)