Arbeitsblatt: Projekt Fabeln

Material-Details

Verschiedene Stationen zum Thema Fabel
Deutsch
Leseförderung / Literatur
6. Schuljahr
13 Seiten

Statistik

94167
1733
53
10.02.2012

Autor/in

Selina Enderli
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Friedel Schardt: Fabeln erfinden 1 Friedel Schardt Friedel Schardt: Fabeln erfinden 2 Unterrichtsschritt: Einstieg: Was ist das – eine Fabel? Tiere verhalten sich und handeln ganz wie Menschen Die beiden Abbildungen werden vergrößert an die Tafel geheftet. Die Kinder äußern sich frei zu den Abbildungen Gegebenenfalls können Impulse wie die folgenden das Gespräch in Gang bringen bzw. weitertreiben: Um was für Tiere handelt es sich? Worin unterscheiden sich die Tiere ganz besonders? Die zentralen Eigenschaften werden an der Tafel zugeordnet und festgehalten. Weiterführende Vermutungen: Stellt euch vor, die beiden Tiere begegnen sich. Was könnte geschehen? Was wird er Löwe denken? Was wird die Maus denken? Nun wird der erste Teil des Textes präsentiert. Der Löwe und die Maus (nach Äsop) Der Löwe, der König der Tiere, lag in der Mittagssonne und schlief. Ein paar Mäuse nutzten die Gelegenheit und tobten auf dem weichen, zottigen Löwenfell herum. Einige trieben es gar zu toll und so wurde der Löwe wach. Ärgerlich schnappte er eine von ihnen. Gerade wollte er sie fressen, da sprach die Maus: „Ach bitte, Herr Löwe, schone mein Leben! Es würde dir bestimmt nicht viel nützen, wenn du mich jetzt fressen würdest. Wenn du mich aber am Leben läßt, so werde ich dir bestimmt eines Tages auch einen Dienst erweisen können! Da brüllte der Löwe los vor Lachen /// und ließ die Maus frei./// Nicht lange darauf hörte man in der selben Gegend den Löwen zornig brummen. Er hatte sich tatsächlich im Netz der Jäger verfangen und konnte sich mit all seiner Kraft nicht mehr befreien. Da kam jene Maus, die er vor kurzem frei gelassen hatte. Sie sah, in welch misslicher Situation der Löwe war und piepste: „Ha! Das werden wir gleich haben!. Flugs machte sie sich daran, mit ihren scharfen Zähnen eine Masche des Netzes zu zernagen. Bald war auch die Masche zerrissen und mit ihr lösten sich auch die anderen Maschen auf und der Löwe konnte sich aus dem Netz befreien. Friedel Schardt: Fabeln erfinden 3 Nach der Präsentastion des ersten Teils wird die Situation geklärt und überlegt, wie die Geschichte weiter gehen könnte. Beschreibt die Situation: Wer ist beteiligt? Welche Gründe führten zu dieser Situation? (an der Tafel wird die erste Situation festgehalten: Maus war übermütig; der starke Löwe fing sie und brachte sie in seine Gewalt. Erstes Ergebnis: Der Starke erweist sich als stark und der Schwache als schwach. Ta. Siehe unten im Überblick) Die Kinder vermuten weiter: Was hat der Löwe über das Angebot der Maus gedacht? Wie könnte die Geschichte weitergehen? Kluge Kinder könnten aufgefordert werden: Könnt ihr euch eine Situation vorstellen, in der tatsächlich die schache Maus dem starken Löwen helfen könnte? Der zweite Teil des Textes wird präsentiert. Die anschließenden Äußerungen könnten durch Impulse gelenkt werden: Wie kommt es zur zweiten Begegnung zwischen Löwe und Maus? In welcher Lage ist nun der Löwe? Was ist aus seiner Stärke geworden? Wie steht es um die Schwäche der Maus? Das Ergebnis der zweiten Begegnung wird „auf den Begriff gebracht und an der Tafel festgehalten (siehe unten): Welche Eigenschaften sind nun für den Löwen und für die Maus charakteristisch? Nun läßt sich nach der Erkenntnis fragen, die der Text vermittelt: Was hat der Löwe am Ende der Geschichte gelernt? Oder konkreter: Versetzt euch in den Löwen und formuliert in einem Satz: Was denkt ihr jetzt über die Maus? Auch dieses Ergebnis wird an der Tafel festgehalten. Die Schüler erhalten nun den Text in Kopie. Auftrag: Markiert durch Striche die Gliederungsabschnitte. Anschließend übernehmen sie neben dem Text die Tafelanschrift so dass das Übernommene zum jeweiligen Abschnitt passt. Hinweis: Die „Erkenntnis könnte jeder Schüler individuell formulieren, indem er dem Text einen Satz hinzufügt, dessen Einleitung wir vorgeben: „Da dachte der Löwe: Hausaufgabe: Die Schüler üben das Nacherzählen des Textes mit eigenen Worten. Friedel Schardt: Fabeln erfinden Der Löwe und die Maus (nach Äsop) Der Löwe, der König der Tiere, lag in der Mittagssonne und schlief. Ein paar Mäuse nutzten die Gelegenheit und tobten auf dem weichen, zottigen Löwenfell herum. Einige trieben es gar zu toll und so wurde der Löwe wach. Ärgerlich schnappte er eine von ihnen. Gerade wollte er sie fressen, da sprach die Maus: „Ach bitte, Herr Löwe, schone mein Leben! Es würde dir bestimmt nicht viel nützen, wenn du mich jetzt fressen würdest. Wenn du mich aber am Leben läßt, so werde ich dir bestimmt eines Tages auch einen Dienst erweisen können! Da brüllte der Löwe los vor Lachen und ließ die Maus frei. Nicht lange darauf hörte man in der selben Gegend den Löwen zornig brummen. Er hatte sich tatsächlich im Netz der Jäger verfangen und konnte sich mit all seiner Kraft nicht mehr befreien. Da kam jene Maus, die er vor kurzem frei gelassen hatte. Sie sah, in welch misslicher Situation der Löwe war und piepste: „Ha! Das werden wir gleich haben!. Flugs machte sie sich daran, mit ihren scharfen Zähnen eine Masche des Netzes zu zernagen. Bald war auch die Masche zerrissen und mit ihr lösten sich auch die anderen Maschen auf und der Löwe konnte sich aus dem Netz befreien. 4 Löwe Maus Stark schwach 1.Begegnung 1.Ergebnis stark schwach 2.Begegnung gefangen frei 2. Ergebnis schwach stark Erkenntnis: Friedel Schardt: Fabeln erfinden 5 1. Unterrichtsschritt: Wir erfinden eine Parallelgeschichte Einstieg: Abruf der Hausaufgabe: Die Schüler erzählen die Geschichte vom Löwen und der Maus nach. Im Gespräch wird nochmals wiederholt: Jedes der Tiere steht für eine Eigenschaft. Die Handlung der Geschichte vollzieht sich in zwei Schritten. Am Ende des ersten Schrittes bestätigen sich die Eigenschaften. Am Ende des zweiten Schrittes kehren sich die Eigenschaften um. Es kommt zu einer wichtigen Erkenntnis. Wir können nun –falls er nicht schon bekannt ist – den Fachbegriff für Geschichten wie diese einführen. Es handelt sich um eine Tierfabel. Gegebenenfalls können auch als Merksätze formuliert werden (nicht unbedingt erforderlich!): In einer Tierfabel sprechen und handeln Tiere wie Menschen. Die Tierfabel enthält eine Erkenntnis oder Lehre, die die Menschen angeht. Nun wird das Ziel des folgenden Unterrichtsschrittes angekündigt: Wir wollen selbst eine Geschichte mit zwei Tieren erfinden und uns dabei an den Ablauf der Geschichte von Maus und Löwe anlehnen. An die Tafel werden vergrößert die zwei Bilder von Elefant und kleinem Affen geheftet. Die Tafel wird weiterhin genutzt, um die Handlungsstruktur zu fixieren in Anlehnung an das bereits Bekannte. (Tafel siehe unten) Um was für Tiere handelt es sich? Benennt die wichtigsten Unterschiede. Wir konzentrieren uns auf ein wichtiges Eigenschaftspaar. (stark – schwach; groß – klein) An der Tafel notieren wir (wiederholend) die Handlungsstruktur: Ta.:(siehe Arbeitsblatt) In themengleicher Gruppenarbeit entwerfen die Kinder die zwei Handlungsteile. Die Gruppen präsentieren ihre Ergebnisse. Dabei sollte viel Zeit gelassen werden. Es ist dabei durchaus möglich, dass mehrere Kinder – sich ergänzend – gleichzeitig die Geschichte erzählen. Es ist darauf zu achten, dass alle Gruppen ihre Ergebnisse präsentieren. Als Abschluss kann aus den Ergebnissen eine „Musterfabel zusammengefügt werden. Diese wird von allen Kindern wiederum parallel zum Tafelbild übernommen. (Arbeitsblatt). Hausaufgabe: Erzählt schriftlich eine Fabel vom Nilpferd und der kleinen Bachstelze. Alternativ: Sucht euch ein Tierpaar, bei dem der Unterschied stark – schwach besonders deutlich ist, und erzählt eine Fabel, in der am Ende der Schwache sich als stark erweist. Friedel Schardt: Fabeln erfinden Abb.: Elefant 6 Abb.: kleiner Affe Elefant Affe Stark schwach 1.Begegnung 1.Ergebnis stark schwach 2.Begegnung (gefangen.) (frei.) 2. Ergebnis schwach stark Erkenntnis: Friedel Schardt: Fabeln erfinden 7 2. Unterrichtsschritt: Es muss nicht immer um den Gegensatz von stark und schwach gehen. Einstieg: Die Kinder stellen ihre Fabeln vor. Dabei ist zu beachten: Die Eigenschaften der Figuren müssen klar erkennbar sein. Die Problemsituation muss eindeutig sein. Die Fabel darf nicht zu ausführlich erzählt werden: Konzentration auf den Kern der Handlung. (Bei der Fabel sollte man auf das „Ausgestalten weitgehend verzichten.) Neuansatz: Wir geben ein Tierpaar vor, machen aber ausdrücklich darauf aufmerksam, dass es jetzt nicht mehr um groß und klein oder stark und schwach geht. An der Tafel werden die Bilder von Fuchs und Esel befestigt. Abb.:Fuchs Abb.:Esel Wir suchen nach (möglichen) Eigenschaften. (Unter Umständen werden wir an Redensarten und „Beschimpfungen erinnern: schlauer Fuchs, dummer Esel.) Den Tieren werden die Eigenschaften klug/listig und dumm zugeordnet (Tafel). Die (schon bekannte) Struktur wird in Erinnerung gerufen: 1.Begegnung bestätigt die Eigenschaften. 2. Begegnung kehrt die Eigenschaften um. (Der Esel sieht keineswegs so dumm aus, wie das anfangs der Fall war. In Partnerarbeit werden Ideen zu möglichen Situationen entwickelt. Die Ergebnisse werden zusammengetragen. Die überzeugendsten Lösungen werden an der Tafel festgehalten. Beispiel: Fuchs klug dumm Esel 1.Begegnung: Beide haben Durst. Hinter einem Gatter: Wassertrog. Fuchs springt über Gatter. Esel hat Angst. 2.Begegnung: Hinter Gattertür: Wasser; Fuchs geht durch die Tür, Esel bleibt draußen. Fuchs kommt nicht mehr zurück: Gefangen. dumm klug Nun suchen wir weitere Tierpaare, die an der Tafel festgehalten (mit Bild) werden. Eigenschaftspaare werden zugeordnet. Anschließend entscheidet sich jeder Schüler für ein Paar und ordnet sich so einer Arbeitsgruppe zu. In Gruppenarbeit werden Handlungsstrukturen und Handlungsinhalte entworfen. (Jeder Schüler hält für sich die Ergebnisse in Stichpunkten fest. Friedel Schardt: Fabeln erfinden 8 Hausaufgabe: Schriftliche Erzählung der gewählten Fabel. Unterrichtsschritt: Präsentation der eigenen Versuche Dieser Schritt dient ausschließlich der Präsentation der Hausaufgaben und der Besprechung der einzelnen Arbeiten. Jeder Schüler sollte die Gelegenheit haben, seien Fabel zu präsentieren. Jede der Fabeln wird eingehend besprochen. Dabei sollte jeder Schüler erläutern, was –seiner Meinung nach die wichtige Erkenntnis ist, die seine Geschichte enthält. Unterrichtsschritt: Die Handlung einer Fabel muss nicht immer nach demselben Muster ablaufen. Der Einstieg in die Stunde gestaltet sich nach dem den Kindern nun schon geläufigen Muster: Es werden zwei Tiere –Grashüpfer und Schnecke – an der Tafel befestigt. Abb.: Schnecke Abb.: Grashüpfer Welche Eigenschaften kommen in Frage? Welche (gegensätzlichen) Eigenschaften sollen ausgewählt werden? Zumindest bei der Schnecke wird es kaum Diskussionen geben: Die Schnecke ist langsam. Von hier aus könnte die gegensätzliche Eigenschaft schnell entwickelt werden. Vorüberlegungen: Was könnte der schnelle Grashüpfer von der langsamen Schnecke lernen? Das Gespräch muss nicht zu einem konkreten Ergebnis führen. Es soll nur Interesse für die folgende Fabel geweckt werden. Der Text wird als Ganzes präsentiert. Schnecke und Grashüpfer Mittwen auf einer Wiese kroch eine Schnecke ganz gemächlich auf ein saftig grünes Blatt zu. Da kam ein junger Grashüpfer mit einem Riesensatz angehoppst. „Mann, bis du langsam. Du bewegst dich ja fast gar nicht!, sagte er zur Schnecke. „Ich komme schon zu meinem Ziel und das vielleicht schneller als Du! entgegnete sie. „Hoho!, zirpte der Grashüpfer vor Vergnügen. Dass wollen wir erst einmal sehen. Also pass auf. Siehst du das Gänseblümchen da vorne? Ja? Wir machen einen Wettlauf bis zu dem Blümchen. Wenn du vor mir dort bist, werde ich nie wieder behaupten, du seiest eine lahme Schnecke! „Ist gut!, antwortete die Schnecke und kroch ruhig weiter. Der Grashüpfer schüttelte sich vor Lachen. Ha! Dachte er, das ist ja nur ein Meter entfernt, das schaffe ich mit einem halben Hüpfer! Und er sprang los. Aber er sprang weit über das Gänseblümchen hinaus und landete direkt neben einem Löwenzahn. Dort sammelte gerade eien Biene Nektar ein. „Hallo, Grashüpfer, wo kommst denn du her? brummelte sie. „Stell dir vor!, sagte der Angesprochene, „ich mache gerade einen Wettlauf mit der Schnecke. Glaubt die doch tatsächlich, sie sei schneller als ich! „Na, da hast du noch einige Zeit, sagte die Biene, „und kannst noch einen Abstecher zu den Glockenblumen machen. „Glockenblumen? fragte der Grashüpfer. „Ja, gleich links, gerade eine Flugminute von hier. Grüß die Hummel von mir, wenn du hin kommst! „Werd ich tun! entgegnete der Grashüpfer und sprang los. Bald sah er die Glockenblumen, noch drei Hüpfer, und schon war Friedel Schardt: Fabeln erfinden 9 er da. Dort traf er den Marienkäfer und erzählte ihm von dem Wettlauf mit der Schnecke. Ach ja, das hätte er doch fast vergessen. Jetzt wurde es Zeit, zum Gänseblümchen zu hüpfen. Er machte sich auf den Weg, hüpfte hier hin und dahin, bis er schließlich das Gänseblümchen wieder sah. Aber die Schnecke saß schon längst da und fragte: „Nun, Herr Grashüpfer, woher in aller Eile? Ganz so schnell scheinen Sie doch nicht zu sein. Wer war nun tatsächlich schneller von beiden? Warum kam der Grashüpfer zu spät zum Ziel? Welche Eigenschaft hat der Schnecke dazu verholfen, als Erste beim Ziel zu sein? Wir stellen fest: Im Bewusstsein seiner Fähigkeiten wurde der Grashüpfer leichtsinnig. Die Schnecke aber bewegte sich zielstrebig und unbeirrt auf ihr Ziel zu. Wir stellen nun neue Tierpaare zusammen und ordnen den Tieren auch Eigenschaften zu. Dabei ist es möglich/sinnvoll, von den „üblichen Fabeltieren abzuweichen und neue Tierkonstellationen zu entwerfen. Bei der Frage nach den jeweiligen Eigenschaftspaaren sollte besonders darauf geachtet werden, dass nicht biologisch argumentiert wird. Vorschläge für Paare: Pferd Hund Krokodil Bachstelze Adler Spatz Schlange Hirschkäfer Hase Maulwurf Rabe Nachtigall Bär Eichhörnchen Faultier Schimpanse Alternativ: Es werden Eigenschaftspaare festgelegt, für die dann Tierpaare gesucht werden. Schnell – langsam Stark – schwach Arm – reich Klug – dumm Hübsch – hässlich Faul – fleißig Hinweis: Gegebenenfalls lassen sich schon hier Überlegungen anstellen zu möglichen Erkenntnissen. Hausaufgabe: Die Kinder wählen ein Paar aus und erfinden eine Fabel. (Dabei ist schon bei der Aufgabenstellung darauf zu achten, dass alle Paare gewählt werden.) Wir sollten uns wiederum viel Zeit lassen für die Präsentation und Besprechung der Arbeiten der Kinder. Friedel Schardt: Fabeln erfinden 10 Unterrichtsschritt: Auch ohne Gegenspieler kann man zur Einsicht kommen Wir stellen den folgenden Text vor. (Vorab wird erläutert: wähnte: glaubte) Hörauftrag: Was ist bei dieser Geschichte ganz anders als in den bisherigen Fabeln? Vom Hunde im Wasser (Martin Luther; nach Äsop) Es lief ein Hund durch ein Wasser und hatte ein Stück Fleisch im Maul. Als er das Spiegelbild des Fleisches im Wasser sah, wähnte er, es sei auch Fleisch, und schnappte gierig danach. Da er aber das Maul auftat, entfiel ihm das Stück Fleisch und das Wasser führte es fort. Also verlor er beides, das Fleisch und das Spiegelbild. Das erste Gespräch über den Text könnte von folgenden Impulsen in Gang gesetzt werden: Was war am Anfang? Was will der Hund, als er das Spiegelbild sieht? Welche Eigenschaft wird so erkennbar? (Text!) Was geschieht? Die einzelnen Schritte des Erzählens werden festgestellt: 1) 2) 3) 4) Ausgangslage: Hund besitzt ein Stück Fleisch. Handlungsbeginn: Hund sieht im Wasser ein zweites Stück Fleisch. Handlungsschritt: Hund schnappt nach dem Spiegelbild. Ergebnis: Hund läßt Fleisch fallen und verliert es. Über die Frage Warum verliert der Hund sein Stück Fleisch? Können wir uns der Frage nähern: Was erkennt man durch die Geschichte? (Konkret: Was hat der Hund am Ende gelernt?) Wir können nun eine Parallelgeschichte in Angriff nehmen: Was geschieht da? Wie kann es weitergehen? Was könnte der Adler lernen? Hausaufgabe: Erzählt die Fabel vom Adler und dem Hasen schriftlich. Friedel Schardt: Fabeln erfinden 11 Unterrichtsschritt: Handlungsverlauf orientiert sich an der Eigenschaft Einstieg. Die Hausaufgabe wird vorgelesen und besprochen. Die Besprechung nimmt mehr und mehr die Frage in den Blick: Welche Eigenschaft steht im Mittelpunkt? (Habgier.) Was wird durch die Handlung erkennbar? Wir machen mit der neuen Zielsetzung bekannt: Wir wollen nund neue Eigenshcaften in den Mittelpunkt stellen und unseren Zuhörern vor Augen führen, wohin diese Eigeshcfaten führen können. Dazu müssen wir eine geeignete Handlung erfinden. Beispiel: Für welche Eigenschaft könnte dieser prächtige Pfau stehen? Was mag er denken, wenn er sein Rad schlägt? Was wird passieren, wenn jetzt der Fuchs näher kommt und ihn fressen will? Welche Lehre könnte eine solche Geschichte mitteilen? Wir formulieren die Geschichte zusammen und halten sie an der Tafel fest. Die Kinder übernehmen sie ins Heft. Hausaufgabe: Erzählt eine Geschichte vom Hirsch, der so stolz auf sein Geweih war. Friedel Schardt: Fabeln erfinden 12 Unterrichtsschritt: Wir erfinden weitere Fabeln Die Kinder präsentieren ihre Hausaufgabe. Dabei wird besonders darauf zu achten sein, dass die Handlung unmittelbar zur Erkenntnis führt. Wir wollen nun weitere Eigenschaften zusammenstellen, zu denen man Fabeln erfinden kann. Wir überlegen uns auch gleich, welches Tier eingesetzt werden kann und was geschehen könnte. Die Ergebnisse des Gesprächs halten wir in einer Tabelle fest: Eigenschaft Tier Was könnte geschehen? Übermütig Singvogel Singt; achtet nicht auf Katze. Sparsam Ziege Spart am Essen; verhungert Fleißig Ameise Vergisst, sich zu erholen Gierig Wolf Kriegt nicht genug; kommt in Gefahr. Gefräßig Naschhaft Verträumt vergesslich Die Kinder arbeiten nun in Partnerarbeit eine Fabel aus. Die Arbeiten werden präsentiert und besprochen. Die Kinder denken sich eine Eigenschaft aus, die bisher noch nicht behandelt wurde, und erfinden eine Fabel. Jedes Kind wählt eine seiner bisher geschriebenen Fabeln aus. Die Arbeiten werden gesammelt und als kleines Fabelbuch vervielfältigt. Jetzt können auch die Bilder eingefügt und bunt ausgemalt werden.