Arbeitsblatt: Die Tochter

Material-Details

Der Text
Deutsch
Leseförderung / Literatur
7. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

81930
683
2
24.05.2011

Autor/in

Thomas Dahinden
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Peter Bichsel: Die Tochter unterhält, wie sie den Gruß eines Herrn lächelnd erwidert. Und dann stellten sie sich mehrmals vor in dieser Stunde, wie sie heimkommt, die Tasche und ein Modejournal unter dem Arm, ihr Abends warteten sie auf Monika. Sie arbeitete in der Stadt, die Bahnverbindungen sind Parfum; stellten sich vor, wie sie sich an ihren Platz setzt, wie sie dann zusammen essen schlecht. Sie, er und seine Frau, saßen am Tisch und warteten auf Monika. Seit sie in der Stadt würden. arbeitete, aßen sie erst um halb acht. Früher hatten sie eine Stunde eher gegessen. Jetzt warteten sie täglich eine Stunde am gedeckten Tisch, an ihren Plätzen, der Vater oben, die Mutter auf Bald wird sie sich in der Stadt ein Zimmer nehmen, das wussten sie, und dass sie dann wieder dem Stuhl nahe der Küchentür, sie warteten vor dem leeren Platz Monikas. Einige Zeit später um halb sieben essen würden, dass der Vater nach der Arbeit wieder seine Zeitung lesen würde, dann auch vor dem dampfenden Kaffee, vor der Butter, dem Brot, der Marmelade. dass es dann kein Zimmer mehr mit Plattenspieler gäbe, keine Stunde des Wartens mehr. Auf Sie war größer gewachsen als sie, sie war auch blonder und hatte die Haut, die feine Haut der dem Schrank stand eine Vase aus blauem schwedischem Glas, eine Vase aus der Stadt, ein Tante Maria. Sie war immer ein liebes Kind, Geschenkvorschlag aus dem Modejournal. sagte die Mutter, während sie warteten. Abschnittstitel: Sie ist wie deine Schwester, sagte die Frau, sie hat das alles von deiner Schwester. Erinnerst du dich, wie schön deine Schwester singen konnte. In ihrem Zimmer hatte sie einen Plattenspieler, Andere Mädchen rauchen auch, sagte die Mutter. und sie brachte oft Platten mit aus der Stadt, und sie wusste, wer darauf sang. Sie hatte auch Ja, sagte er, das habe ich auch gesagt. einen Spiegel und verschiedene Fläschchen und Döschen, einen Hocker aus marokkanischem Ihre Freundin hat kürzlich geheiratet, sagte die Leder, eine Schachtel Zigaretten. Mutter. Sie wird auch heiraten, dachte er, sie wird Abschnittstitel: Abschnittstitel: in der Stadt wohnen. Der Vater holte sich seine Lohntüte auch bei Kürzlich hatte er Monika gebeten: Sag mal etwas auf Französisch. Ja, hatte die Mutter einem Bürofräulein. Er sah dann die vielen Stempel auf einem Gestell, bestaunte das sanfte wiederholt, sag mal etwas auf Französisch. Sie wusste aber nichts zu sagen. Geräusch der Rechenmaschine, die blondierten Stenografieren kann sie auch, dachte er jetzt. Haare des Fräuleins, sie sagte freundlich Bitte Abschnittstitel: Für uns wäre das zu schwer, sagten sie oft Abschnittstitel: zueinander. schön, wenn er sich bedankte. Über Mittag blieb Monika in der Stadt, sie aß eine Kleinigkeit, wie sie sagte, in einem Tearoom. Sie war dann ein Fräulein, das in Tearooms Dann stellte die Mutter den Kaffee auf den lächelnd Zigaretten raucht. Oft fragten sie sie, was sie alles getan habe in der Stadt, im Büro. Tisch. Ich habe den Zug gehört, sagte sie. Abschnittstitel: Sie wusste aber nichts zu sagen. Dann versuchten sie wenigstens, sich genau vorzustellen, wie sie beiläufig in der Bahn ihr rotes Etui mit dem Abonnement aufschlägt und vorweist, wie sie Peter Bichsel: Die Tochter. Aus: Peter Bichsel: Eigentlich möchte Frau Blum den den Bahnsteig entlang geht, wie sie sich auf dem Weg ins Büro angeregt mit Freundinnen Milchmann kennen lernen. Freiburg: 1966. Abschnittstitel: Peter Bichsel, geb. 1935 in Luzern zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Schriftstellern der Schweiz.