Arbeitsblatt: Einigung Italiens - Risorgimento

Material-Details

Übersicht zur Einigung Italiens
Geschichte
Neuzeit
8. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

73269
1841
26
23.12.2010

Autor/in

Andrea Gamper
Land: andere Länder
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

DIE EINIGUNG ITALIENS (RISORGIMENTO) 1 EINLEITUNG Risorgimento (italienisch: Wiedererstehung), Bezeichnung für die Epoche der Schaffung des geeinten italienischen Nationalstaates zwischen dem Wiener Kongress 1815 und der Einnahme Roms 1870. Nach dem Wiener Kongress war die gesamte Halbinsel in verschiedene souveräne Einzelstaaten aufgeteilt: Die Lombardei und Venetien im Norden standen unter habsburgischer Herrschaft, den Nordwesten nahm das Königreich Sardinien-Piemont ein, die Mitte der Kirchenstaat und den Süden das bourbonische Königreich Neapel bzw. Königreich beider Sizilien; die Herzogtümer Toskana, Parma und Modena wurden von Nebenlinien der Habsburger regiert. 2 REVOLUTIONEN UND REFORMEN In der ersten Phase des Risorgimento (1815-1848) dominierten zunächst einige Geheimgesellschaften, u. a. die Carbonari, die in erster Linie für die Unabhängigkeit kämpften. Sie organisierten 1830/31 Aufstände, die mit österreichischer Hilfe niedergeschlagen wurden. 1831 gründete Giuseppe Mazzini die Giovine Italia, die sich die Errichtung einer unabhängigen, geeinten Republik Italien zum Ziel gesetzt hatte. Im Kampf für die Unabhängigkeit und gegen die österreichische Vorherrschaft in Italien übernahm 1848 der König von Sardinien-Piemont die Führung; der Krieg gegen Österreich scheiterte jedoch an der Uneinigkeit der Italiener hinsichtlich der politischen Zukunft Italiens. In Rom hatte sich nach der Flucht des Papstes aus der Stadt 1849 die Römische Republik unter Mazzini und Garibaldi etabliert; im Juli beendeten französische Truppen die republikanische Phase in Rom. Die kurzlebigen Republiken in Venedig und in der Toskana wurden von den Österreichern niedergeschlagen, und in Antwort auf die Revolutionen 1848/49 verschärfte sich beinahe überall wieder die Reaktion. 3 DIE EINIGUNG ITALIENS Nach 1849 qualifizierte sich Sardinien-Piemont unter der Regierung Cavour für die Führungsrolle im Kampf um die Unabhängigkeit und die Einheit Italiens. 1859 nahm SardinienPiemont, unterstützt von Frankreich unter Napoleon III., den Krieg gegen Österreich wieder auf. Die Franzosen hatten nämlich den Sarden versprochen, sie gegen die Österreicher zu unterstützen, falls sie angegriffen worden wären. Man musste also nur die Österreicher provozieren. Garibaldi begann also an der Grenze zu Österreich Militärübungen durchzuführen; diese irritierten die Österreicher, die die Sarden aufforderten, aufzuhören. Garibaldi dachte aber nicht daran und so erklärten die Österreicher den Italienern den Krieg. Dieser Krieg endete 1815 Wiener Kongress 1815-1870 Risorgimento 1815 -1848 Erste Phase 1830 Aufstände wie im Rest Europas 1848 -1849 Erste Kämpfe Österreich Ernennung Republiken Reaktion Österreicher gegen von der 1859 Provokation der Österreicher und Krieg mit Frankreichs Beistand aber mit der Niederlage Österreichs und dem Erwerb der Lombardei durch Sardinien. 1860 schlossen sich Parma, Modena, die Toskana und die päpstlichen Territorien Ferrara und Bologna Sardinien an. Ebenfalls 1860 landete Garibaldi mit seinen Anhängern und mit Cavours Einverständnis in Sizilien und eroberte die Insel sowie den festländischen Teil des Königreiches beider Sizilien von den Bourbonen. Durch Volksabstimmungen wurde schließlich der Anschluss aller Teilstaaten mit Ausnahme des Kirchenstaates und Venetiens an Sardinien-Piemont bestätigt. 1861 wurde das Königreich Italien unter Viktor Emanuel II., bislang König von Sardinien-Piemont, proklamiert. 1870 gab es einen Krieg zwischen Deutschland und Frankreich, die Franzosen, die zum Schutz des Papstes in Rom waren, wurden an die Front geschickt und so konnten die Italiener ungestört in die Stadt einmarschieren und sie zu ihrer Hauptstadt ernennen Niederlage Österreichs und Beitritt einiger Staaten an Sardinien 1860 Zug der Tausend unter Garibaldi 1861 Königreich Italien 1870 Rom wird Hauptstadt GIUSEPPE GARIBALDI Garibaldi, Giuseppe (1807-1882), italienischer Nationalheld; einer der Vorkämpfer im Kampf um die nationale Einigung und Unabhängigkeit Italiens in der Epoche des Risorgimento. 1859 führte Garibaldi ein Korps Freiwilliger Italiener gegen die Österreicher (siehe oben) und wandte sich dann gegen das von den spanischen Bourbonen beherrschte Königreich beider Sizilien (Neapel und Sizilien). 1860 unternahm er mit Unterstützung Cavours den „Zug der Tausend nach Sizilien. Zwischen Mai und August 1860 eroberte Garibaldi Sizilien und errichtete dort eine provisorische Regierung. Dann setzte er auf das italienische Festland über, nahm Neapel ein und schlug die Neapolitaner. Der Sturz der Bourbonen in Neapel-Sizilien war eine wesentliche Voraussetzung für die Errichtung eines Königreiches Italien. Garibaldi versuchte 1861 auch den Kirchenstaat in das geeinte Italien einzugliedern, scheiterte aber am Widerstand Viktor Emanuels und der italienischen Regierung. Am 29. August 1862 schlugen ihn königlich-italienische Truppen in Kalabrien. Garibaldi wurde im Kampf verwundet und gefangen genommen, wenig später begnadigt und freigelassen. CAMILLO BENSO GRAF CAVOUR Cavour, Camillo Benso, Graf (1810-1861), italienischer Staatsmann und Architekt der Einheit Italiens. Cavour wurde am 10. August 1810 in Turin im Königreich Sardinien geboren. 1847 wirkte er bei der Gründung der Zeitschrift Il Risorgimento („Die Wiedererstehung) mit, einer nationalen Zeitschrift, die sich für die Errichtung eines unabhängigen italienischen Nationalstaates einsetzte. Die Zeitschrift wurde namengebend für das Risorgimento, die Epoche der Entstehung eines geeinten italienischen Nationalstaates. Im Königreich Sardinien betrieb Cavour liberale Reformen, eine der Voraussetzungen für sein politisches Ziel, die Einigung Italiens. Cavour hielt die italienische Einigung nur für erreichbar, wenn sie im europäischen Rahmen und gegen Österreich stattfand und wenn sie von einem liberalen Königreich Sardinien ausging. Im Krimkrieg (1854-1856) schloss Cavour, um Sardinien in den Kreis der europäischen Großmächte einzureihen, Bündnisse mit Großbritannien und Frankreich gegen Russland. 1858 gewann er die Unterstützung Napoleons III. gegen Österreich. 1859 steuerte Cavour Österreich geschickt in einen Krieg gegen Sardinien und Frankreich in der Überzeugung, mit französischer Hilfe die Österreicher aus Lombardo-Venetien verdrängen zu können. Im September 1860 unterstützte Cavour Giuseppe Garibaldi bei der Eroberung des Königreiches beider Sizilien mit sardischen Truppen. In der Folge stimmten die Sizilianer (am 21. und 22. Oktober 1860) für ihren Anschluss an Sardinien bzw. Italien.