Arbeitsblatt: Die Zeit des Imperialismus

Material-Details

Skript
Geschichte
Neuzeit
8. Schuljahr
23 Seiten

Statistik

88773
1092
45
28.10.2011

Autor/in

Claudio Giglio
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Zeit des Imperialismus Imperialismus Die Aufteilung Afrikas Liebe Schülerin, lieber Schüler Mit diesem Dossier wirst du das Zeitalter des Imperialismus am Beispiel Afrikas selbständig erarbeiten. 6 Lektionen stehen dir dabei zur Verfügung. Eine seriöse Erarbeitung des Themas ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Prüfung (07.09.2011)! Für die Aufgaben 1,2,3,7,10,11,12,13,15 und 16 stehen schriftliche Lösungen zur Verfügung. Für eine Besprechung der restlichen Aufgaben oder für allfällige Fragen wende dich an die Lehrperson. Viel Spass und viel Erfolg! Die Zeit des Imperialismus Seit Kolumbus nahmen die europäischen Mächte überseeische Gebiete in Besitz. Doch Ende des 19. Jahrhunderts gipfelte der Kolonialismus im imperialistischen Kampf um die Aufteilung der gesamten Welt. Nach den grossen Entdeckungen nahmen Portugiesen und Spanier Land für ihre Krone in Besitz und betrachteten sich als legitime Herrscher über bis dahin unbekannte Völker. Die Edelmetallvorkommen in Südamerika wurden für Madrid und Lissabon ausgebeutet, die Holländer kamen durch die Einfuhr exotischer Gewürze zu Reichtum. Die Überlegenheit europäischer Waffentechnik machte es möglich, den Widerstand der einheimischen Bevölkerung zu brechen und europäische Herrschaftsstrukturen, christliche Religion und Kultur auch in die entlegensten Winkel der Welt zu tragen. Die grossen Seefahrernationen, zu denen bald auch England und Frankreich gehörten, schickten Expeditionen aus, die auf dem neu entdeckten Gebiet ihre Flagge hissten und es damit dem Mutterland einverleibten. Der Wettbewerb um die überseeischen Besitzungen ging nicht ohne Konflikte ab. So etwa kaperten englische Piraten spanische Silbertransportschiffe, und im 18.Jahrhundert führten Engländer und Franzosen einen erbitterten Krieg um die nordamerikanischen Besitzungen. Indes wurde die Not für breite Bevölkerungsschichten in den Mutterländern immer grösser. Politisch oder religiös verfolgte Gruppen ebenso wie verarmte Bauern und Handwerker versuchten in den Kolonien einen Neuanfang. Die einheimische Bevölkerung wurde rücksichtslos zur Arbeit in den Bergwerken oder auf den Feldern gepresst. Da das neuentdeckte Land zumeist nur sehr dünn besiedelt war, griff man bald auf Sklaven zurück, die skrupellose Menschenfänger von Afrika vor allem nach Amerika verkauften. Ganze Inselgruppen dienten als überdimensionale Gefängnisse, von denen es kein Entrinnen gab. Zum 50jährigen Thronjubiläum von Königin Viktoria wurde diese Keramikarbeit gefertigt. Eine Weltkarte zeigt den britischen Kolonialbesitz, und imposante statistische Zahlen preisen „das Reich, in dem die Sonne niemals untergeht. Die Zeit des Imperialismus 1. Europa und die Welt um 1850 1. Ergänze den Lückentext mit den folgenden Begriffen: Kolonien, Spanien, Preussen, Grossbritannien, Imperium, USA Europa Die wichtigsten Staaten in Europa im 19. Jh. – Frankreich, ., und . (ab 1871 Teil des dt. Reichs), Österreich, Russland – waren etwa gleich stark. Kein Staat konnte daher daran denken – wie es die Römer zweitausend Jahre vorher getan hatten, ein über Europa zu errichten. Der Letzte, der dies noch versucht hatte, war Napoleon gewesen. Er war gescheitert. Die europäischen Staaten konnten ihre Macht nur dadurch ausdehnen, dass sie in Übersee gründeten. So konnten koloniale Imperien(Grossreiche) entstehen. Amerika Mit Amerika waren die Europäer schon im Zeitalter der Entdeckungen (15./16. Jh.) in Kontakt gekommen ( 1.Sek.). In Amerika hatten sich neben den Indianern europäische Siedler niedergelassen. Sie lebten zuerst unter der Herrschaft europäischer Staaten (., Portugal, Grossbritannien), lehnten sich aber am Ende des 18. und am Anfang des 19. Jh. gegen sie auf und bildeten eigene, selbstständige Staaten. Die wichtigste dieser Staatsgründungen war diejenige der Vereinigten Staaten von Amerika (.). Afrika und Asien Dagegen kamen bis zur Mitte des 19. Jh. Asien und Afrika nur zu einem kleinen Teil unter europäischer Herrschaft. Die Wende! Die Zeit des Imperialismus 2. Beschreibe mit wenigen Worten, was die Zeichnung auf der Seite 3 darstellt. 3. Schreibe zu dieser Zeichnung einen kurzen Text, der die folgenden Wörter enthält: Erdball – Europäer – Zeitalter des Imperialismus – Kolonien – beherrschten – Afrika. Strukturskizze zum Imperialismus (als Überblick) Vorangehend: Industrialisierung Europa Motivation, Absichten, Haltung der Kolonialisten Technische Überlegen heit Elitäre Haltungen Rivalität zw. europ. Nationen Missio narisches Denken Menschen Güter Lösung von Problemen Religion Kolonien Grenzen Aufteilung der Welt Politik Missionieren Unterdrücken Führt zum 1. Weltkrieg Sprachen Die Zeit des Imperialismus 2. Afrika – Vorher und Nachher Betrachte die beiden Karten und beantworte die Fragen. 1875 1. Betrachte die Karte von 1875 und beschreibe grob, wo du Kolonien siehst. Was denkst du, wieso sind genau dort Kolonien angelegt worden? 2. Was erkennst du auf der Karte von 1914, was hat sich geändert? Welche Gebiete stehen nicht unter kolonialer Herrschaft? 3. Wem gehörte Afrika um 1875 und wem gehört Afrika gut 40 Jahre später? Die Zeit des Imperialismus 3. Die Aufteilung Afrikas – Wem gehört was? 4. Bediene dich mit dem grünen Geschichtsbuch (dGzG), Seite 243. Male die Karte aus. Verwende für jede der sieben Kolonialmächte eine andere Farbe und erstelle dazu eine Legende. britisches Kolonialgebiet französisches Kolonialgebiet Die Zeit des Imperialismus 5. Welches Land besass am meisten Kolonien? Welches Land stand an zweiter Stelle? Welche beiden Länder wurden nicht eingenommen? (Atlas) 6. Lies die beiden Texte unten. Unterstreiche die wichtigsten Informationen. Danach schreibst du unterhalb von jedem Text, in eigenen Worten, warum dieses Land nicht kolonialisiert wurde. Zwei afrikanische Länder, die unabhängig blieben Liberia Liberia war zunächst ein Projekt zur Ansiedlung ehemaliger afroamerikanischer Sklaven nach der Abschaffung der Sklaverei in den Vereinigten Staaten. Im Jahr 1822 kaufte die American Colonization Society, eine Gesellschaft von weissen amerikanischen Gegnern der Sklaverei, den Küstenstreifen um Liberia. Dort wollten sie freigelassene Sklaven ansiedeln und gleichzeitig aber auch Kolonialherren werden. Zu Beginn des amerikanischen Bürgerkrieges (1860) lebten dort rund 1200 Afroamerikaner. Konflikte zwischen den ehemaligen afroamerikanischen Sklaven und den einheimischen Völker prägen das Land bis heute. Im November 2005, nach dem blutigen Bürgerkrieg, wurde durch eine demokratische Wahl eine neue Staatpräsidentin gewählt. Diese Neuwahl ist ein Grundstein für den Neuanfang Liberias. Äthiopien Alfred Ilg (1854 – 1916) stammte aus Frauenfeld, studierte an der ETH und wurde Ingenieur. Die wirtschaftliche Lage in der Schweiz bot ihm nicht viele Aussichten. Afrika lockte ihn. So trat er 1878 in den Dienst des äthiopischen Prinzen Menilek, der die Provinz Schoa verwaltete. Ilg baute Brücken, Häuser und Bewässerungsanlagen, konstruierte Fabriken für Gewehrpatronen und für Schuhe und plante schliesslich die heutige Hauptstadt von Äthiopien, Addis Abeba. 1889 stieg Menilek zum Kaiser von Äthiopien auf und machte Ilg zu seinem engsten Berater. Illgs Ziel wurde es nun, Äthiopien zu modernisieren und seine Unabhängigkeit gegen die begehrlichen Kolonialmächte (Italien, Frankreich, Grossbritannien) zu sichern. Er modernisierte die Armee. Dieser gelang es im Jahr 1896, einen italienischen Angriff zurückzuschlagen. Es war der einzige Abwehrerfolg eines afrikanischen Staates in der damaligen Zeit. Äthiopien blieb unabhängig. Zur Modernisierung fehlte jedoch der Zugang zum Meer. Daher gründete Ilg mit französischen Geldgebern eine Eisenbahngesellschaft, welche eine 780 Kilometer lange Bahnlinie von Djibouti am Roten Meer nach Addis Abeba baute. Nun konnte Äthiopien den Handel mit Europa aufnehmen. Die Zeit des Imperialismus 7. Hast du schon einmal von Konflikten in Afrika gehört? Von welchen Ländern? Schaue auf dem unter Afrika nach. Welche Gründe gibt es für diese Krisen und Konflikte? Die Weltkarte der schwersten Konflikte und Kriege im Jahr 2011 4. Was trieb die Kolonialmächte an? 1. 4. 2. 3. Die Zeit des Imperialismus 1. Diese Darstellung zeigt, wie man sich in Deutschland den Austausch zwischen dem „Mutterland und den Kolonien vorstellte. Erkläre die Aussagen dieser Darstellung mit eigenen Worten. Die Kolonialmächte wollten: 1. 2. 3. 4. Du hast festgestellt, dass die Kolonialmächte wirtschaftliche Interessen hatten. Nun musst du abklären, ob die Kolonien für die Kolonialherren auch wirklich von Nutzen waren. Die folgenden Aussagen stammen alle aus den Jahrzehnten vor 1914. 2. Marokko soll unserer Schwerindustrie Eisenerze liefern und zum Absatzmarkt für unsere eigenen Produkte werden. (Deutschland) II In den Kolonien können wir unser überschüssiges Geld anlegen. Zudem finden unsere überschüssigen Arbeiter in den Kolonien Arbeit. (England) III Die Kolonien sind eine unnötige Last für uns. Sie verursachen nutzlose Ausgaben und lösen ständig Streit aus. (England) IV Produkte für den Alltag, für Wohlstand und Luxus können in den Kolonien preisgünstiger hergestellt werden als irgendwo sonst, und zwar in grösserer Menge und Verschiedenheit. (Frankreich) Es mag ja sein, dass Kolonien gewisse Vorteile bringen, aber höchstens einem sehr kleinen Teil der Bevölkerung. Unsere Bauern profitieren kaum von den Kolonien – im Gegensatz zu den Grossindustriellen und den Besitzern der grossen Schifffahrtsgesellschaften. (Deutschland) VI Wenn wir uns auf die Ausbeutung der Küstengebiete beschränken, rentieren die Kolonien vielleicht einigermassen. Sobald wir aber das Hinterland mit Eisenbahnen erschliessen müssen, steigen die Ausgaben stark an. (Deutschland) In welchen Aussagen werden die Kolonien positiv beurteilt, in welchen negativ? Du brauchst nur die römischen Ziffern hinzuschreiben: Die Zeit des Imperialismus Positive Beurteilung (römische Ziffern): Negative Beurteilung (römische Ziffern): Wie dachten die verantwortlichen Politiker in den führenden Staaten Europas um 1900 über den Kolonialismus? Drei Texte aus drei Ländern geben Auskunft. Ein Vertreter Frankreichs Frankreich geht es nicht um Eroberung und Macht. Unser Ziel ist es, die französische Kultur zu verbreiten. Dazu haben wir das Recht, weil wir eine der ältesten Nationen der Erde sind. Wir müssen unsere Sprache, unsere Sitten, unser Ideal schützen. Denn es herrscht eine stürmische Konkurrenz unter den verschiedenen Rassen, die alle dieses Ziel auch haben. Wir als Mutterland bringen ein Opfer für die jungen Völker, die wie Kinder sind. Ohne die Kunst, die Literatur, die Sprache, ohne den Geist Frankreichs wäre der Rest des Universums unfruchtbar geblieben. Ein Vertreter Englands Ich behaupte, dass wir die erste Rasse in der Welt sind. Je mehr wir von der Welt be wohnen, desto besser ist es für die menschliche Rasse. Wenn wir den grösseren Teil der Welt beherrschen, bedeutet dies das Ende aller Kriege. Gott hat die englisch sprechende Rasse zu seinem Werkzeug auserwählt. Wenn es einen Gott gibt, möchte er deshalb, dass wir möglichst viel von Afrika unter englische Herrschaft bringen. Ein Vertreter Russlands Jedes grosse Volk muss glauben, dass in ihm allein das Glück der Welt ruht. Ein gros ses Volk kann sich niemals mit einer Rolle zweiten Ranges in der Menschheit zufrieden geben. Nicht einmal der erste Rang genügt, sondern das Ziel muss unbedingt sein, den ersten Rang allein einzunehmen. Der grösste Auftrag der Russen ist der Dienst an der ganzen Menschheit. 3. Untersuche zuerst, was für Gedanken in allen drei Ländern gleich oder ähnlich waren. Schreib hinter die folgenden Behauptungen „richtig oder falsch. richtig falsch In allen drei Ländern war man sehr stolz auf sein Land. Man hatte das Gefühl, den anderen überlegen zu sein. Weil man glaubte, besser zu sein als andere, behauptete man, einen besonderen Auftrag zu haben. Man wollte den anderen die eigene Kultur vorschreiben. Keines dieser Länder strebte die Vormacht an. Für alle hiessen die Ziele: Gleichwertigkeit, Gleichberechtigung, Harmonie. Ein gewaltiges PrestigeDenken beherrschte diese Staaten. Diese Die Zeit des Imperialismus Konkurrenz war gefährlich und konnte sogar zu Kriegen führen. Ordne die folgenden Aussagen je einem der drei Länder Frankreich, England oder Russland zu. Du kannst zu diesem Zweck die drei Texte in den Kästchen nochmals lesen. Der Regierung dieses Landes ging es in erster Linie um Macht. In diesem Land meinten viele, ihr Verhältnis zu den Kolonien sei wie das Verhältnis der Mutter zu ihren Kindern. Führende Leute dieses Landes glaubten, das eigene Volk allein sei das grösste Glück für die ganze übrige Welt. In diesem Land glaubte man, wenn man fast die ganze Welt zur eigenen Kolonie gemacht habe, gebe es keine Kriege mehr. Wichtig für die Regierung dieses Landes war vor allem die Kultur. 4. 1. Bediene dich mit dem Geschichtsbuch (dGzG 2), Seiten 247 – 249. Ergänze die folgenden Tabellen. Bevölkerungsprobleme Die Zeit des Imperialismus 2. Absatzprobleme 3. Technische Möglichkeiten Die Zeit des Imperialismus 4. Handelshemmnisse 5. Mehr Wissen durch Forschung Die Zeit des Imperialismus 6. Beziehungen zwischen den europäischen Grossmächten Die Zeit des Imperialismus 5. Kolonien – Lösung der Probleme: (9 Lösungsansätze reichen) Auswanderung Überschüssige Bevölkerung soll in die Kolonien statt nach Amerika auswandern. So geht sie dem Staat nicht verloren. Absatzmärkte b) Höre dir die vier Audiodateien an. Wie rechtfertigen diese Leute die Gründung von Kolonien? Äussere deine Meinung! 5. Mit welchen Methoden gingen die Kolonialisten vor? Die Zeit des Imperialismus 1884 entwickelte der englische Ingenieur Hiram Maxim das erste brauchbare Maschinengewehr. Damit konnte man nicht nur einzelne Schüsse abfeuern, sondern ganze Serien. Über die Bedeutung dieser Waffe sagte ein Engländer: „Whatever happens, we have got the Maxims gun and they have not. Was auch immer geschieht, wir haben das MaximMaschinengewehr und sie (die Bewohner der Kolonien) haben es nicht. 1. Was sagt dieser Satz – ganz allgemein – über die Methoden der Europäer in den Kolonien aus? Der Herrscher der Matabele im Süden Afrikas beklagte sich um 1900: „Eine Gruppe weisser Männer kam in mein Land. Sie fragten mich, wo man hier nach Gold graben könne. Sie sagten mir, sie würden mir für das Recht, dies zu tun, gewisse Dinge geben. Ich sagte ihnen, sie sollten mir bringen, was sie geben wollten. Ich würde ihnen dann zeigen, wo sie graben dürften. Ein Dokument wurde aufgesetzt und mir zur Unterschrift vorgelegt. Ich fragte, was es enthalte, und man sagte mir, darin seien mei ne Worte und die Worte dieser Männer. Ich setzte mein Zeichen darunter. Etwa drei Monate später hörte ich von anderer Seite, dass ich durch dieses Schriftstück das Recht auf alle Bodenschätze meines Landes weggegeben hatte. 2. 3. Was erscheint typisch für die Haltung der Europäer? Was erscheint typisch für die Haltung des afrikanischen Herrschers? Lies den Text und finde heraus, was Verträge bei der Aufteilung Afrikas für eine Rolle spielen. „Der gschnäller isch de gschwinder. Die Zeit des Imperialismus Der Wettlauf Um 1800 wagten die ersten weissen Forscher den Vorstoss ins Innere Afrikas, aber erst um 1840 begann die grosse Zeit der Afrikaforschung. Ein Forscher namens Stanley behauptete, „wer den Kongofluss in der Hand hat, der ist Eigentümer der grossen Handelsstrasse ins Innere Afrikas. König Leopold von Belgien glaubte ihm und beschloss deshalb, das Gebiet in seinen Besitz zu bringen. In seinem Auftrag reiste Stanley an den Kongo zurück und schloss mit zahlreichen Häuptlingen Verträge ab, in denen sie den belgischen König als ihren Herren anerkannten. Jetzt erhob aber auch Frankreich Anspruch auf einen Teil des Kongobeckens. Und sogar Deutschland, dessen Regierung bisher von Kolonien nichts wissen wollte, forderte nun afrikanische Gebiete für sich. So begann der „Wettlauf um Afrika. Forscher, Abgesandte von Handelsfirmen und Offiziere schlossen mit Häuptlingen Verträge ab. So konnten ihre Heimatstaaten den anderen Kolonialmächten beweisen, dass sie ein Gebiet in Besitz genommen hatten. Es kam aber auch vor, dass europäische Regierungen Gebiete unter sich aufteilten. Am Konferenztisch wurden Grenzen in die Landkarten eingetragen, die oft mitten durch das Siedlungsgebiet eines Stammes verliefen. In wenigen Jahrzehnten wurde ganz Afrika aufgeteilt. Völker, die sich nicht freiwillig unterwarfen, wurden mit Waffengewalt bezwungen. Am erfolgreichsten beim Wettlauf um Afrika waren England und Frankreich. Wie ergatterten die Kolonialmächte ihre Kolonien? Am Konferenztisch trugen die Kolonialmächte Grenzen in die Landkarten ein, oft verliefen diese mitten durch ein Dorf eines Stammes. Was bedeutete dies wohl für die Einwohner dieses Dorfes. Überlege dir, was denn europäische Länder wie Frankreich oder England den Menschen in Afrika gebracht haben? Welche Folgen hat der Imperialismus für das heutige Afrika? Mache dir Gedanken zu den Sprachen in den einzelnen afrikanischen Ländern. Es gab Missionare, Politiker und Kolonialbeamte, die sich für die folgenden Ziele einsetzten: Die Zeit des Imperialismus Wir müssen in den Kolonien für gerechte Gerichte sorgen – mit Richtern, die sich nicht bestechen lassen. Wir müssen Schulen einrichten. Ohne Schulen kein Fortschritt! Die Bauern in den Kolonien müssen vor Unterdrückung geschützt werden. Das Land darf ihnen nicht weggenommen werden. Das Steuersystem in den Kolonien muss gerecht sein. Karriere im imperialistischen Zeitalter: Wir lernen eine Persönlichkeit kennen! Schau dir das Video an! a) Notiere dir Dinge auf, die dich sehr beeindruckt haben. b) Welche Gefahren des Imperialismus erkennst du im Film? Fazit: Wie immer in der Geschichte, darf man es sich mit einem Urteil über die Kolonialherren um 1900 nicht zu leicht machen. Manche Leute in den Kolonien setzten sich tatsächlich zum Wohl der Menschen in diesen Regionen ein. – Andererseits deutet sehr vieles darauf hin, dass die Vertreter der europäischen Industriestaaten überheblich und profitgierig waren. Sie betrachteten die Bewohnerinnen und Bewohner „ihrer Kolonien kaum als Menschen. Die Zeit des Imperialismus Zusatzmaterial: Wie wurde Afrika aufgeteilt? 1. Lies den untenstehenden Text. Wenn du fertig bist, musst du den Vertrag unterschreiben. Durch Abgabe des Vertrages erhältst du von deiner Lehrperson die weiteren Arbeitsblätter. Avtala Med detta häfte beviljar jag tar fram mycket till min egenskap och egenskapen till min utbildningsperson. Jag ska gör allt, vad hon krävde av mig och du ska bevisar att mitt servar. Jag överför min hela pengar, och allt till den min värdesakartiklar och, som jag ska framtiden, tjänar också, som den ska give. Häfte: a. Was hältst du davon. Beschreibe kurz, wie du dich dabei gefühlt hast. b. Findest du einen Zusammenhang zwischen einem solchen Vertrag und der Aufteilung Afrikas? Schreibe deine Vermutungen auf. Die Zeit des Imperialismus 2. Und jetzt erfährst du, was du im Vertrag genau unterschrieben hast Vertrag Mit dieser Unterschrift gewähre ich meiner Lehrperson vollen Zugriff auf mein Hab und Gut. Ich werde alles tun, was sie von mir verlangt und werde ihr meine Dienste erweisen. Ich überweise ihr mein ganzes Geld und alle meine Wertsachen und auch, was ich in Zukunft verdienen werde, werde ich ihr geben. Unterschrift: Kannst du dir vorstellen, dass es in der heutigen Zeit, zum Beispiel in der Schweiz, auch noch Menschen gibt, die Verträge unterzeichnen müssen, die sie selber gar nicht lesen können? Besprecht zu zweit. Die Zeit des Imperialismus Lösung Aufgabe 1 Europa Die wichtigsten Staaten in Europa im 19. Jh. – Frankreich, Grossbritannien, und Preussen (ab 1871 Teil des dt. Reichs), Österreich, Russland – waren etwa gleich stark. Kein Staat konnte daher daran denken – wie es die Römer zweitausend Jahre vorher getan hatten-, ein Imperium über Europa zu errichten. Der Letzte, der dies noch versucht hatte, war Napoleon gewesen. Er war gescheitert. Die europäischen Staaten konnten ihre Macht nur dadurch ausdehnen, dass sie in Übersee Kolonien gründeten. So konnten koloniale Imperien(Grossreiche) entstehen. Amerika Mit Amerika waren die Europäer schon im Zeitalter der Entdeckungen (15./16. Jh.) in Kontakt gekommen ( 1.Sek.). In Amerika hatten sich neben den Indianern europäische Siedler niedergelassen. Sie lebten zuerst unter der Herrschaft europäischer Staaten (Spanien, Portugal, Grossbritannien), lehnten sich aber am Ende des 18. und am Anfang des 19. Jh. gegen sie auf und bildeten eigene, selbstständige Staaten. Die wichtigste dieser Staatsgründungen war diejenige der Vereinigten Staaten von Amerika (USA). Lösung Aufgaben 2 und 3 1. Eine Hand ergreift mit ihren „Klauen raffgierig Besitz vom Erdball. Im Mittelpunkt steht als wichtiges Ziel Afrika. 2. Im Zeitalter des Imperialismus eroberten und beherrschten die Europäer rund um den Erdball Kolonien. Den Kontinent Afrika teilten die führenden Industriestaaten praktisch vollständig unter sich auf. Die Zeit des Imperialismus Lösung Aufgabe 7 Lösung Aufgabe 10 Scheitern von Staaten (Staatszerfall): Schlechte Staatsführung, Korruption, Machtmissbrauch, schwache Institutionen und zivile Konflikte zersetzen Staaten von innen heraus. Somalia, Liberia sind Beispiele jüngster Vergangenheit. Die Zeit des Imperialismus Lösung Aufgabe 11 und 12 Die Kolonialmächte wollten: 1. . in den Kolonien Geld anlegen ( investieren), damit es rentiere. Im Mutterland hatte sich dank der Industriellen Revolution bei reichen Unternehmern und Banken „überschüssiges Kapital angehäuft. 2. . aus den Kolonien günstig Rohstoffe beziehen, um sie im Mutterland verarbeiten zu lassen. Auf diese Weise blieben die Löhne (Geld Kaufkraft) im Mutterland. Die Arbeiter konnten mit ihren Löhnen Produkte kaufen. Das kurbelte die Wirtschaft in den Industrieländern an. 3. . die verarbeiteten Rohstoffe als Fertigprodukte in den Kolonien verkaufen. Weil die Löhne der Arbeiter Im Mutterland nicht so hoch waren, konnten nicht alle Produkte hier abgesetzt werden. Die Kolonien sollten die „überschüssigen Produkte kaufen. 4. . in den Kolonien hohe Preise für die verkauften Fertigwaren erzielen. Dieser Ge-winn konnte in neue Geschäfte gesteckt ( investiert) werden. Positive Beurteilung (römische Ziffern): / II IV Negative Beurteilung (römische Ziffern):III V VI Die Zeit des Imperialismus Lösung Aufgabe 13 In allen drei Ländern war man sehr stolz auf sein Land. Man hatte das Gefühl, den anderen überlegen zu sein. Weil man glaubte, besser zu sein als andere, behauptete man, einen besonderen Auftrag zu haben. Man wollte den anderen die eigene Kultur vorschreiben. Keines dieser Länder strebte die Vormacht an. Für alle hiessen die Ziele: Gleichwertigkeit, Gleichberechtigung, Harmonie. Ein gewaltiges Prestige-Denken beherrschte diese Staaten. Diese Konkurrenz war gefährlich und konnte sogar zu Kriegen führen. richtig richtig falsch richtig Der Regierung dieses Landes ging es in erster Linie um Macht. England_ In diesem Land meinten viele, ihr Verhältnis zu den Kolonien sei wie das Verhältnis der Mutter zu ihren Kindern. Frankreich_ Führende Leute dieses Landes glaubten, das eigene Volk allein sei das grösste Glück für die ganze übrige Welt. Russland In diesem Land glaubte man, wenn man fast die ganze Welt zur eigenen Kolonie gemacht habe, gebe es keine Kriege mehr. England_ Wichtig für die Regierung dieses Landes war vor allem die Kultur. Frankreich_ Lösung Aufgabe 15 und 16 15 Die Europäer setzten ihre Interessen in den Kolonien – wenn es sein musste – mit rücksichtsloser Gewalt und dem Einsatz modernster, überlegener Waffen durch. 16 Der Herrscher der Matabele im Süden Afrikas beklagte sich um 1900: Was erscheint typisch für die Haltung Europäer? Was erscheint typisch für die Haltung der Afrikaner? Sie sind auf Gold und Reichtum aus. Sie wollen den Handel schriftlich bestätigen lassen. Sie haben keinen Respekt vor den Matabele und ihrem Herrscher. Sie missachten das Recht, wenn es ihnen Vorteile bringt. Sie sind gutgläubig. Sie fassen Verträge „partnerschaftlich auf: Die weissen Männer können bringen, was sie geben wollen. Sie sind unerfahren im Umgang mit „weissen Männern und haben keine vergleichbare Bildung. Die Zeit des Imperialismus Afrika – damals und heute Afrika damals – um 1900 Afrika heute Allgemeiner „Gesundheitszustand Afrikas in guter Verfassung, kräftig Abgemagert, geschwächt Augen des „Elefanten gesund, normal tiefe Augenhöhlen deuten auf Hunger und Tod hin Wer ist und was tut Ein einfacher Bewohner spendet der schwarze dem weissen Kolonialherrn mit Reiter? einem Schirm Schatten. Ein General führt Afrika mit Waffengewalt und Geld aus dem Ausland. Ein Totenschädel weist auf seine Diktatur hin. Wer ist und was tut Er kommt mit Tropenhelm (Forder weisse Reiter? scher), Waffe (Herrscher), Bibel (Missionar) und Diamantensack (Ausbeuter). Ein Bankier aus einem Industrieland gibt dem General Kredit und weiteren Kredit, damit jener die Zinsen zahlen kann. Der Bettler ist total ausgemergelt und kaum mehr lebensfähig ist arm, aber noch gut bei Kräften