Arbeitsblatt: Sachanalyse Bauernhof
Material-Details
Grundlegende Informationen für die Lehrperson, welche das Ziel hat das Thema Bauernhof durchzuführen.
Biologie
Gemischte Themen
klassenübergreifend
6 Seiten
Statistik
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01.09.2011
Autor/in
Valentina Flütsch
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Sachanalyse Bauernhof Haus Im Haus lebt die Bauernfamilie mit den Angestellten (falls zusammen es welche hat) Teilweise haben Bauernhäuser einen Anbau (Stöckli), in welchem die Grosseltern wohnen im unteren Stockwerk sind meistens zwei Stuben, bei älteren Häusern befinden sich darin Kachelöfen mit Sitzbänken Die Küche nimmt einen grossen Platz ein; neben dem elektrischen Herd kann oft auch noch auf einem Holzkochherd gekocht werden. Dieser dient zugleich, um im Winter den Kachelofen in der Stube warm zu halten. neben der Küche gibt es meist noch eine kleine Vorratskammer Im oberen Stock sind die Schlafzimmer für Eltern, Kinder und eventuell auch für Knechte und Mägde, je nach Grösse des Hofes unter dem Dach ist der grosse Estrich, wo teilweise Nahrungsmittel getrocknet werden im Keller werden Käse, Obst, Kartoffeln und andere Dinge gelagert Oft haben Bauernhäuser eine Laube (gedeckter Balkon), wo bei Regenwetter Wäsche getrocknet wird neben dem Bauernhaus ist oft ein grosser Gemüsegarten Hof Die wichtigsten Räume auf einem Hof sind der Kuhstall, der Pferdestall, der Schweinestall (teilweise Extraanbau). Ob dem Kuhstall befindet sich meist der Heustock, wo das Heu gelagert wird. Dorthin gelangt es durch das Heugebläse, in welches der Bauer das Heu vom Ladewagen direkt hineinbefördert. Durch ein Belüftungssystem wird das Heu vollständig getrocknet, falls dies noch nicht der Fall ist bei Kuhställen unterscheidet man zwischen (jede Kuh an ihrem bestimmten Platz) und Anbindeställen verschiedenen Laufställen (Kühe nicht angebunden) Der Bauernhof Wohn-Arbeitsort der Bauernfamilie Betriebsformen: • • • Milchwirtschaftlicher Betrieb (Milchproduktion, Verarbeitung und Verkauf meist ausserhalb) Rindviehmastbetrieb (Fleischproduktion; intensiv) Mutter- und Ammenkuhhaltung (Fleischproduktion; extensiv) - natürlichste Aufzuchtart unter Rindern. Kälber werden von den eigenen Müttern oder von Ammenkühen, welche neben ihrem eigenen noch ein fremdes Kalb annehmen, aufgezogen. Unterschiedlichkeit Bauernhöfe wird bestimmt durch: • • • • Klima Produktionsweisen Lage Traditionen, Hofübergabe von Generation zu Generation Die Jahreszeiten auf dem Bauernhof Frühling: pflügen, säen, silieren, Zäune aufstellen oder reparieren, Land säubern Kühe gehen auf die Weide Sommer: -heuen, eventuell auf die Alp fahren, ernten, Kirschen pflücken, dreschen Herbst: Silieren, Obst pflücken und Fallobst auflesen, mosten, Laub rechen, Wiesen düngen, Land säubern Im Heulager befindet sich eine Luke, durch welche das Heu direkt in die Futterkrippen gelangt Kühe werden wieder in den Stall gebracht Siloräume, Wagen- und Geräteschuppen sowie der Holzschopf sind dem Stall meist angegliedert. Winter: Für die Hühner gibt es einen Hühnerhof (Stall mit eingezäuntem Stück Land) Auf vielen Betreiben wird der tägliche Auslauf der Kühe auch im Winter ermöglicht Haus sanieren, allerlei reparieren, Holz spalten Die Kuh Wiederkäuer, da pflanzliche Nahrung schwer verdaulich ist, speziellen Magen, Schaf, Ziege, Hirsch sind auch Wiederkäuer Was frisst/trinkt die Kuh pro Tag ca. 100 Wasser Sommer: fressen, kauen, schlucken, heraufwürgen, wiederkäuen, schlucken, verdauen, Milch bilden, koten urinieren ca. 70 Kg Gras durch Natursprung (Stier) oder künstliche Befruchtung Besamung etwas Salz 9 Monate Tragzeit 15-16 Kg Heu Durchschnittsalter wirtschaftlicher Milchkühe beträgt 8-10 Jahre 2-3 Kg Kraftfutter (Mais, Gerste, Hirse) Bei Geburt beginnt die Laktation, ohne Geburt, keine Milch Geschlecht des Kalbes bestimmt seinen weiteren Lebensweg Weiblich: Kuhkalb • • • Rind: Kalb, das noch nicht gekalbt hat, beim ersten Mal kalben wird es zur Kuh (mit 2-3 Jahren) und kann ab dann gemolken werden Milchkuh: wird gemolken und ihre Milch verkauft Mutterkuh: das Kalb, das mit seiner Mutter zusammen lebt, säugt die Milch Männlich: Stierkalb • • • • Mastkälber: nur mit Milch gefüttert - Metzger Maststiere: längere Mastzeit ca. 12-18 Monate - Metzger Ochs: kastrierter Stier - Metzger (Zucht)Stier: zeugt Nachkommen Kuhhaltung erfordert folgende Arbeiten: • • • • • • Melken morgens und abends Individuelle Fütterung Misten Frisches Einstreuen Klauenpflege Reinigung der Melkmaschine und sonstige Geräte Nahrung bestimmt direkt die Menge und Qualität der Milch die Kuh gibt während 300 Tagen Milch, die restliche Zeit schont sie sich und bereitet sich auf die Geburt des Kalbes vor Damit die Kuh weiter Milch geben kann, bringt sie jedes Jahr ein Kalb zur Welt Winter: Silo( nicht getrocknetes Gras, welches nach dem Mähen sofort in einem Silo gepresst und unter Luftabschluss gehalten wird. Weil das Gras gärt bekommt es einen starken Geruch) Milch Maschinenmelken, Handmelken der Bauer liefet Milch nach dem Melken in die örtliche Käserei oder zur nahe gelegenen Sammelstelle Berufe rund um die Milch: Käser, Tierarzt, Landwirt, Senn, Verkäufer, Milch-Laborant, Molkerist, Milchtankwagenfahrer Milch ist gut für Knochen und Zähne Milchunverträglichkeit (Laktoseintoleranz) Milchsorten (Rohmilch, Vollmilch, teilentrahmte Milch, halbentrahmte Milch, Magermilch Pasteurisation, Hochpasteurisation, UHTVerfahren (bei allen Verfahren wird die Milch erhitzt um sie länger haltbar zu machen und Keime abzutöten Aus Rahm wird Butter, aus Milch wird Käse Landwirtschaft in der Schweiz Schweiz ist ein typisches Grasland Wegen Bergen, Hügeln und Klima ist der Anbau von Ackerkulturen Kartoffeln oder Gemüse nur in tieferen Lagen des wie Getreide, Mittellandes (zwischen Jura und Alpen) möglich Das landwirtschaftlich genutzte Land besteht aus Wiesen und Weiden und Ackerbau Futterbau grosse Bedeutung in der Schweiz, in den Voralpen, im Jura und im eigentlichen Bergebiet gibt es kaum Alternativen zum Futterbau das Gras dient der Fütterung der eigenen Tiere in Form von Heu, Silage, oder Grünfutter Kühe, Rinder, Pferde, Schafe und Ziegen ernähren sich alle hauptsächlich von Raufutter (Gras Klee, Kräuter) Getreideanbau in der Schweiz werden Brot- und Futtergetreide angebaut, zu den Brotgetreiden gehören Weizen, Roggen und Dinkel; zu den Futtergetreiden Gerste, Hafer und Mais Weizen nimmt am meisten Anbaufläche ein wichtigstes Futtergetreide ist die Gerste Weizen, Dinkel und Roggen liefern das Mehl für die Herstellung von Brot und anderen Backwaren Verarbeitung des Getreides: in der Mühle wird dem Korn die nützliche Form gegeben; Mehl (Brot, Teigwaren, Gebäck), Flocken (Müesli, Corn-flakes), Griess, geschrotet (Risotto), gequetscht (Brot), aufgeblasen (Pop corn, Rice crispies) Fast-Food Schlangenbrot Zuckerrübenanbau 40 Kg Zucker konsumiert ein Schweizer/in pro Jahr einheimische Produktion deckt etwa die Hälfte des Bedarfs Ernte muss in die Zuckerfabriken in Aaberg BE oder Frauenfeld TG gebracht werden, wo aus den Rüben der Zucker gewonnen wird Kartoffelanbau 43 Kg Kartoffeln konsumieren die Schweizer im Durchschnitt pro Jahr Kartoffel wurde im Mittelalter von Südamerika nach Europa gebracht Rapsanbau Raps ist die bedeutendste Ölfrucht in der Schweiz; die einheimische Produktion des Rapsöles deckt etwa ein Fünftel des Bedarfs ab Maschinen und Fahrzeuge Der Pflug ist das wichtigste Ackergerät des Bauern. Früher von Pferden gezogen, heute vom Traktor Die Mähmaschine mäht das Gras und der Ladewagen sammelt es ein mit dem Heugebläse oder einem Kran wird das Heu auf den Heustock (Tenne) transportiert Mähdrescher schneiden das Getreide und dreschen es zugleich Bergbauern können solche Maschinen oft nicht einsetzen, da das Gelände zu steil ist Obstbau Die Bauern bieten eine grosse Auswahl an Früchten an: Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Pflaumen, Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche, Quitten, Trauben -Saisontabelle Bsp. Apfel: Kernobst, typisch schweizerische Frucht, in allen Teilen des Landes angebaut, die Ernte von Hand beginnt im Juli und kann sich je nach Sorte bis in den November hineinziehen, Äpfel können dank der verschiedenen Sorten und der neuartigen Lagerungsmöglichkeiten rund um das Jahr angeboten werden -Haltbarkeitsmethoden: Pasteurisieren (Fruchtsäfte), Dörren, Einlegen in Alkohol, Heisseinfüllen (Konfitüre, Sirup), Sterilisieren (Kompott) der Obstbau hat in der Schweiz nur eine geringe wirtschaftliche Bedeutung jede Person in der Schweiz isst im Jahr ca. 56 Kg frisches Obst und Beeren, dazu 27 Kg Südfrüchte ca. ein Drittel des konsumierten Obstes wächst im Inland. Spitzenreiter sind Äpfel, gefolgt von Birnen und Aprikosen Beerenanbau Die Erdbeere nimmt mit mehr als der Hälfte der gesamten Fläche die wichtigste Position ein. Es folgen Himbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren. Rebbau Rebberge prägen in vielen Gegenden der Schweiz das Landschaftsbild 40 verschiedene Rebsorten der Rebbau macht etwa 5 der landwirtschaftlichen Endproduktion aus und übertrifft damit den Gemüseund Kartoffelanbau ca. 120 Mio. Liter Wein werden in einem durchschnittlichen Jahr gekeltert (etwas mehr als die Hälfte Weisswein) wer in der Schweiz Reben anbauen will, braucht vom Bund die Bewilligung für Ort und Rebsorte Gemüseanbau wir essen pro Tag im Durchschnitt 250 Gramm Gemüse (nur die Hälfte aus dem einheimischen Anbau) das meistverzehrte Gemüse in der Schweiz ist die Tomate, es folgen: Karotte, Zwiebel, Salate, Lauch die meisten Gemüse werden aus Samen gezogen (Ausnahme Kartoffel, Spargel) Moorzonen sind für den Gemüsebau geeignet (gleichmässige Wasserzufuhr) heute befinden sich die Gemüseproduktion in der Nähe der Stadtzentren oder Verarbeitungsindustrie Hauptgemüseregionen in der Schweiz: Seeland, Genfer Seegebiet, Tessin, Nordostschweiz zwischen Aarau, Zürich, Winterthur und St. Gallen 3 Kulturmethoden: hors-sol Anbau (Pflanzen in Pflanzenbehältern, unterliegen so nicht den Klimaschwankungen im Gewächshaus, keine Berührung mit dem Boden, kostspielig Geschützter Anbau (Gewächshaus, Tunnel); Freilandkultur (dem Wetter am meisten ausgesetzt) Tierhaltung ohne die Viehwirtschaft wäre die Schweizer Landwirtschaft kaum überlebensfähig. Die Produktion von Milch, Fleisch, Eiern und anderen tierischen Erzeugnissen machen zusammen zwei Drittel des Umsatzes der Landwirtschaft aus. Im Blick auf eine artgerechte Tierhaltung werden laufend neue Haltungsformen und –normen erprobt und eingeführt. Rindviehhaltung Eine Schweiz ohne Kühe kann man sich kaum vorstellen, sie prägen unser Landschaftsbild ohne Kühe gäbe es keine Milch, Joghurt, Käse Butter Rind- und Kalbfleisch Schweinehaltung Das Schwein stammt vom Wildschwein ab im Gegensatz zu den meisten anderen Nutztieren liefert es nur ein Produkt, das Fleisch die Schweinezucht spielt eine wichtige Rolle bei der Verwertung von Abfällen aus der Lebensmittelindustrie in der Schweiz zwei verbreitete Rassen: das Edelschwein und das veredelte Landschwein Geflügelhaltung in der Schweiz gibt es fast so viele Hühner wie Einwohner, 6.3 Mio. ein Drittel Legehennen und zwei Drittel Mastgeflügel die einheimische Produktion deckt nur knapp die Hälfte unseres Bedarfs an Eiern und Poulet Schafhaltung in der Schweiz hat es über 400‘000 Schafe, wichtig für die Pflege der Landwirtschaft Schafe sind widerstandsfähig und nutzen Wiesen und Weiden, welche das Rindvieh nicht mehr beweiden kann Schafwolle, Ausdruck „das schwarze Schaf Filzball aus Schafe geben uns: Fleisch, nahrhafte und gut verträgliche Milch, Käse, Socken und Pullover Fleisch ist das wichtigste Produkt der inländischen Schafhaltung Ziegenhaltung Ziegen in der Schweiz von knapp 9000 Ziegenhaltern rund 60‘000 die Saanenziege ist die häufigste Ziege in der Schweiz Ziegen geben uns: leichtverdauliche Milch (Hauptprodukt der Ziegenhaltung), Käse (99 der Ziegenmilch wird zu Käse verarbeitet), wenig Fleisch, Kaschmir- und Angorawolle, gepflegte Landschaft sehr anspruchslos in der Fütterung und der Haltung) (Ziegen sind Pferdehaltung Mechanisierung der Landwirtschaft Rückgang des Pferdebestandes (Ende 2. WK) Trendwende in den letzten Jahren; Entwicklung vom Pferd als Arbeitstier zum Sport- und Freizeittier Weitere Tiere Esel, Maultiere, Damhirsche, Truten, Enten, Gänse, Bienen, Lamas, Strausse, Bisons Hochlandrinder Exkursionen/Aktivitäten Besuch eines Bauernhofes Schlafen im Stroh Produkte selber herstellen (Joghurt, Konfitüre, Brot) Alpabzug Bauernmarkt Besuch Molkerei, Käserei Einkaufen Quellen Verknüpfung mit anderen Fächern Schule auf dem Bauernhof für die Unter- und Mittelstufe, www.schub.ch Idee plus Bauernhof, Bryner Claudia Die Milch, Vorlagen und Ideen für Werkstätten Deutsch (Geschichten, Bauernregeln) Die Milch, Ideen für den Unterricht, Unterstufe Bauernhof, Debrunner Elisabeth, 2004 Singen (Mir Senne heis lustig, Äs Burebüebli mani nid etc.) Gestalten (Hampel Tiere Bilder mit Blumen etc., Flechten, jedem Tier sein Haus) Turnen (Tierbewegungen nachahmen, Orientierungslauf, Stafette mit einer Arbeit des Bauern) Mathe (Tiere – Beine zählen, schätzen, Marktstand beim Thema Geld, Flächen etc.)