Arbeitsblatt: Das Leben im Kloster
Material-Details
Übersichtstext
Geschichte
Mittelalter
8. Schuljahr
1 Seiten
Statistik
87000
935
3
21.09.2011
Autor/in
Irene Antener
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Das Leben im Kloster Ein Kloster ist eine christliche Gemeinschaft von Männern oder Frauen, die ihr Leben allein Gott gewidmet haben. Sie verzichten deshalb auf ein normales Leben und ziehen sich „aus der Welt zurück. Im Mittelalter galt das Leben im Kloster als die reinste und vollkommenste aller Lebensformen. Das mittelalterliche Mönchtum geht zurück auf den Heiligen Benedikt von Nursia, der im Jahr 529 n. Chr. in Italien auf dem Monte Cassino das erste Benediktinerkloster gegründet und strenge Regeln für das Leben als Mönch aufgestellt hat. Er ist der Begründer des Benediktinerordens. Die Klöster werden geführt von einem Abt oder einer Äbtissin. Die Mönche und Nonnen legen Gelübde ab, die ein Leben lang gelten: Sie dürfen nicht heiraten, persönlich nichts besitzen, und sie wollen all ihre Tätigkeiten in den Dienst Gottes stellen. Dies beinhaltet, dass sie sich für ein karges Leben entschieden haben. Im Mittelalter wurden daher viele Klöster an abgeschiedenen Orten errichtet, die Mönche lebten in grossen Sälen zusammen, verzichteten oft auf Fleisch und Gespräche waren nicht gern gesehen. Statt dessen wollten sie ihre Nahrungsmittel möglichst selber anbauen. Ihre Haupttätigkeit bestand zum einen im regelmässigen Beten, Meditieren und Singen in der Klosterkirche, zum anderen in der Arbeit in der Schreibstube. Das Bild links zeigt einen Mönch, der aus einem Buch vorliest, während der andere das Diktierte auf leere Pergamentseiten eines neuen Buches schreibt. Auf diese Weise wurden die bedeutenden Werke vervielfältigt und überliefert: Scanner, Kopiergeräte oder Schreibmaschinen gab es damals noch nicht. Dank der Arbeit der mittelalterlichen Mönche und Gelehrten konnte so das Wissen aus der Antike die Zeiten überdauern. Nun verstehen wir die grosse Angst vor Bränden, gerade auch innerhalb der Klostermauern. Nicht alle Klöster waren jedoch abgeschieden, und nicht alle Gemeinschaften von Nonnen und Mönchen führten ein karges, entbehrungsvolles Leben. Manche Klöster entwickelten sich im Laufe des Mittelalters zu eigentlichen Grundherrschaften. Solche Klöster lebten von den Abgaben der Bauern, die zum Besitz des Klosters gehörten. Handwerker, Fuhrleute, Händler und Tagelöhner gingen in den Klosteranlagen ebenfalls ein und aus. In der Schweiz waren es zum Beispiel die Klöster St. Gallen und Einsiedeln, die grossen Grundbesitz hatten und in der Politik eine machtvolle Rolle spielten. Nicht selten wurden solche Klöster daher in kriegerische Auseinandersetzungen hineingerissen. Kritik liess nicht auf sich warten: V.a. die Bettelorden oder der Zisterzienserorden geisselten die Verweltlichung der Klöster.