Arbeitsblatt: Abraham

ABRAHAM IN DER THORA UND IN DER BIBEL Abraham heisst ursprünglich Abram. Er wohnt mit seiner Frau Sarai und seinem Vater in der Stadt Ur (im Süden des heutigen Irak). Eines Tages zieht der Vater nach Haran in der heutigen Türkei, um dort zu wohnen. Abram und Sarai gehen mit ihm. Leider stirbt Abrams Vater jedoch bald und Abram wird von Gott aufgefordert, in ein Land zu ziehen, das er ihm zeigen wird. Im Alter von 75 Jahren zieht Abram mit Sarai und seinen Leuten nach Kanaan. Ihren ganzen Besitz nehmen sie mit. Als über das Land Kanaan eine Hungersnot kommt, zieht Abram mit seiner Sippe nach Ägypten. Weil es dort zu Streit mit dem herrschenden Pharao kommt, kehrt Abram wieder nach Kanaan zurück. Er und Sarai haben noch immer keine Kinder, aber Gott verspricht Abram, er erhalte viele Nachkommen und ausserdem grosse Besitztümer in Kanaan. Als Abram 85 Jahre alt ist, fordert Sarai ihn auf, ihre junge Sklavin Hagar zur Frau zu nehmen. Abram ist 86 Jahre alt, als Hagar Ismael zur Welt bringt. Der Name Ismael bedeutet „wilder, streitbarer Mensch. Abram ist 99 Jahre alt, als Gott noch einmal den Bund mit ihm bekräftigt. Er segnet Abram und seine Frau Sarai und sie erhalten neue Namen: Abraham und Sara. Gott verspricht, dass Sara innerhalb eines Jahres einen Sohn zur Welt bringen werde. Ausserdem verspricht er, aus ihr werden Völker und Könige hervorgehen. Den Sohn seiner Frau Sara soll er Isaak nennen. Das bedeutet „er lacht/er lächelt. Wie vorhergesagt wird Sara schwanger und bringt Isaak zur Welt, als Abraham 100 Jahre alt ist. Den Höhepunkt erreicht die biblische Erzählung, als Gott Abraham befiehlt, seinen Sohn Isaak zu opfern. Damit wird der Glaube Abrahams auf eine harte Probe gestellt. Tatsächlich sendet Gott jedoch im letzten Augenblick einen Widder, den Abraham an Stelle seines Sohnes opfert. Abraham stirbt im Alter von 175 Jahren und wird in der Höhle Machpela im Lande Kanaan bestattet. ABRAHAM IM KORAN Im Koran erscheint Abrahams Name als Ibrahim. In den frühen Suren (Abschnitten) des Koran wird beschrieben, wie er verkündet, dass es nur einen Gott gibt. Er zerstört die Heiligenbilder seines Vaters und wird darauf von seinem eigenen Volk ins Feuer geworfen. Wie durch ein Wunder wird er jedoch gerettet. Dieses Wunder ist der Grund dafür, dass viele Menschen nun doch an den einen Gott glauben wollen. Ibrahim ist es auch, der Gott darum bittet, Mekka zu einem geschützten Ort zu machen. Wie in der Bibel wird auch im Koran berichtet, dass Ibrahim von Gott einer schweren Prüfung unterzogen wird, in dem ihm aufgetragen wird, seinen Sohn zu opfern. Als Gott sieht, dass Ibrahim zu diesem Opfer bereit ist, greift er ein und schickt ein Schlachtopfer. Dieses Schlachtopfer ist bis heute Vorbild für die Opferung von Schlachtvieh während des Islamischen Opferfestes. Später wird im Koran betont, dass Ibrahim kein Jude, Christ oder Heiligenanbeter sei, sondern ein Muslim, der schon lange vor Mohammed erkannt hat, dass es nur einen einzigen Gott gibt. Es wird erklärt, dass Ibrahim zusammen mit seinem Sohn die Grundmauern der Kaaba in Mekka aufgebaut habe. Die Muslime sollen deshalb nicht mehr in Richtung Jerusalem, sondern in Richtung Mekka beten. Ibrahim wird von Gott dazu aufgefordert, die Menschen zum Haddsch aufzurufen, damit sie von überall her nach Mekka zur Kaaba zum Beten kommen.