Arbeitsblatt: Was ist Asthma
Material-Details
Infos zu Asthma. Kann im Thema Atmung eingebettet werden
Biologie
Anatomie / Physiologie
7. Schuljahr
3 Seiten
Statistik
92873
1071
8
19.01.2012
Autor/in
Reto Willimann
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Was ist Asthma? Menschen mit Asthma kennen es gut: Das Atmen wird anstrengend und die Luft bleibt weg ein Asthmaanfall. Aber warum kommt es bei Asthma zu Atemnot? Schuld ist häufig eine Allergie gegen Hausstaub, Tierhaare, Pollen, andere Substanzen, die eingeatmet werden oder eine Reaktion gegen Reizstoffe (Rauch). Das löst bei Asthmatikern drei Reaktionen in den Atemwegen (Bronchien) aus. Die innere Auskleidung der Bronchien, die Schleimhaut, ist entzündet und schwillt an. Gleichzeitig sondert sie einen zähen Schleim ab, der die Bronchien zusätzlich verstopft. Damit nicht genug: Die Muskelringe, welche um die Bronchien verlaufen, verkrampfen sich und engen die Bronchien weiter ein. Damit es nicht soweit kommt, müssen Asthmapatienten regelmässig Medikamente nehmen. In der Schweiz betrifft Asthma etwa jedes 10. Kind und jeden 14. Erwachsenen. Ursachen und Risikofaktoren Die genauen Ursachen des Asthmas sind weitgehend unbekannt. Häufig tritt es im Rahmen einer Allergie auf. So kann sich aus einem Heuschnupfen ein Pollenasthma entwickeln. Bei manchen Asthmatikern lässt sich jedoch keine Allergie nachweisen. Das Asthma steht dann häufig im Zusammenhang mit einer Entzündung der Nasennebenhöhlen. Kinder, deren Eltern an Asthma leiden, entwickeln häufiger ebenfalls Asthma. Nebst dem erblichen Element der Krankheit spielen auch weitere Einflüsse, wie zum Beispiel Infektionen, Zigarettenrauch, Luftverschmutzung, Wetterumschläge, kalte Luft, Nebel und manchmal auch psychische Faktoren eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Asthma. Alle Asthmapatienten, ob sie nun allergisches Asthma haben oder nicht, können bei den folgenden Reizen einen Asthmaanfall erleiden: • • • • • • • Kalte und trockene Luft Körperliche Anstrengung Zigarettenrauch (auch Passivrauchen!) Luftverschmutzung (Abgase, hohe Ozonwerte) Emotionaler Stress (Angst, Trauer) Infektionen der Atemwege (Erkältung, Grippe) Schmerzmedikamente (vor allem Aspirin) Symptome und Folgen Menschen mit Asthma leiden typischerweise unter Anfällen von Atemnot und Husten. Das Asthma kann aber auch zu ständig wahrnehmbarer Atemnot führen. Diese Symptome sind eine Reaktion auf ein Allergen oder einen anderen Auslöser (Anstrengung, Infektion). Sind die Atemwege stark eingeengt, so entsteht ein pfeifendes Geräusch beim Ausatmen. Asthma kann noch nicht geheilt, aber sehr gut behandelt werden. Über 50 Prozent der Kinder mit Asthma sind im Erwachsenenalter frei von Beschwerden. Entwickelt sich das Asthma erst im späteren Leben, so bessert sich die Krankheit bei 20 bis 40 Prozent der Betroffenen mit der Zeit. Behandlung des Asthmas Allergene meiden ist ein guter Rat für Asthmatiker. Im täglichen Leben ist dieser Rat manchmal nur schwer umzusetzen. Vor allem Kinder haben Mühe einzusehen, dass man zu ihrem Wohl das geliebte Haustier weggeben muss oder sie im Frühling nicht nach draussen dürfen. Die Lungenliga berät Asthmatiker und ihre Familien über sinnvolle Massnahmen, um den Kontakt mit Allergenen möglichst einzuschränken. Medikamente zur Asthmabehandlung Die Medikamente zur Asthmatherapie kann man in zwei Gruppen einteilen: 1. Medikamente zur Erweiterung der Bronchien Sie werden bei einem Asthmaanfall inhaliert und erweitern sofort die Bronchien. Ihre Wirkung beruht auf der Entspannung der Bronchialmuskulatur. Es gibt kurzwirksame Mittel zur schnellen Therapie eines Asthmaanfalls und zur Vorbeugung von Atemnot bei Sport sowie langwirksame Medikamente zur Vorbeugung von Anfällen. Die langwirksamen Medikamente sind geeignet für Patienten mit mittelschwerem und schwerem Asthma. Medikamente zur Erweiterung der Bronchien benutzt man normalerweise in Kombination mit der zweiten Medikamentengruppe, den Entzündungshemmern. 2. Medikamente zur Entzündungshemmung in den Bronchien Auch diese Medikamente werden meist inhaliert, damit sie genau dort hinkommen, wo sie wirken sollen. Dadurch reichen bereits kleine Mengen des Wirkstoffs (Kortikosteroide), um eine gute Wirkung zu erzielen. Das Inhalieren kleiner Mengen reduziert das Risiko von Nebenwirkungen massiv. Asthma und Sport Regelmässiger Sport und körperliche Belastung sind für Asthma-Betroffene kein Tabu. Im Gegenteil – denn sie können durch körperliches Training ihre Leistungsfähigkeit verbessern, die Atemmuskeln stärken und ihre Ausdauer steigern. Sport ist ein wichtiger Ausgleich für Körper und Seele – auch für Asthma-Betroffene. Ja, auch Menschen mit Asthma dürfen, können und sollen Sport treiben. Bei richtiger Behandlung und Beachtung der ärztlichen Hinweise schliessen sich Sport und Asthma nicht aus. Sport, vor allem Schwimmen und Ausdauersportarten, ist sogar hilfreich in der Asthmabehandlung. Die Bewegung vermittelt den Betroffenen ein Gefühl der Sicherheit und Kontrolle über ihre Krankheit. Die bessere Wahrnehmung für den eigenen Körper hilft, Anzeichen einer Verschlechterung frühzeitig zu erkennen. Insbesondere Kinder mit Asthma sollen ohne Einschränkung an den Aktivitäten ihrer Freunde und Schulklassen teilnehmen können. Mit der heutigen Asthmatherapie ist dies möglich und wünschenswert. Wer den Umgang mit seiner Krankheit gelernt hat, kann sich bei entsprechendem Talent und Training auch in internationalen Wettkämpfen mit anderen messen. Berühmte Beispiele für Spitzensportler mit Asthma sind die Eiskunstläuferin Denise Biellmann, Schwimmer Mark Spitz und Radrennfahrer Jan Ullrich.