Arbeitsblatt: Zeitalter der Aufklärung - Schülervortrag Mikroskop

Material-Details

S+S erarbeiten in Gruppen einen Kurzvortrag. 3.Seite als Folie abgeben.
Geschichte
Neuzeit
8. Schuljahr
3 Seiten

Statistik

8256
1653
47
28.08.2007

Autor/in

Alexandra Hug


Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Zeitalter der Aufklärung Schülervorträge Die Geburtsstunde der Mikrobiologie durch das Mikroskop Erarbeitet euch mit Hilfe dieses Textes einen Kurzvortrag. Dafür stehen euch 30 Minuten zur Verfügung. Jedes Mitglied der Gruppe trägt seinen Teil vor. Der Vortrag sollte ungefähr vier Minuten dauern. Anschliessend gestaltet ihr eine Zusammenfassung aus eurem Vortrag (ein A4-Blatt) für eure Mitschüler. Im Kurzvortrag sollten folgende Punkte erläutert werden: Wer war Antoni van Leeuwenhoek? Wie sahen seine Mikroskope aus? Was war speziell daran? Was hat Leeuwenhoek durch sein Mikroskop beobachtet? Welche Erkenntnisse folgerte er daraus? Gab er seine Erfindungen weiter? Antoni van Leeuwenhoek: Mikroskop Im 17. Jahrhundert machte der niederländische Kaufmann und Naturforscher Antoni van Leeuwenhoek mit seinen selbstgebauten Mikroskopen bis dahin Unsichtbares sichtbar. Auch ohne entsprechende Ausbildung brachte er die Naturwissenschaften einen Riesenschritt voran. Leeuwenhoek* wurde 1632 in Delft geboren. Er hatte den Beruf des Tuchhändlers erlernt. In seiner Freizeit entwickelte er winzige Linsen, die er zwischen Messingplatten montierte und nahe an das Auge hielt. Damit konnte er Objekte, die er an Nadelspitzen befestigt hatte, mit einer bis zu 266-fachen Vergrösserung betrachten. Das Mikroskop aus zusammengesetzten Linsen, wie wir es heute kennen, und einfache Vergrösserungslinsen waren zwar schon im 16. Jahrhundert bekannt, vor allem die Linsen wiesen jedoch Mängel auf: Sie waren unzureichend geschliffen und besassen Einschlüsse, sodass die Mikroskope vor allem im höheren Auflösungsbereich schlechte Ergebnisse lieferten; er aber stellte solche her, die aus jeweils nur einer winzigen Linse bestanden, dafür aber von perfekter Qualität waren. (Die Linsen waren in einigen Fällen nicht grösser als ein Stecknadelkopf.) Die winzigen Linsen mit Durchmessern von wenigen Millimetern, ja manchmal nur Bruchteilen eines Millimeters, montierte er auf einem Messinghalter in eine kleine Öffnung und befestigte das zu beobachtende Objekt auf einer Nadel direkt hinter dem Loch. Hielt man das esslöffelgrosse Gerät gegen das Licht und schaute hindurch, zeigte sich im Glaskügelchen das vergrösserte Bild. So zu mikroskopieren war äusserst anstrengend. Durch das Miniloch fiel nur sehr wenig Licht, das Sehfeld war winzig, und das Bild, das auf der Oberfläche der Kugellinse erschien, stark gewölbt. Dafür liessen sich noch Details von einem Tausendstel Millimeter erkennen. Das mikroskopisch Kleine Während das Teleskop sofort zu Beobachtung des Weltalls und zum Entdecken von bis dahin unsichtbaren Details und Himmelskörpern eingesetzt wurde, kam vor Leeuwenhoek kaum jemand auf die Idee, mit Mikroskopen nach Strukturen oder Objekten zu suchen, die so klein sind, dass sie mit blossem Auge nicht sichtbar sind. Bis dahin beschränkte man sich darauf, kleine, aber sichtbare Objekte, wie z.B. Insekten, mit Linsen zu untersuchen. Leeuwenhoek dagegen entdeckte das Reich des mikroskopisch Kleinen. Entdeckungen Er sah, was noch nie ein Mensch zuvor gesehen hatte: Im Jahr 1674 lieferte er die erste genaue Beschreibung von roten Blutkörperchen und beschrieb, wie das Blut durch die kleinen Gefässe eines Kaninchenohrs, beziehungsweise eines Froschbeines zirkulierte. Er beobachtete 1675 Einzeller im Teichwasser, Regenwasser und im menschlichen Speichel. Leeuwenhoeks spektakulärste wissenschaftliche Tat aber war die Entdeckung der menschlichen Samenzellen und der geschlechtlichen Fortpflanzung aller Lebewesen. 1677 untersuchte 1 Zeitalter der Aufklärung Schülervorträge Leeuwenhoek den menschlichen Samen, mikroskopisch kleine Tierchen schwammen auch in dieser Flüssigkeit. Mit der Ansicht, sie seien der Anfang des späteren Menschen und nicht bloss fremde Parasiten, stellte sich der Amateurforscher quer zur herrschenden Lehre, wonach die menschliche Anlage im weiblichen Ei ruhe und der Samen lediglich als Stimulus zum Wachstum diene. Akribisch beobachtete er, neben dem vieler anderer Tiere, das sexuelle Verhalten der Flöhe und die Entwicklungsschritte vom befruchteten Ei bis zum fertig entwickelten Floh. Dabei scheute er sich nicht, diese Forschungsobjekte in seiner Hosentasche mit sich herum zu tragen und mit dem eigenen Blut zu ernähren. Leeuwenhoek wandte sich gegen die vorherrschende Theorie der Spontanzeugung und zeigte, dass Kornkäfer, Flöhe und Muscheln nicht wie bisher angenommen spontan aus Weizenkörnern oder Sand entstehen, sondern sich aus winzigen Eiern entwickeln. Er untersuchte ausserdem Muskelgewebe sowie Schimmel und Staub unter dem Mikroskop. 1683 nahm Leeuwenhoek den Mund unter die Lupe. Auf einer Probe des Zahnbelages sah er wiederum Kleingetier. Worauf er die ehrwürdige Royal Society of London in einem seiner Briefe mit der Bemerkung verblüffte, in seinem Mund gebe es mehr Lebewesen als Menschen in den Niederlanden. Er hatte die Bakterien entdeckt. Leeuwenhoek beschränkte sich keineswegs auf die reine Naturbeobachtung, sondern stellte zahlreiche Experimente an. So fand er heraus, dass die Tierchen im Zahnbelag durch Essig oder Branntwein abgetötet würden. Sein Geheimnis Er hütete die Kunst des Linsenherstellens jedoch als Geheimnis, so dass dieses Wissen verloren ging. Es wird angenommen, dass sein Verfahren nicht auf einer speziellen Schleiftechnik beruht, sondern dass er seine präzisen Linsen durch Schmelzen hergestellt hat. Warum er seine Zeitgenossen nicht wissen lassen wollte wie er seine Linsen herstellte, bleibt sein Geheimnis. Wahrscheinlich befürchtete er, Nachahmer könnten seine mikroskopischen Welten vor ihm erschliessen damals gab es noch keinen Patentschutz. Bakterien konnten erst wieder beobachtet werden, als es im 19. Jahrhundert gelang, bessere mehrlinsige Mikroskope zu bauen. Leeuwenhoek hatte nicht studiert. Daher konnte er auch kein Latein, in dem damals alle wissenschaftlichen Arbeiten veröffentlicht wurden. Trotzdem wurde er Mitglied der britischen Royal Society und Mitglied der französischen Akademie der Wissenschaften. Gelehrte und Könige besuchten ihn, um einen Blick auf seine Arbeit zu werfen. Im Laufe seines Lebens schliff van Leeuwenhoek selbst etwa 550 Linsen, und seine Mikroskope waren bis in das 19. Jahrhundert hinein unübertroffen. Er besass weit über 200 dieser Instrumente, von denen er später 26 der Royal Society schenkte. Antonie van Leeuwenhok starb am 26. August 1723 im Alter von 91 Jahren in seiner Heimatstadt Delft. *sprich „Lee-u-hen-huk 2 Zeitalter der Aufklärung Schülervorträge 3