Arbeitsblatt: Wortarten: Die Partikel

Material-Details

Überblick über die Partikel
Deutsch
Grammatik
9. Schuljahr
8 Seiten

Statistik

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2826
195
22.08.2007

Autor/in

Isabelle Hochreutener
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Übersicht Partikel Partikel sind Wörter, die nicht flektiert werden können. Die Wörter dieser Wortart erfüllen unterschiedliche Aufgaben. Man unterscheidet vier Gruppen (Präpositionen, Konjunktionen, Interjektionen und Adverbien). Die Präposition Präpositionen werden immer in Verbindung mit einem anderen Wort (Nomen, Pronomen, Verb, Adjektiv, Adverb) gebraucht, dessen Kasus sie bestimmen. Sie bezeichnen das Verhältnis der Dinge zueinander. Beispiele: Ich kümmere mich um die Fahrkarten. Die Sorge um die Kinder bestimmt ihr Leben. Der Arzt hielt mich für kerngesund. Wir wissen das seit gestern. Verhältnis zu einem Verb Verhältnis zu einem Nomen Verhältnis zu einem Adjektiv Verhältnis zu einem Adverb Inhaltliche Bestimmung Die Präpositionen kennzeichnen die Art, wie sich einzelne Teile einer Aussage aufeinander beziehen. Lokale Präpositionen kennzeichnen eine räumliche Beziehung: eine Lage oder eine Richtung: Beispiel: Das Grundstück lag am Stadtrand. Ebenso: neben, um, hinter, ausserhalb, unter, auf, an, neben, zum, nach, hinter, unter, auf, über, durch, von Temporale Präpositionen kennzeichnen eine zeitliche Beziehung: einen Zeitpunkt oder einen Zeitabschnitt. Beispiel: Seit zwei Wochen warte ich auf deine Antwort. Ebenso: um, vor, nach, am, in, bis zum, während Modale Präpositionen kennzeichnen eine Beziehung der Art und Weise: Beispiel: Peter verschlang die Spaghetti mit Tomatensauce. Ebenso: ohne, aus, unter, in, auf Kausale Präpositionen kennzeichnen eine Begründung: 1 Beispiel: Dank deiner Hilfe sind wir rechtzeitig fertig geworden. Ebenso: wegen, infolge, von, aus, trotz, zu, für, bei, unter, mit, durch Kasus bei den Präpositionen Präpositionen mit dem Genitiv: Beispiel: Kraft seines Amtes schloss er die Verhandlung. Ebenso: anstatt, dank, halber, längs, laut, mangels, mittels, abseits, angesichts, anhand, aufgrund, ausserhalb, diesseits, infolge, innerhalb, oberhalb, (an)statt, unterhalb, zwecks, während, wegen Präpositionen mit dem Genitiv oder dem Dativ: Beispiel: Wegen ihm kommen wir zu spät. Wegen seiner Unpünktlichkeit kommen wir zu spät. Ebenso: trotz, während Präpositionen mit dem Dativ: Beispiel: Er kam eilends aus dem Haus. Ebenso: ausser, bei, binnen, dank, entsprechend, entgegen, gegenüber, gemäss, mit, nach, nebst, samt, seit, trotz, von, zu, zufolge, zuliebe Präpositionen mit dem Akkusativ: Beispiel: Der Weg führt durch einen Park. Ebenso: bis, für, gegen, ohne, um, wider Präpositionen mit dem Akkusativ oder dem Dativ: Beispiele: Wir gehen vor das Haus. Wohin? Akkusativ Wir stehen vor dem Haus. Wo? Dativ Ebenso: an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen Stellung der Präpositionen: Die meisten Präpositionen stehen vor der abhängigen Wortgruppe: Sandra blickt aus dem Fenster. 2 Andreas musste sich ohne Geld durchschlagen. Es gibt aber auch nachgestellte Präpositionen: Ihren Freundinnen zuliebe hat Sandra darauf verzichtet. Ich habe der guten Ordnung halber darauf hingewiesen. Manche Präpositionen können vor- oder nachgestellt werden: Wegen starker Böen wurde der Ballonflug abgesagt. Starker Böen wegen wurde der Ballonflug abgesagt. Gegenüber seinen Kollegen fühlte sich Max im Nachteil. Seinen Kollegen gegenüber fühlte sich Max im Nachteil. Weiter gibt es Präpositionen, die ihre Wortarten umklammern: Um des Friedens willen beharre ich nicht auf meiner Idee. Von Anfang an lag der französische Fahrer in Führung. Verschmelzung mit dem Artikel Wenn die Artikelformen dem, den, das und der nicht besonders betont sind oder es sich um eine Redewendung handelt, können einzelne Präpositionen (an, auf, bei, durch, für, hinter, über, um, unter, vom, zu) mit dem Artikel verschmelzen: Er stand an dem Trog. Sie kamen zu der Brücke. Er redete ihm in das Gewissen. Er stand am Trog. Sie kamen zur Brücke. Er redete ihm ins Gewissen. Adverb Eigentlich gehören hierzu alle nicht flektierbaren Wörter, die sich weder den Präpositionen noch den Konjunktionen noch den Interjektionen zuordnen lassen. Sehr oft beschreibt das Adverb ein Verb oder einen ganzen Satz näher. Beispiel: Rebekka sprang kopfüber ins Wasser. Kopfüber sprang Rebekka ins Wasser. Du solltest die andern vielleicht fragen. Vielleicht solltest du die andern fragen. Adverbien können sich aber auch auf andere Wörter beziehen: Bezug auf ein Adjektiv: Beispiel: Die zweite Folge war dreimal spannender als die erste. Bezug auf eine Partikel: Beispiel: Der Schalter befindet sich links oben. 3 Bezug auf ein Nomen: Beispiel: Das Spiel gestern endete unentschieden. Inhaltliche Bestimmung: Die Adverbien lassen sich in vier Gruppen einteilen: Lokale Adverbien (Adverbien des Ortes): Beispiele: Er wohnt hier. Wo? Stelle die Vase dorthin. Wohin? Sie kommen von überallher. Woher? Ebenso: da, dort, oben, unten, drinnen, nirgends, links, rechts, unterwegs, allenthalben, dorthin, irgendwohin, heim, weg, hinein, vorwärts, hinauf, herab, daher, dorther, irgendwoher, überall, vorn, hinten, Temporale Adverbien (Adverbien der Zeit): Beispiele: Ich schreibe ihm sofort. Wann? Seither habe ich ihn nicht mehr gesehen. Seit wann? Ich bin immer für euch da. Wie lange? Wir sehen ihn bisweilen. Wie oft? Ebenso: jetzt, morgen, heute, einst, abends, danach, ehemals, unlängst, seitdem, von alters her, bisher, bislang, noch, einstweilen, zeitlebens, allezeit, vorerst, zunächst, oft, öfters, manchmal, stets, zwischendurch, einmal, samstags Modale Adverbien (Adverbien der Art und Weise): Beispiele: Wir halfen ihm gern. Wie? Ich danke ihnen sehr. Wie? Die Frage war kaum zu lösen. Wie? Ebenso: beinahe, leider, nur, fast, durchaus, ebenfalls, allzu, teilweise, sogar, zusammen, genug, überaus, etwa, sonst, freilich, blindlings, gratis, einigermassen, überhaupt, anders, ungefähr, wahrscheinlich, hoffentlich Kausale Adverbien (Adverbien des Grundes): Beispiele: Ich brauche hierfür deine Hilfe. Wozu? Es regnete; deshalb blieben wir zu Hause. Warum? 4 Dadurch, dass der Zug etwas später ankam, hat sich unsere Ankunft verzögert. Wodurch? Ebenso: darum, deswegen, daher, folglich, freilich, also, trotzdem, hierdurch, damit, somit, dazu, darum, hierzu, dennoch, notfalls, anstandshalber Besondere Gruppen von Adverbien: Adverb und Zahlwort: Die Partikeln an, gegen, über, um, unter werden zu den Adverbien gerechnet, wenn sie bei einer Mengenangabe stehen. Diese Partikel können auch als Präpositionen gebraucht werden. Aber als Adverbien können sie durch andere Adverbien wie fast, ungefähr, etwa ersetzt oder sogar weggelassen werden. Dass es sich bei diesen Partikeln nicht um Präpositionen handelt, sieht man daran, dass sie keinen Kasus zuweisen. Wir können daher sogar vor einer Wortgruppe im Nominativ stehen. Präpositionen hingegen, können nie den Nominativ zuweisen. Beispiel: In die Vorstellung kamen über 200 Personen. Adverb und Pronomen: Eine besondere Gruppe von Adverbien steht bestimmten Pronomen nahe. Wie die mit anlautenden Interrogativ- und Relativpronomen, gibt es auch Adverbien, die mit anlauten: wo, wann, wie, warum, Interrogativer Gebrauch Pronomen Wer kommt zur Party? Adverb Wann beginnt die Party? Wem hast du eine Einladung geschickt? Wessen Glas ist das? Wo stehen die Gläser? Warum legst du immer dieselben Schallplatten auf? Gabi möchte wissen, was es zu essen gibt. Relativer Gebrauch Daniel weiss nicht, wie er den Salat anrichten soll. Wer eine Party plant, Wo die Gläser stehen, muss an vieles denken. sind auch die Trinkhalme. Das Einzige, was mir fehlt, ist ein ruhiges Plätzchen. Die Art, wie Sabine tanzt, ist unnachahmlich. 5 Ebenso gibt es Adverbien, die mit den Demonstrativpronomen verwandt sind. Viele davon beginnen mit d: da, dort, dann, darum, Demonstrativer Gebrauch Pronomen Erzähl das ja nicht Tanja. Adverb Die Schalen für den Fruchtsalat liegen dort. Dies sind die Becher für die Bowle. So kann nur Sabine tanzen Innerhalb der mit Pronomen verwandten Adverbien gibt es eine Sondergruppe, die aus den Elementen wo-, da- und hier- und einer Präposition gebildet sind. wo(r)Präposition da(r)Präposition hierPräposition woran, worauf, woraus, wobei, wodurch, wofür, worin, womit, wo worunter, worüber, usw. daran, darauf, daraus, dabei, dadurch, dafür, darin, damit, dazu, darunter, darüber, dahinter, usw. Hieran, hieraus, hierauf, hierbei, hierdurch, hierfür, hiermit, hierzu, hierunter, hierüber, usw. Komparationsformen Wenige Adverbien bilden Komparationsformen. Positiv gern bald Komparativ lieber eher (früher, schneller) oft öfter (mehr, häufiger) sehr wohl mehr wohler/besser Superlativ am liebsten am ehesten (frühesten, schnellsten) (am meisten, am häufigsten) am meisten am wohlsten/am besten Beispiel: Im Zoo beobachte ich gern die Elefanten, noch lieber die Seelöwen und am liebsten die Pandas. Konjunktion Konjunktionen sind Partikeln, die Sätze und Teile von Sätzen miteinander verbinden. Daher heissen sie auch Bindewörter. Man unterscheidet nebenordnende und unterordnende Konjunktionen. Nebenordnende Konjunktionen: Nebenordnende Konjunktionen verbinden Wörter, Wortgruppen, Teilsätze und Sätze, die grammatisch gleichrangig nebeneinander stehen. 6 Beispiele: Tim und Vera keuchen vor Anstrengung. Tim keucht vor Anstrengung und hat einen roten Kopf. Tim und Vera wohnen an der gleichen Strasse, aber jede geht in eine andere Schule. Inhaltliche Bestimmung: anreihende (kopulative) Konjunktion Sie gehen und kommen. Er war sowohl in Paris als auch in London. ausschliessende (disjunktive) Konjunktionen Entweder spielt er Fussball, oder er ist im Schwimmbad. einschränkende (adversative) Konjunktionen Er macht Fortschritte, aber er muss noch fleissig übern. begründende (kausale) Konjunktionen vergleichende Konjunktionen Er kann nicht kommen, denn er ist krank. Du spielst besser als ich. und, auch, sowie, nicht nur – sondern auch, weder – noch, ausserdem, sowohl – als auch, wie oder, sonst, andernfalls, entweder – oder, beziehungsweise aber, zwar – aber, allein, jedoch, nur, sondern, dagegen, dennoch, doch, trotzdem, ausser, statt, anstatt denn, darum, deshalb, also, nämlich, So – wie, desto, um so, je – desto, insofern, als, wie Unterordnende Konjunktion: Unterordnende Konjunktionen leiten bestimmte Nebensätze ein, die so genannten Konjunktionalsätze. Nebensätze sind einem anderen Teilsatz untergeordnet. Inhaltliche Bestimmung: temporal (zeitlich) modal (Art- und Weise) Während er schlief, wurde eingebrochen. Nachdem die Vorstellung begonnen hatte, wurde der Saal geschlossen. Noch ehe ich ihn fragen konnte, war er schon weggegangen Es regnete, als ob es kein Ende mehr indem, seitdem, solange, sobald, sooft, während, als, sobald, seit, seitdem, nachdem, bis, bevor, ehe indem, ohne dass, statt dass, als ob 7 nehmen wollte. Er löschte das Feuer, indem er Wasser darüber goss. kausal (begründend) Wir stimmten ihm zu, weil er recht hatte. konsekutiv (folgend) Es dröhnte, dass uns die Ohren schmerzten Konditional Falls ich Zeit habe, (bedingend) werde ich kommen. konzessiv Obwohl er müde war, (einräumend) kam er sofort. adversativ Während Franz sich (entgegensetzend) freute, war Erwin traurig. final (die Absicht Ich helfe dir, damit du bezeichnend) endlich fertig wirst. dadurch dass, als wenn da, zumal, weil, um so dass, als dass wenn, sofern, im Falle dass, falls obgleich, obschon, obwohl, wenn auch während, wohingegen damit Interjektion Empfindungen können durch Interjektionen ausgedrückt werden. Interjektionen sind nicht veränderlich. Sie können für sich alleine stehen oder einem Satz vorangestellt werden. Meist werden sie von einem nachfolgenden Satz durch Ausrufezeichen oder Komma abgetrennt. Schmerz Freude Erstaunen Ekel Furcht Nachdenken, Zweifel Spott Anruf Aufforderung zur Ruhe Nachahmung menschlicher Laute Nachahmung tierischer Laute Nachahmung von Musik vor einem Fragesatz vor einem Aussagesatz vor einem Wunschsatz vor einem Ausrufesatz Au! Auweh! Aua! Oh! Ah! Hei! Juhee! Hurra! Aha! Hoppla! Uff! Oho! Igitt! Brr! Bäh! Pfui! Hu! Uh! Huhu! Hm! Na, na! Ätsch! Hehehe! Heda! Hallo! Pst! Pscht! Ssst! Haha! Hähä! Hihi! Muh! Mäh! Miau! Wuff! Tätärätätä! Dideldumdei! Hm! Was soll ich jetzt tun? Ah! Da bist du ja. Ach, wäre ich doch bei dir! Ach, lass mir doch meine Ruhe! 8